ARGENTINIEN 🇦🇷
ARGENTINIEN
01.11. bis 12.12.2024
2 Wochen Sprachkurs, 4 Wochen Umherreisen
Fr. 01.11.2024
- 16 Uhr zuhause losgefahren
- 19:30 Ankunft Flughafen Frankfurt
- Trotz schlechter Prognosen versucht, Standby den Flug nach Buenos Aires zu bekommen. Bis 22 Uhr und nachdem komplett das Boarding zu Ende war, wurden wir stehengelassen.
- Koffer sollten an Band 3 ankommen und ca 45 min dauern.
- Völlig hungrig, durstig und k.o. liefen wir den Schildern zu den Gepäckbändern hinterher. Bis wir feststellten im falschen Bereich zu sein. Nach ewigen Gerenne und Durchfragerei kamen wir an. Aber nicht mein Koffer.
- 23 Uhr wurde einfach das Band angehalten und alle machten Feierabend. Man sagte uns wir sollen noch weiter warten.
- 23:45 Uhr wurde uns gesagt, wir sollen morgen drei Stunden vor unserem nächsten Flug, den wir versuchen wollen, erscheinen und hoffen auf Koffer.
- 00 Uhr: wir fanden die letzte und einzige Essensmöglichkeit: Mc Donalds
- Von dort wollten wir uns ein Hotel buchen. Das gestaltete sich viel schwerer als gedacht. Keine Shuttle fuhren mehr oder nicht möglich Nachts einzuchecken usw.
- Sehr genervt entschieden wir uns, kein Hotel zu nehmen. Da wir nur noch 5 Stunden hatten und auch nicht bereit waren, die einzige Möglichkeit zu wählen und 180 € zu zahlen.
- So liefen wir ca eineinhalb Stunden durch den ganzen Flughafen hin und her und suchten vergeblich erträgliche Sitzgelegenheiten mit Steckdosen. Daß das so schwer wird, hätten wir nicht gedacht. Überall lagen Leute auf dem Boden und überall liefen Mäuse umher.
- 2 Uhr: wir fanden eine Bankmöglichkeit und versuchten etwas Ruhe zu finden.
Sa. 02.11.2024
Markus hat es sogar geschafft auf dieser unebenen Bank etwas zu schlafen. Ich nicht. Keine Schlafpositon gefunden und den Kopf nicht frei gehabt.
Ich buchte uns einen neuen Standby Flug, der von der Buchungslage sehr gut aussah.
Die sogenannte Nacht beendeten wir gegen 6 Uhr und fragten beim Lufthansa Support ob mein Koffer da ist. Sie meinte, er ist im System und es ist kein Problem diesen beim neuen Flug umlabeln zu lassen. Wir waren sehr skeptisch.
Dann marschierten wir zum Delta Schalter.
Wir checkten ein und mussten warten und bangen bis das Boarden fast zu Ende war.
Seit 24 Stunden auf den Beinen hatten wir es bis zu diesem Moment nicht weiter als Frankfurt geschafft. Dann durften wir tatsächlich in den A330 einsteigen. Zu unserem Glück stellten wir fest, dass wir Plötze in der Comfort+ Klasse bekamen. Grad hingesetzt kam die Flugbegleiterin, bedankte sich für die mitgebrachten Süßigkeiten und sagte wir sollen doch nach vorn kommen, sie hätte andere Plötze für uns. So ging es an der Premium Klasse vorbei bis nach ganz vorn, in den besten Bereich, die Delta One Klasse. Wir konnten es überhaupt nicht fassen. So vergingen die 8 Stunden nach New York mit sehr gutem Essen, tollen Kollegen, super Service und vor allem in der Waagerechten komplett flach liegend wortwörtlich wie im Fluge.
Am Band kam auch mein Koffer an.
Die 6 Stunden Aufenthalt im New Yorker Flughafen JFK verbrachten wir mit Umherlaufen und etwas essen.
Um 22 Uhr sollte dann der Weiterflug mit Delta nach Buenos Aires stattfinden.
Wir waren relativ entspannt, denn wir wussten daß es 50 freie Plätze auf dem Weiterflug gibt.
Früh saßen wir schon im Wartebereich und ich beobachtete immer wieder die aktuelle Buchungslage. Es kamen zwar immer noch ein paar Standby Flieger hinzu aber es sah weiterhin super aus. Es wurde geboardet bis alle Passagiere weg waren. Wir standen dann mit dem anderen 17 Standbys noch da. Der Gatemitarbeiter sagte aber, es gibt noch viele Plötze aber sie müssen auf das ok warten. Also alles gut. Dann plötzlich sagte er, es kann nur eine einzige Person mitfliegen.
Nun fielen wir aus allen Wolken. Damit hatten wir echt nicht gerechnet und es auch nicht verstanden. Wir kamen mit paar anderen Stehenbleibern ins Gespräch. Diese erzählten uns, dass sie tags zuvor auch schon genau auf diese Weise stehenblieben.
Nach umher Ãœberlegen, recherchieren und total übermüdet buchten wir schlussendlich einen festgebuchten Flug. Dieser kostete uns 1140 € „Lehrgeld“ und soll am nächsten Tag wieder um 22 Uhr sein. Wir konnten nun nicht eine weitere Nacht und 24 Stunden am Airport verbringen. Also suchten wir ein Hotel. Wir buchten das günstigste Zimmer mit 300 €.
Da wir von New York Queens noch nichts gesehen hatten, übernachteten wir dort. Das Hotel lag im chinesischen Viertel und es sah dort nicht wirklich vertrauenserweckend aus als wir mit Uber dort ankamen.
Aber das Zimmer war in Ordnung.
Als wir um 01:30 Uhr im Bett lagen sind wir Inzwischen 37 Stunden unterwegs gewesen mit ein wenig Schlaf im Flieger bzw. Bank.
Aber ich musste mich noch ein wenig zusammenreißen und mit der Schule sowie Unterkunft Kontakt aufnehmen und umorganisieren, da wir es nun nicht mehr schaffen am Montag um 8 Uhr zu unserem ersten Tag in der Sprachschule zu erscheinen.
Oh man. Wir sind ja schon viel gereist und oft kompliziert unterwegs. Aber so ein Chaos hatten wir echt noch nicht erlebt. Diese Argentinien Reise steht anscheinend unter keinem guten Stern. Denn wir hatten auch schon viele Probleme im Vorfeld.
