Namibia 2013 - Teil 4 (27. + 28.02.)



Tag 40 - Caracal walk, Juniorbaboonwalk & Project work


Mittwoch, 27. Februar 2013

Cleo
Als erstes war heute Caracalwalk angesagt. Das ist auch eine der schönsten Sachen. Man muß selbst nicht viel tun. Man geht bloß in einer Gruppe mit einem Caracal (Wüstenluchs) ca. 2 Std. spazieren. Diesmal waren noch zwei deutsche Touristen dabei. Wenn man in der Lodge übernachtet, kann man unter anderem diese Aktivität dazubuchen.

Cleo, der Caracal
Diesmal war es außergewöhnlich, denn tatsächlich war Cleo verschwunden. Normalerweise ist es auch so, daß sie etwas weiter weg rumlaufen, aber allerspätestens wenn unser Guide (erfahrene Bushmen) sie ruft, kommen sie sofort wieder. Aber diesmal klappte es nicht und wir mußten alle zusammen suchen. Irgendwann fand er sich wieder auf und wir spazieren gemeinsam mit Cleo rum und setzen uns mal auf den Boden und er genoss es gestreichelt zu werden.

Als zweite Morgenaktiviät war wieder "Juniorbaboonwalk" dran. Diese Paviangruppe ist zwischen 3 und 7 Jahre alt und somit schon ziemlich schwer (der schwerste in der Gruppe ist das Alphatier Blumie mit 15 Kilo) und relativ gefährlich. Es ist in dieser Gruppe viel ruhiger als mit der Babygruppe. Sie springen zwar auf dem Weg uns auch mal auf die Schulter, aber wenn wir wieder am Baum sitzen, kommt mal der ein oder andere um uns zu entlausen. Sie springen dann aber nicht mehr auf uns rum, sondern klettern lieber im Baum. Und wenn Blumie in der Nähe ist, ist es den anderen nicht erlaubt, mit uns was zu machen. Am Anfang ist es immer erst ein komisches Gefühl, weil man nie weiß, wann plötzlich einer auf einen hochspringt und man erschreckt sich schon, denn sie sind nicht nur schwer, sondern auch ziemlich ruppig. Das Problem ist nur, man darf sich nie was anmerken lassen. Es kann sein, daß sie einem einen Testbiss geben, die schon ziemlich weh tun und größere blaue Flecken verursachen. Wenn man dann aufschreit o.ä. würde einen die ganze Gruppe attackieren. Man darf ihnen außerdem nicht zu stark in die Augen sehen, die Zähne zeigen oder auch Augenbrauen hochziehen. Alles, was man typischerweise machen würde, wenn was passiert muss man lassen und eher das Gegenteil machen. Diesmal sprang keiner auf meine Schulter und ich wurde auch nicht großartig entlaust. Aber es macht einfach Spaß ihnen zuzusehen.

Außerdem war heute mal was ganz besonderes. Denn als wir auf unserem Baum zugingen, sahen wir schon von weiten eine Boomslang im Baum sitzen. Dies ist eine der allergiftigsten Schlangen Afrikas. Sie greifen eigentlich nie an, deshalb kommt es nur sehr selten zu Bissen.
Die Paviane sahen sie auch schon von weitem und es war total irre, die ganze Zeit beobachte die Schlange uns und die Paviane und die Paviane und wir die Schlange. War sehr interessant, das Spektakel mit anzusehen. Sie hatte die ganze Zeit den Kopf etwas weiter rausgestreckt und sie ist komplett grün und eher dünner. Die grünen sind Männchen und die Weibchen verändern ihre Farbe mit dem Alter.

Hildegard, eine unserer sehr erfahrenen und ganz tollen Koordinatoren, die in Namibia aufgewachsen ist und auch einige Zeit in einem Bushmen- Stamm gelebt hat sagte noch: "solange sie eine Schlange sieht ist es ok, aber wenn sie sie aus den Augen verliert, fühlt sie sich nicht mehr so wohl". Paar Minuten später, nachdem sie das sagte, hüpfte plötzlich ein Pavian hinter ihr und neben mir von einem kleinem Büschchen weg. Sofort sahen sie und unser anderer Guide nach und tatsächlich saß eine Schlange drin. Ich sah nur ein kleines Stückchen von ihr, weil sie gleich abhaute. Und natürlich war es keine ungefährliche, sondern es war eine Capecobra!!!

Tja, da saßen wir die ganze Zeit zwischen den giftigsten Schlangen, die es hier so gibt. Naja!
Projectwork
Nach Mittagessen mußte ich dann mal wieder Projectwork machen. Diesmal mußten wir eine Wasserstelle mit einem Anschlußrohr weitergraben für die Geparden. Witzigerweise sagte nach einiger Zeit eine Kollegin, ob es überhaupt flexible Rohre sind. Tja und natürlich nicht, so mußten wir einen Teil neu machen. Die Arbeit war schon ziemlich hart und wir kamen uns etwas vor, wie in den alten Filmen, wenn Gefangene an der Straße arbeiten mußten. Aber es war nicht so schlimm, denn wir waren viele und wir konnten nicht gleichzeitig arbeiten, somit hatten wir viele Pausen.