So. 03.11.2024 und Mo. 04.11.2024
Um 8 Uhr klingelte unser Wecker. Denn wir wollten das inklusive Frühstück schon in Anspruch nehmen.
Nach ein wenig umorganisieren checkten wir gegen halb zwölf aus, ließen unsere Koffer da und marschierten los um uns ein wenig Queens anzusehen.
Auf dem Weg unter den Bahngleisen verändere sich die Bevölkerung von asiatisch zu lateinamerikanisch. Wir fühlten uns als wären wir schon in Argentinien. Wirklich komplett alle sprachen spanisch und es war auch alles auf spanisch zu lesen.
Wir kamen als erstes zum berühmten Baseballstadion der Mets, dann spazierten wir über die flushing meadows. Das ist echt ein schöner Park. Überall wurde Teamsport gemacht. Von Fußball bis Baseball alles dabei und es lief spanische Musik aus Boxen und viele tanzten, grillten und hatten mit ihren Familien und Freunden Spaß.
Wir verbrachten einige Zeit da und bewunderten die große Unisphere, setzten uns mit einem Softeis für 10 $ die Portion dorthin.
Wir hatten Glück mit dem Wetter. Bei Sonne und 13 Grad konnte man es aushalten.
Leider waren die bekannten „UFO-Türme“ unter einem Gerüst.
Wir spazierten weiter durch Queens mit den typischen Klinkerhäuschen bis zum Louis Armstrong Haus und gingen langsam Richtung Hotel.
Das was wir von Queens gesehen haben, war zwar nett und erinnerte uns auch ein wenig an unsere Lieblingssitcom King of Queens aber es ist schon ganz schön heruntergekommen.
Zum Schluss liefen wir noch drei Stunden in einem Einkaufszentrum umher. Was allerdings zur Qual wurde. Denn wir durften uns nichts kaufen, denn unsere Koffer sind schon am Limit oder auch für die vielen Inlandsflüge schon zu schwer. Es gab aber so viel Kleidung, die uns gefiel und supergünstig war.
Nach einer kleinen Stärkung bei Subway holten wir unsere Koffer und fuhren mit Uber mal wieder zum Flughafen. Der Uberfahrer war übrigens total nett und erzählte uns viel von seinem Heimatland Nepal.
Immigration und alles ging sehr schnell. So saßen wir länger in einem Bistro, aßen z.B. eine Minipizza für 20 $.
Dann ging es mit einer vollen Boeing 777 der American Airlines mit relativ schlechten Essen, sehr unfreundlichen Kollegen und eingequetscht in der Mitte sitzend, von einer Viererreihe 9 Stunden 45 nun endlich nach Buenos Aires.
Dort kamen wir mit ein wenig Schlaf um 10:15 Uhr bei Starkregen und 19 Grad an.
So dauerte unsere komplette Anreise 69 Stunden!
Mit Uber fuhren wir vom Flughafen zu unserem Apartement und brauchten über eine Stunde.
Das Zimmer ist in Ordnung und liegt 20 min zu Fuß von der Schule entfernt.
Wir hatten auch nicht viel Zeit, denn wir hatten einen Orientierungsspaziergang von der Schule gebucht auf 16:30 Uhr.
Wir hatten ja leider den ersten Schultag verpasst, aber so war es ganz praktisch. Jetzt konnten wir wenigstens schon mal die Schule ansehen und einige kennenlernen. Alles supernette Mitarbeiter. Der Spaziergang war auch sehr gut. Wir lernten wo wir Geld wechseln (das war ja eigentlich schon fast ein Studium vor der Reise) Simcard kaufen, U-Bahn fahren uvm.
Die anderen Schüler sind leider fast auch alle Deutsche oder Schweizer. Wir verstanden uns alle ganz gut und so gingen wir mit vier weiteren Schülern noch Abendessen.
Dann kauften wir im Supermarkt Getränke und Frühstück für die nächsten Tage und fielen gegen 22 Uhr komatös ins Bett.
Di. 05.11.2024
Nachdem wir endlich mal ein bisschen mehr geschlafen hatten, standen wir um 7 Uhr auf, aßen Frühstück in unserem Apartment und gingen zur Schule. Die Expanish Language School liegt 20 min entfernt zu unserer Unterkunft.
Die Klasse ist mit 11 Schülern voll. Alles Deutsche Schüler, außer zwei Schweizer, eine Französin und 2 Amerikanerinnen. Aber wirken alle ganz nett.
Unsere Lehrerin Dolores ist auch supernett.
Der Unterricht wird fast ausschließlich in Spanisch gehalten aber trotz dass wir ein Anfängerkurs sind, versteht man was man machen soll.
Unser Vormittags-Unterricht geht von 9 Uhr bis 13:30 Uhr.
Zum Mittag trafen wir uns mit den Mädels, mit denen wir gestern zu Abend gegessen haben und aßen eine Kleinigkeit in einem nahe gelegenen Café.
Dann ging es für uns weiter zum Nachmittag-Unterricht. Dieser Konversationskurs läuft von 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr. Auch dieser Kurs bestand aus fast ausschließlich Deutschen.
Danach wollten wir es heute etwas ruhiger angehen und nur ein wenig durch den Stadtteil Palermo schlendern, in dem Schule und Unterkunft liegt. Aber natürlich wurde es wieder mal eine größere Geschichte. So spazierten wir bis 19:30 Uhr fast ohne Pause umher. Wir gingen durch viele sehr schöne Parkanlagen, wo viele Leute joggten oder mit ihren Hunden spazieren gingen. Genauso aber auch besteht der Stadtteil aus geschäftigen Treiben.
Überall hört und sieht man die süßen grünen Sittiche und auch die schönen lila Blüten der Jacaranda Bäume, die nur im November blühen.
Zum Schluss aßen wir eine Pizza bei Kentuckys, gingen nachhause und machten Hausaufgaben.
Mi. 06.11.2024
Schule war wieder gut. Unser Mittagessen konnten wir beide in der Nähe der Schule mit unserem ersten argentinischen Steak genießen. Sehr lecker.
Wir bekamen dieses Mittagessen gratis von der Schule als Entschädigung, da wir einen Wasserrohrbruch in unserer ersten Unterkunft hatten. Wir bekamen die Nachricht aber schon am Flughafen, also noch rechtzeitig vor Einzug.
Der Nachmittags-Unterricht wurde aufgeteilt, da er als Konservationskurs zu groß war und die Level nicht genau gleich. So saßen wir zu Dritt im Klassenzimmer. Zwei weitere sind nicht erschienen und der Dritte ging auch noch früher, so hatten wir beide fast Privatunterricht. Das war aber echt ganz nett, da es dann ein bißchen wie eine normale Unterhaltung wurde.
Um 16:50 Uhr ist jetzt immer erst Schluss. Wir beide machten uns dann auf dem Weg nach Buenos Aires Zentrum.
Bahnfahren ist sehr einfach und ganz lustig. Immer mal wieder steigt ein Künstler ein, spielt E-Gitarre, singt, rappt oder es wird Kleinkram verkauft.
Der erste Blick aus der U-Bahn Station fiel auf die berühmte Kathedrale, die Metropolitana de Buenos Aires, wo einst der jetzige Papst Franziskus gearbeitet hat. Es standen mehrere gepanzerte Limousinen davor und jemand wurde in der Kirche von Bodyguards und Menschen und Generälen umlagert. Es stellte sich heraus, daß es die Vizepräsidentin, Victoria Villaruel, war. Sowas aber auch.
Die Kathedrale ist innen sehr imposant und wunderschön.
Die Kathedrale ist direkt am Hauptplatz, dem Plaza de Mayo. Dieser ist umringt mit architektonisch schönen alten Häusern und vielen Jacaranda Bäumen.
Dort kann man auch das Casa Rosario bewundern. Das berühmte Evita Haus.
Auf all den Straßen ist viel los und man entdeckt durchgehend diese wunderschönen alten Gebäude.
Dann kamen wir zur Avenida 9. de Julio. Die mit 140 Metern die breiteste Straße der Welt ist und über 16 Fahrspuren hat.
Diese entlang gehend kamen wir zu dem imposanten Obelisken auf dem Plaza de la República.
Dort in der Nähe aßen wir eine Kleinigkeit um danach passend zur Dämmerung noch mal all die schönen Sehenswürdigkeiten beleuchtet zu sehen.
Gegen halb zehn waren wir wieder in unserer Wohnung.
Wie immer mussten wir dann noch diverse Dinge erledigen. Diese Reise ist schon ziemlich stressig und stand irgendwie auch nicht unter einem guten Stern. Schon bei vielen Dingen bei der Reiseplanung hatten wir so einige Probleme, die Chaosanreise hab ich ja schon beschrieben, Dinge wie Unterkunftswechsel waren uns schon komplett egal. Andauernd geht es weiter mit kleineren Problemchen, die aber immer etwas mehr oder weniger viel Arbeit fordern. Die Zeit hat man aber nicht. Schule geht von 9 bis 17 Uhr, in den Pausen unterhält man sich mit den Mitschülern, nach der Schule rennen wir uns die Hacken blutig um so viel wie möglich zu sehen und dann bis Spätabends die Schwierigkeiten regeln.
Heute bekamen wir zum Beispiel die Nachricht, dass einer unserer gebuchten 7 Inlandsflüge verschoben wird. So passt dann alles weitere nicht mehr zusammen. Das ist zwar genau das, was wir erwarteten, aber macht es auch nicht leichter.
Außer noch mehrerer anderer Problemchen, haben wir Mitschüler gefragt, ob wer mitkommen möchte zu einem Gauchofestival am Wochenende und tatsächlich wollten dann immer mehr mitkommen. Das ist wirklich schön und freut uns auch, aber mit einer größeren Gruppe etwas zu organisieren braucht auch seine Zeit.
Naja wollte mal ein wenig jammern und Euch so einen kleinen Einblick geben, dass es bis jetzt schon auch ganz schön anstrengend ist.
Aber trotzdem erleben und sehen wir hier viele schöne Dinge!
Do. 07.11.2024
Wie immer war Schule Vormittags sowie Nachmittags gut und anstrengend.
Interessant und beeindruckend ist eine Mitschülerin aus USA ursprünglich Taiwan. Sie ist blind und erstaunt uns immer wieder wie intelligent sie ist und alles hinbekommt. Sie merkt sich einfach alles was die Lehrerin uns erzählt und was wir von der Tafel ablesen. Toll! Wir haben uns schon öfter mit ihr etwas mehr unterhalten. Sie sitzt neben mir. Es ist für mich allerdings manchmal etwas konfus, da ich ihr manchmal was erklären muss. Das spanische in englisch erklären und überlegen, welche Dinge für eine Blinde problematisch sind.
Am Nachmittag habe ich beim Mate Tee Zubereitungskurs mitgemacht. Fast alle Schüler waren dabei. War sehr interessant und machte Spaß. Seltsamerweise habe ich so ziemlich alles verstanden obwohl es in spanisch vorgetragen wurde. Dann tranken wir natürlich auch Mate Tee und unterhielten uns mit vielen Mitschülern aus diversen Ländern.
Witzigerweise trafen wir auf zwei Jungs aus Hannover, die auch noch in der Luftfahrtbranche tätig sind (Tower und Pilot bei LH Cargo).
Inzwischen war es schon wieder Abend, so schlenderten wir unsere Hauptstraße, die Avenida Cabildo, entlang, aßen etwas und gingen zum Tanzstudio. Wir haben nämlich von der Schule aus einen Tangokurs gebucht.
Das hat superviel Spaß gemacht und war echt nicht einfach. Die beiden Tangolehrer waren total nett und erklärten auch richtig gut. Nach eineinhalb Stunden war der Spuk um 22 Uhr vorbei. Wir fuhren mit der Bahn zurück und waren um kurz vor 23 Uhr zuhause und wie immer spät im Bettchen.
Fr. 08.11.2024
Heute dachten wir uns, daß wir mal nicht zuhause unser Toast essen, sondern mal vor der Schule in eines der unzähligen Cafés zu gehen mit den unglaublich vielen sehr lecker aussehenden Kuchenteilchen. Eigentlich sehen wir diese Cafés oder Bäckereien andauernd und überall und haben es tatsächlich noch nicht geschafft, ein Teilchen zu essen und so sollte es auch wieder passieren. Denn komischerweise war doch auf unserem 20 minütigen Schulweg kein Café zu finden. Seltsam. So aßen wir wieder Tostadas. Zum Mittag nahmen wir uns aber das erste Mal Empanadas mit, was hier eigentlich auch immer und überall gegessen wird.