 
 

 

Tag 41 - Enclosure Patrol, Lion feeding, border control, cheetah vasactomy & Securitydrive


Donnerstag, 28. Februar 2013

So sieht "enclosure patrol" aus
Hier spaziert unser großer Leopard mit.
Morgens war "enclosure patrol" angesagt. Das letzte Mal sind wir ja so megaschnell gegangen, aber diesmal war ein neues canadische Paar dabei und sie waren so langsam hinter uns hergeschlendert so daß wir etwas Rücksicht nehmen mussten und auch nicht so schnell gehen konnten. Später fragten sie mich, ob es für mich auch alles so furchtbar anstrengend gewesen wäre die ersten Tage. Ich versuchte die beiden etwas zu motivieren und war sehr freundlich, erklärte viel, aber irgendwie waren sie ziemlich seltsam. Ich fand es nicht weiter schlimm, daß wir den Weg so langsam gingen, aber unsere Führerin war schon etwas genervt. Egal, jedenfalls war es sehr schön, denn viele Tiere ließen sich blicken. Besonders cool war es, als unser großer Leopard neben uns im Gehege langspaziert ist. Er ist ein sehr großer und gefährlicher Leopard, aber er mag es tatsächlich neben einem langzugehen. Es ist ein tolles Gefühl solche aufregenden Tiere so nah zu sehen. Auch die Löwen ließen sich blicken und attackierten uns etwas (natürlich hinter dem Gitter), aber trotzdem kann man sich kaum beherrschen und duckt sich automatisch etwas. Man hat halt kaum das Gefühl, daß noch etwas zwischen einem ist. Die Geparden waren auch wieder gut zu sehen und somit war es wirklich ein sehr netter Spaziergang.

Meatball & Gobelina
Löwenfutter (schon etwas erschreckend)
Als zweite Aktivität wäre "carnivorefeeding" angesagt. Da zur Zeit die Raubtiere ein wenig zu viel auf den Rippen haben, wurden sie für heute auf Diät gesetzt und nur die Löwen bekamen Fleisch. Aber grad bei denen bin ich besonders gern dabei. Sie bekamen diesmal jeweils einen halben Pferdekopf. Ja, dass ist schon ein komisches Gefühl, besonders wenn man so gut erkennen kann, was man da füttert. Hildegard rief mich und ich hielt den Korb. Sie legte mir diese halben Pferdeköpfe rein und ich erschrak doch ein wenig. Aber was soll man machen, man kann die Raubtiere ja nunmal nicht zu Vegetariern machen.

Danach fuhren wir die komplette Farmgrenze ab und schütteten größere Löcher zu. Das war nett, denn ich find es immer schön hinten auf dem Landrover zu stehen und die tolle weitläufige Gegend und den warmen Wind zu genießen.

Nach dem Mittagessen war heute was ganz besonderes: Wir konnten dabei sein, wie Rudi (der Besitzer der Farm) zwei Geparden kastrierte.
Das war sehr interessant und sicherlich eine einmalige Erfahrung für mich. Ich hab es mir etwas ekliger vorgestellt. Es dauerte alles ziemlich lange. Aber er erklärt immer alles sehr genau, auch welche Medikamente man gibt uvm. Was ich mir natürlich nicht merken kann.
  
Doa und Kiara
Nach dem Abendessen bin ich diesmal mit zur Fütterung der 4 jungen Geparden gegangen. Joran, unser Gepardenspezialist, kümmert sich rührend um die Kleinen und so schafft er es, daß die beiden neuen, die ich mit von der anderen Farm wegbrachte, immer näher kommen. Aber wenn wir dabei sind, kommen nur die etwas älteren Doa und Kiara (ca. 7 Monate) alten Geparden und wenn sie fressen, können wir sie auch streicheln. Sind supersüß!


So süß!!!
Für die Nacht hab ich mich freiwillig gemeldet, um beim Securitydrive mitzumachen. Das wird fast täglich durchgeführt und immer zu verschiedenen Zeiten. Hauptsächlich geht es darum Wilderer zu verjagen. Das gelingt unserer Farm damit sehr gut. Denn es gibt sehr viele Wilderer und alle Farmen haben mit ihnen Probleme. Aber N/a'an ku se hat keine Probleme mehr, seitdem sie diese Securtydrives durchführen und auch Volunteere auf den Watchtowern sitzen lassen in der Nacht.

Wir trafen uns um 4 Uhr Morgens bei 14 Grad im Zelt und fuhren dann ca. zwei Stunden hauptsächlich an der Farmgrenze rum. Ich hielt meistens die Lampe und wir suchten nach Tieren und schreckten, wie gesagt, auch so die Wilderer ab. Wir frierten uns aber richtig einen ab, denn wie immer standen wir hinten auf dem Pickup. Na so konnte ich mich schonmal wieder an die Kälte gewöhnen. Aber es war auch schön, denn wir sahen einige Tiere wie Duiker, Hartebeest, Zebras, die direkt vor unser Auto gesprungen sind, Springböcke und die sehr selten zu sehenden Bat Eard Foxes (Löffelhunde). Wir kamen gegen 6 Uhr wieder zurück und konnten dann den Sonnenaufgang beim heißen Teetrinken anschauen und warteten auf die ersten, die zum Frühstück kamen. Wir saßen dann immer noch mit unseren Jacken und langen Hosen, während die anderen in ihren Shorts kamen und wir froren immer noch. Erst als die Sonne richtig stark war, wurde uns langsam wieder warm.
























 
 
Leopard

 
Unsere Löwen

 
Löwen

 
Die hübschen Geparden

 
Die traf ich im Bad...

 
Wir schleppten den schweren Käfig mit den beiden Geparden

 

 
 
Alle schauen interessiert bei der Kastration zu.

 
Betäubt, aber er bekommt alles mit.

 
Da liegen sie, die beiden armen Süßen.

 
Die kleinen Beißerchen

 
...und das kleine Pfötchen

 
Der entscheidende Schnitt

 

 
 
Sie können auch schon ordentlich die Zähne zeigen

 
Joran mit Doa und Kiara

 
Sonnenaufgang nach dem Securitydrive

 
Wir vier Durchgefrorenen

 



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