Erste Schulwoche ist nun schon rum. Nach den Vormittagsunterricht wurden mit allen Klassen gemeinsame Fotos gemacht, da es ja immer welche gibt, die Freitags den letzten Tag haben.
Nach der Schule fuhren wir beide 20 Minuten mit der Bahn zum berühmten Friedhof im Ortsteil Recoleta. Tja wie sollte es auch anders sein… Der Friedhof schließt um 16 Uhr. Es lohnte sich nicht noch woanders hinzufahren, so sahen wir uns ein wenig in Recoleta um. Das ist ein hübscher Ortsteil mit einem kleinen Park, Musik und vielen Restaurants.
Wir gönnten uns wieder ein leckeres 350 gr Steak für ungefähr 20 €. und ruhten uns etwas aus.
Dann fuhren wir auch schon nachhause, wo wir gegen 21 Uhr ankamen, damit wir es endlich mal schaffen, ein paar Dinge zu erledigen und vielleicht auch mal etwas mehr Schlaf zu finden.
Aber klar hat noch nicht einmal das simple SIM Karten wechseln einfach geklappt und so wurde es wieder einmal später.
Sa. 09.11.2024
Heute gönnten wir uns eine Stunde länger Schlaf bis 8 Uhr.
Außerdem gönnten wir uns zum ersten Mal einen leckeren Kuchen zum Frühstück.
So begannen wir gestärkt den Tag, denn wir wollten heute alles mögliche abklappern, was wir sonst wahrscheinlich nicht mehr zeitlich hinkriegen würden nach unserem Unterricht.
Als erstes fuhren wir mit der Bahn wieder nach Recolta zum Friedhof, da dieser ja gestern Abend schon geschlossen war.
Er kostete ca 16 € Eintritt und war richtig beeindruckend. Unglaublich schöne Mausoleen in verschiedenen Größen, Gesteinen und Formen.
Viele Berühmtheiten fanden hier ihre letzte Ruhestätte darunter das Grab von Evita, welches auch extra gesichert war. Das Grab sieht aber nicht besonders spektakulär aus.
Ungefähr eineinhalb Stunden verbrachten wir auf dem Friedhof.
Dann besuchten wir das El Ateneo. Ein wunderschönes altes Theater, das jetzt als Buchhandlung fungiert. Die Bühne ist nun ein Café und in den Logen kann man sich gemütlich reinsetzen und lesen.
Auf dem weiteren Weg bis zum Teatro Colon
gab es immer wieder Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die Nationalbibliothek und viele tolle alte Gebäude zu sehen.
Wir überquerten mal wieder die Avenida 9. de Julio zum Plaza General San Martin mit Blick auf schöne Hochhäuser und dem Torre Monumental.
Dann liefen wir die bekannteste Fußgängerzone Florida y Lavalle entlang. Dort ist richtig viel los und überall wird man zum Geldwechseln angesprochen.
Am Plaza de Mayo gegen 15:30 Uhr angekommen, trafen wir unseren alten Freund Alec. Alec aus England lernten wir 2017 in Namibia kennen und hielten Kontakt. Zufällig sind wir gleichzeitig für ein paar Tage hier in Buenos Aires. Wir verbrachten dann restlichen Tag gemeinsam.
Weiter ging es an der historisch wichtigen Straße Defensa entlang durch den hübschen alten Stadtteil San Telmo
bis zum Stadtteil Boca mit dem Stadion La Bombonera.
Unglaublich, hier spürt man so richtig was für Riesenfußballfans die Argentinier sind. Alles hier ist blau und gelb und in dem umliegenden Bereich von San Telmo, Boca sind Figuren von Maradonna und Messi zu sehen und es ist viel Trubel. Die Häuser sind oft sehr bunt, viele aus alten Containerschiffen gemacht, besonders in der Straße Caminito. Teilweise sieht man auch ganz alte zerfallene Gebäude.
Eine wirklich schöne Mischung und tolle Atmosphäre.
Nachdem wir 20 km inzwischen zu Fuß hinter uns gebracht haben, fuhren wir Drei mit dem Bus zu einem Steakrestaurant was mir empfohlen wurde. Das Steak war wie immer lecker. Allerdings fanden wir es ein wenig zu teuer. Insgesamt zahlten wir zu Dritt mit Softgetränken und sehr wenig Beilagen ungefähr 140 Euro.
So. 10.11.2024
Mit einem Uber fuhren wir heute früh zum kleineren Flughafen AEP zur Mietwagen Annahme. Mit weiteren 5 Schulkameraden aus Deutschland oder Schweiz und zusätzlich einem New Yorker Mitbewohner einer Kollegin trafen wir uns alle um 8 Uhr am Mietwagenschalter. Mit zwei Autos ging es dann ungefähr eineinhalb Stunden nach St. Antonio de Areco.
Schon in Deutschland hatte Markus zufällig gelesen, dass genau an unserem freien Wochenende dieses Gaucho Festival, was nur einmal im Jahr ist, stattfindet. Da wir davon in der Schulstunde berichteten, waren viele Mitschüler interessiert. So kam es, dass wir es mit dieser größeren uns sehr netten Truppe uns gemeinsam ansahen.
Das war ein wirklich toller Tag. Über 2000 Pferde mit ihren Gauchos liefen umher und wir mittendrin. Man tauchte total unter in dieser schönen argentinischen Tradition. Kaum andere Touristen waren zu sehen und wir fühlten uns sehr wohl. Es fand eine extrem lange Parade statt bei der wir eineinhalb Stunden bratend in der Sonne zuschauten.
Es wurden die Pferde unterschiedlicher Herkunft mit ihren Gauchos vorgeführt. Bei den Gauchos war alles dabei. Von Kleinstkindern, die noch kaum laufen konnten, aber ihre Pferde super beherrschten und Frauen und Männern. Natürlich alle in schöner traditioneller Kleidung. Nach einer kleinen Essens-Pause liefen wir weiterhin dort im Staub umringt von Pferden und Besuchern umher und sahen uns die vielen Verkaufsstände an.
Es zogen zum Nachmittag immer mehr Gewitterwolken auf und wir fuhren gleichzeitig mit dem Regen kommend gegen 16:30 Uhr wieder los.
Der nächste Halt fand in dem Örtchen Lujan statt. Dort steht eine imposante Wallfahrtskirche, die Basilica de Nuestra Señora de Luján.
Superschön von außen wie von innen. Zufällig fand auch gerade eine Messe statt.
Danach aßen wir dort sehr leckeres und günstigeres Steak und fuhren teilweise im starken Regen und Stau noch über zwei Stunden bis zum Flughafen, gaben die Autos ab und waren gegen 22:30 Uhr zuhause. Der Mietwagen war mit 60 Euro sehr günstig und in Ordnung. Benzin kostet zur Zeit um die 1.15 € der Liter.
Mo. 11.11.2024
Da heute Montag ist, kamen wieder neue Schüler. Unsere Vormittags-Klasse hat sich auch ein wenig geändert. Unsere Nachmittagsklasse ist auch wieder auf 10 Personen hochgegangen.
Bei der Kennenlernrunde gab es dann eine riesige Ãœberraschung. Sechs von uns kommen aus Hannover, drei Flugbegleiter, ein Pilot, einer am Tower, eine TUI Verwaltung und einer ist Triebwerkmechaniker aus der Schweiz. Sowas aber auch.
Nach der Schule trafen wir uns wieder mit unserem englischen Freund Alec und gingen gemeinsam essen. Natürlich wieder Steak. Das Restaurant empfahl die Schule und war ziemlich günstig und gut.
Bis 22:30 Uhr quatschten wir über Gott und Welt und mussten uns dann wieder verabschieden. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen irgendwo auf der Welt.
Di. 12.11.2024
Heute wollten wir es mal etwas ruhiger angehen, so sind wir nach der Schule wieder mit der Bahn zu dem hübschen Stadtteil Recoleta gefahren. Dort spazierten wir durch die schönen Parks,
an den schönen Gebäuden des Kunstmuseums
und der Universität vorbei,
gingen über die bunte Brücke,
bis zur Florales Generica.
An dieser bekannten Sehenswürdigkeit setzen wir uns auf eine Bank und wollten etwas für die Schule lernen, aber wie immer gab es wieder Neuigkeiten, dass wieder mal was schief läuft bei der Weiterreise. So mussten wir uns darum kümmern und zusätzlich einen Mietwagen für unseren ersten Stop für Puerto Madryn buchen.
Dann fanden wir eine coole Rooftopbar mit Blick auf den Friedhof im Sonnenuntergang und nicht so leckerem Essen.
Mi. 13.11.2024
Heute gönnten wir uns etwas früher mit dem Nachmittags-Unterricht aufzuhören damit wir zeitlich alles hinbekommen was wir uns für heute überlegt hatten. So gingen wir kurz nachhause, zogen uns etwas hübscher an und fuhren zum Ortsteil Puerto Madero. Es gibt keine Bahn die bis ganz dorthin fährt und so mussten wir noch ein wenig laufen. Dieser Ortsteil ist auch wieder richtig schön und wieder einmal ganz anders. Dort stehen mehr die schicken Wolkenkratzer und man kann schön am Kanal spazieren gehen.
Dann gingen wir zurück zum Ortsteil San Telmo, denn dort hatten wir was ganz besonderes gebucht: Eine Tangoshow mit Dinner.
Ab 20 Uhr war das Dinner. Wir hatten eine Menüauswahl mit Vor-, Haupt- und Nachspeise sowie alkoholische und Softgetränke inklusiv. Nach der ersten sehr guten Flasche Wein aus Mendoza wurden wir schon lustiger.
Das Essen war extrem gut. Vom Salat und riesigen Steak bis zum leckeren Baiserkuchen.
Danach ging es in ein Haus nebenan um die Tangoshow zu bewundern. Der Saal schien ausverkauft. Wir hatten nicht den besten Blick auf die Bühne, aber es ging.
Es war wirklich toll. Unglaublich wie gut sie tanzten, tolle Musik und zum Schluss sang der wohl recht bekannte Sänger Hugo Marcel und das Publikum war begeistert und sang lauthals mit. Um ungefähr 23:40 Uhr war es vorbei, leicht angeheitert und müde fuhren wir mit einem Uber nachhause.
Do. 14.11.2024
Schule war wie immer.
Danach schlenderten wir mal mit Ruhe unsere Hauptstraße entlang und guckten in ein paar Geschäfte. Auch wenn es hier hübsche Kleidung gibt, konnten wir nichts kaufen. Einmal ist es hier mindestens genauso teuer wie in Deutschland und es passt kein Blatt mehr in unseren Koffer rein.
Um 20:30 Uhr ging es ein zweites Mal zur Tanzschule um noch einmal Tangotanzen zu üben.
Diesmal hat es noch mehr Spaß gemacht, denn wir lernten mehr Schritte und es klappte auch ganz gut. Markus wird immer besonders für seine starke Haltung gelobt.
Um 23 Uhr waren wir wie immer kaputt zuhause.
Fr. 15.11.2024
So, letzter Schultag!
Wahnsinn wie nett und herzlich das ganze Personal war. Wir hatten das Gefühl wir wären 3 Monate hier gewesen, so wie alle noch mit uns gequatscht haben. Die beiden netten Mädels Vilu und M… von der Verwaltung, unsere Lehrerin Dolores sowie der liebe Schuldirektor Gabriel. Mit allen sowie mit unserer Klasse machten wir diverse Fotos mit einem Riesenzertifikat in der Hand.
Da wir uns für den Nachmittags Unterricht für heute abgemeldet haben, war 13:15 Uhr Schulschluss für uns.
Zum Abschied sind wir noch mit unserer netten Gruppe, mit denen wir am meisten zu tun hatten, noch in ein Eckcafé gegangen und ich gönnte mir vielleicht zum letzten Mal ein superleckeres Baisertörtchen. Wir klönten noch alle und verabschiedeten uns gegen 15 Uhr.
Dann holten wir unsere Wäsche von der Wäscherei, packten unsere Koffer und schoben soviel hin und her bis wir die Koffer so leicht wie möglich bekommen konnten. Alle Inlandsflüge sind nämlich eigentlich nur bis 15 kg erlaubt. Wir haben unsere Koffer auf 18 bzw 19 gekriegt.
Danach saß ich dann wieder verzweifelt und ewig daran einen Flug umzubuchen, der auf 7 Stunden verspätet wurde und dadurch eine zusätzliche ungeplante Übernachtung mit sich bringen würde. Der Flug ist am 2.12. geplant und würde die weitere Planung durcheinander bringen. Das ganze kostete uns dann wieder mehr, aber wenigstens habe ich es geschafft, dass wir ungefähr wie gewünscht fliegen werden (vielleicht).
Abends aßen wir in dem vietnamesischen Restaurant, das direkt unten an unserem Appartement Haus liegt und war auch ganz lecker.
Sa. 16.11.2024
Mit einem Uber fuhren wir zum kleineren Flughafen AEP von Buenos Aires. Trotz daß es nur so vor Menschen wimmelte waren wir mit einchecken und Sicherheitskontrolle nach ungefähr einer Stunde durch.
So saßen wir gemütlich von ungefähr 10 bis 12 Uhr in einem Café. Abflug mit einer 737 Max der Aerolineas Argentina war pünktlich um 12:50 Uhr.
Ungefähr 1:50 Stunde war die Flugzeit. Es gab ein Getränk gratis und der Flug war ganz in Ordnung.
Gegen 15 Uhr sind wir in Patagonien auf dem Flughafen in Trelew bei 19 Grad, Sonnenschein und Wind gelandet.
Dort holten wir unseren Mietwagen für ungefähr 100 € pro Tag und fuhren durch gefühlte unendliche Weite und trockener Steppe bis zum Hauptort Puerto Madryn, checkten in unserem Hotel ein und konnten gleich unser neu gelerntes Spanisch üben.
Der Ort ist sehr hübsch. Schönes blaues ruhiges Meer und langer Strand. Es war grad Ebbe somit sah der Strand teilweise durch Algen nicht so schön aus, aber es war eine tolle Stimmung überall. Viele Jugendliche waren dort, machten Rapbattles, spielten Basketball, skateboardeten oder tanzten. Es gab viele keine Stände mit handgemachten Dingen und überall war es durch Statuen oder Malereien unschwer zu erkennen, dass es hier Wale und Pinguine gibt. Kreuzfahrtschiffe halten hier auch regelmäßig an.
Montag ist in Argentinien ein Feiertag, daher ist hier besonders viel los.
In der Sonne war es schön warm und zum Abend kam plötzlich kühler Wind auf.
Wir liefen gemütlich umher und beendeten den Tag ein wenig früher als sonst.
So. 17.11.2024
Nach einem reichhaltigen Frühstück fuhren wir gegen 9:00 Uhr zur Halbinsel Valdes. Diese Halbinsel ist riesengroß, ist ein Naturschutzgebiet und liegt in der Provinz Chubut.
Gleich nach Ankunft auf der Halbinsel sahen wir auch schon überall die Lama ähnlichen Guanacos.
Auf staubigen Schotterpisten und weite, trockene Steppe kamen wir gegen 11:00 Uhr in Punta Pyramide an.
Dort haben wir eine Whalewatching Tour gebucht.
Mit einem fast vollen Boot ging es raus auf die Bucht. Nach ein paar Minuten Fahrt sahen wir auch schon die ersten Glattwale. Auf der weiteren Fahrt haben wir immer wieder ganz viele gesehen, teilweise auch mit Kälbern. sie blieben oft ganz entspannt in der Nähe unseres Bootes.
Nach dieser anderthalb stündigen Tour und einer kleinen Stärkung an einer Bar dort in der Bucht fuhren wir weiter. Wir fuhren eineinhalb Stunden 70 km auf weiteren Schotterpiste bis zum Punta Delgada, wo wir dann feststellten, dass dieser Ort geschlossen war. So fuhren wir dann an der Küste weitere 42 km, natürlich weiterhin Schotterpisten, bis zum Punkt Caleta Valdés. Dort in der Nähe sahen wir einen kleinen Aussichtspunkt, den wir anfuhren, und waren überrascht, was wir dort sahen. Es wimmelte dort von Magellan Pinguinen. Man sah viele, in der Ferne auf dem Strand stehend, watschelten umher und einige standen ganz nah bei uns.
In Caleta Valdés konnten wir einem Holzsteg lang gehen mit Aussichtspunkten und hatten einen tollen Blick auf unglaublich viele Seeelefanten, die wir das erste Mal gesehen haben in freier Wildbahn. Wir wanderten dort noch etwas umher, bis zu einer weiteren Bucht und hatten dort auch noch mal einen schönen Blick auf das Meer sowie auf weitere Seelefanten.
Inzwischen war es auch schon nach 18:00 Uhr, so machten wir uns langsam auf dem Heimweg.
Insgesamt sahen wir in diesem Naturschutzgebiet heute unzählige Guanacos, unzählige Merinoschafe, freilaufende Pferde, Vögel, Nandus, Pinguine, Seeelefanten, Wale und eine Schlange und befuhren 188 km staubige Schotterpisten.
Gegen 20:30 Uhr kamen wir in unserem Hotel an und aßen dort auch zu Abend.
Mo. 18.11.2024
Um 7:00 Uhr früh frühstückten wir und fuhren wieder zur Peninsula Valdes. Diesmal mussten wir keinen Eintritt zahlen, denn der Eintritt von 60 $ pro Person gilt für sieben Tage.
Als erstes fuhren wir wieder zum Punkt Caleta Valdes. Diesmal standen noch viel mehr Touristen auf den Aussichtspunkten denn wie wir erhoffen sich alle einen Blick auf Orcas werfen zu können. Die Orcas kommen oft zu diesem Punkt her um ihre bekannte Strandtechnik auszuüben um Seelöwen zu jagen.
Bild zur Veranschaulichung |
Als wir gerade den ersten Schritt auf die Aussichtsplattform machten, sahen wir in weiterer Ferne in der Nachbarbucht wahrscheinlich einen Orca. Aber leider war es dann schon alles. Bei starkem Wind und auch etwas kühleren Temperaturen als gestern verbrachten wir einige Zeit dort und hofften auf weitere Orcas.
Wir wanderten auch noch einmal zu dem anderen Aussichtspunkt aber hatten leider kein Glück. Es hat aber trotzdem Spaß gemacht wieder die vielen Seelenelefanten zu beobachten.
Auf unserer Weiterfahrt hielten wir noch einmal bei den Pinguinen. Diesmal standen noch viel mehr Pinguine ganz nah am Wegesrand und machten ganz besondere laute Geräusche, die wir noch nie gehört haben.
Dann fuhren wir weiter bis nach Punta Norte und hofften wieder auf Orcas zu treffen. Aber leider auch kein Glück. So beobachten wir wieder Seeelefanten und diesmal auch Seelöwen.
Nach ein bis zwei Stunden Warten gingen wir vom Winde verweht zurück zum Parkplatz. Dort sahen wir endlich mal ein Gürteltier.
Gegen 14:30 Uhr machten wir uns wieder auf dem Weg und hielten dann noch mal bei Puerto Pyramides an und sahen uns noch ein paar Aussichtspunkte an.
Heute sahen wir insgesamt an Tieren: Seeelefanten, Seelöwen, Guanacos, ein Gürteltier, einen Graufuchs, einen Cuis Chico, eine große Vogelspinne und tragischerweise überfuhren wir versehentlich evtl. eine kleine Schlange.
Dann fuhren wir zurück nach Puerto Madryn und gingen dort essen. Inzwischen wurde es echt kalt. Bei 12 Grad und starken Wind waren alle ganz schön am frösteln.
Wir packten dann unsere Koffer, machten uns fertig und legten uns für 2 Stunden hin, denn unser Wecker klingelte um 23 Uhr. Völlig fertig aufgestanden checkten wir kurz vor Mitternacht aus und fuhren zum Flughafen Trelew und kamen…..
Di. 19.11.2024
….um 0:45 Uhr an, warfen den Mietwagenschlüssel bei Herz ein, tranken teure Getränke am Flughafen und checkten ein.
Mit Aerolineas Argentinas und wieder einer 737 flogen wir 1:35 Std. und landeten etwas früher als geplant um 05:20 Uhr in Buenos Aires. Um 6:50 Uhr ging es weiter nach Ushuaia und flogen 3:10 Stunden und sind fast eine halbe Stunde früher um 10:10 Uhr bei warmen 16 Grad gelandet. Der wunderschöner Landeanflug über den Beaglekanal mit teilweise schneebedeckten Bergen holte uns aus den Tiefschlaf.
Ushuaia Airport |
Angekommen am Ende der Welt -Fin del Mundo-
wurden wir von einem freundlichen Fahrer abgeholt, der uns zu unserem Hotel, Hosteria Chalp, was sehr einfach aber erträglich ist, brachte.
Wir zogen uns schnell dünnere Kleidung an und marschierten gleich zum Ortszentrum und waren immer wieder verwundert wie warm es war.
Der kleine Ort Ushuaia erinnert einen an ein Bergdorf in Österreich oder Italien. Der Blick auf die schneebedeckten Berge ließ uns immer wieder „oh ist das schön“ sagen. Genauso auch auf den Beagle Kanal mit Blick auf Chile ist wunderschön.
Der Ort war ein wenig überfüllt mit Touristen, denn es lag die Aida vor Anker, die zur Zeit eine Weltreisetour macht.
Wir versuchten uns ein wenig in der Touristen Information schlau zu machen, was wir noch heute und morgen machen könnte. Es war aber nicht ganz so einfach und erforderte noch einige Zeit an Internetrecherche während wir endlich was gegessen hatten. Inzwischen war es 13 Uhr und wir hatten seit unserer Aufstehzeit um 23 Uhr gerade mal 3 Kekse gegessen und auch kaum geschlafen. Trotzdem entschieden wir uns, da das Wetter so super war, noch mit einem Uber bis zur Basisstation des bekanntesten Gletschers, den Martial Glacier, zu fahren.
Der Aufstieg war ziemlich steil und ganz schön anstrengend. Aber wir wurden belohnt mit einem überwältigenden Blick auf den Gletscher und Schneefelder. Wir sind auch direkt bis zum Schneeanfang gegangen bevor wir den bequemeren Abstieg begangen.
Mit einem Taxi wollten wir uns zu einen nahen Supermarkt am Hotel bringen lassen, um Wasser zu kaufen. Allerdings war dieser wieder ziemlich weit weg so dass wir nochmal einen anstrengenden Weg zum Hotel hatten, denn dieses liegt im oberen Teil Ushuaias.
Supermüde wollten wir nach dem wir noch einiges zu erledigen hatten früh schlafen. Aber dann färbte sich der Himmel in so schönen Rottönen über den Bergen, dass ich mir dieses Spektakel aus unserem Zimmerfenster anschauen musste. Die Sonne geht hier erst um 21:30 Uhr langsam unter und auch schon wieder um 05:10 Uhr auf.
Mi. 20.11.2024
Nach einem kleinen und einfachen Frühstück fuhren wir mit einem Uber zum Tierra Del Fuego Nationalpark. Ausgerechnet heute hat dort am Eingang eine Polizeikontrolle stattgefunden ob alle Regeln eingehalten werden. Somit konnte uns der Uberfahrer nicht weiter reinfahren in den Park und wir mussten einen Shuttle nehmen, der uns wiederum ca. 20 € pro Person kostete und es zog sich ganz schön, da irgendwelche Papiere fehlten. Der Eintritt in den Nationalpark kostete ca. 35 € pro Person.
Es gibt unzählige Wanderwege in diversen Längen und Schwierigkeitsstufen. Wir entschieden uns in den Lapataiabereich zu fahren. Dort gibt es mehrere kürzere Wege und man bekommt einen ganz guten Gesamteindruck. Besonders wichtig war es uns bei dem „Ende der Welt“ mit dem Endpunkt der Ruta 3, die berühmte Panamericana, zu stehen. Das machten wir auch als erstes bevor wir die verschiedenen kleineren Wanderungen machten.
Wir fanden die Gegend ganz hübsch, fühlten uns aber teilweise wirklich als wären wir in Österreich mit den schönen schneebedeckten Bergen, grüne Wiesen mit Löwenzahn und überall konnte man Pferde sehen. Die laufen dort überall frei umher.
Wir waren etwas in Zeitdruck, denn wir mussten um 13 Uhr an einem Hauptpunkt sein um mit dem Shuttle zum Bahnhof des Tren del fin del mundo gebracht zu werden. Wir hatten uns die Tickets gestern besorgt für die 15 Uhr Fahrt. Wir fuhren mit dieser historischen Lokomotive, die einst ein Gefangenenzug war, durch wunderschöne Natur eine Stunde mit einem kurzen Halt an einem unspektakulären Wasserfall.
Am Endpunkt konnte man entweder aussteigen oder wieder zurückfahren. Wir hätten gern dort in der Nähe das kleinste Postamt der Welt besichtigt aber dann hätten wir vielleicht Probleme bekommen aus dem Park zu kommen, so entschieden wir uns mit dem Zug zurückfahren. Der Shuttle, der eigentlich hätte da sein müssen, kam nicht. Also bestellten wir uns wieder ein Uber und fuhren in die Stadt.
Dort machten wir hier und da noch paar Bilder von Ushuaia und stempelten im Visitor Center unsere Pässe mit „Ende der Welt“ bzw. Feuerland Stempeln.
Dann suchten wir lange nach einem Restaurant wo man die berühmten Königskrabben essen kann. Allerdings waren die wenigen Möglichkeiten, die wir fanden unglaublich teuer. Auch alle Restaurants waren ziemlich teuer.
Wir aßen dann Paella bzw. Nudeln mit ein wenig Königskrabbenfleisch.
Dann marschierten wir wieder den anstrengenden Weg nachhause. Es wurde wieder zu spät, denn wir hatten Probleme einen Mietwagen für unseren nächsten Stop in El Calafate zu finden. Entweder keine verfügbar oder mit über 200 € pro Tag viel zu teuer. Bis spät waren wir erstmal relativ erfolglos damit beschäftigt.
Do. 21.11.2024
Um 04:45 Uhr klingelte unser Wecker. Mit Uber fuhren wir zum Touristenhafen und checkten bei Piratour für unsere vorher gebuchten Tagestrips ein. Mit 40 Leuten fuhren wir mit einem Reisebus eineinhalb Stunden bis zur Estancia Haberton. Während der Fahrt erzählte der nette Guide viele interessante Dinge. Dann wurde die Gruppe geteilt und wir fuhren mit einem kleinen Boot zur privaten Naturschutzinsel Isla Martillo.
Superschön war es da. Wir bewunderten unzählige Pinguine und hatten Glück, dass gerade alle drei Sorten, die es hier gibt, da waren. Die Magellan Pinguine, die Eselspinguine und sogar den einzigen Königspinguin konnten wir sehen. Wir durften uns bis drei Metern ihnen nähern. Aber da gerade Nistsaison ist, nisteten viele direkt am oder sogar unter einigen Holzwegen, dass man ihnen fast hautnah kam. So süße Tiere. Eine tolle Erfahrung sie so zu beobachten. Einer allerdings muss leider aus unbekannten Gründen gestern oder heute gestorben sein. Das war kein toller Anblick. Er lag kopflos und blutig da und wurde gerade von Geiern auseinandergenommen.
Eine Stunde später ging’s mit dem Boot wieder zurück und wir durften uns ein kleines Maritim Museum anschauen und dort erzählte uns ein Biologe sehr viel interessantes über all die ausgestellten echten Skelette von diversen Walen, Delfinen, und Seehundarten.
Dann ging’s mit dem Bus zurück nach Ushuaia. Dort hatten wir eineinhalb Stunden Aufenthalt bis es wieder weiterging. Diesmal fuhren wir mit einem Katamaran über den Beaglekanal.
Ungefähr 3 Stunden ging die Fahrt. Widererwarten war es so warm und sonnig, dass wir es gut aushalten konnten, die ganze Zeit draußen an Deck zu bleiben. Nur auf der Rückfahrt war es ziemlich frisch aber dennoch erträglich. Verrückt, wenn man bedenkt nur 1000 km von der Antarktis entfernt zu sein.
Eine wunderschöne Fahrt mit durchgehenden Blick auf die Anden Argentiniens und auf der anderen Seite Chile. Wir hielten an kleinen Inselchen. Eine voll mit Kormoranen, die auf den ersten Blick immer mit Pinguinen verwechselt werden, eine andere Insel voll mit Seelöwen sowie die berühmteste Insel mit dem Leuchtturm.
Eine tolle Fahrt, allerdings ziemlich nervig durch die Massen an Touristen mit denen man um jeden Platz kämpfen musste.
Gegen 18:20 Uhr waren wir zurück, aßen noch eine Kleinigkeit und kümmerten uns weiter um unseren nächsten Mietwagen. Anscheinend haben wir nach ewigem Suchen einen gefunden für ungefähr 100 € am Tag. Es sah wirklich sehr schlecht aus. Alle Suchmaschinen hatten überhaupt kein Auto mehr zur Verfügung. Wir sind gespannt und hoffen, dass da nichts schiefläuft.
Fr. 22.11.2024
Um 10 Uhr mussten wir auschecken aber konnten unser Gepäck im Hotel lassen bis zu unserer Abholung um 14:30 Uhr.
Es war wieder sehr warm und wir marschierten runter in den Ort um eine Western Union aufzusuchen um Geld zu wechseln. Das Geld verschwindet hier wie von magischer Hand. Sehr erschreckend. Alles ist viel teurer als erwartet und vorher gelesen.
Allerdings konnten wir dort kein Geld wechseln, es ist nur Abhebung möglich. Also weiter ging’s. Irgendwann fanden wir die einzige Wechselmöglichkeit und tauschten zu einem schlechteren Kurs als bisher. Aber bei unseren nächsten Stops soll es erstmal keine Möglichkeit geben. Dann relaxten wir ein wenig am Wasser und aßen wie viele Einheimische ein Sandwich an einem Foodtruck und kamen ins Gespräch mit verschiedenen interessanten Leuten.
Dann war es soweit, dass wir zum letzten Mal den beschwerlichen halbstündigen steilen Aufstieg zu unserem Hotel machten und wurden um 14:30 abgeholt und zum Flughafen zu gefahren.
Dort trafen wir wieder einmal auf die vielen gleichen Touristen aus aller Welt. Alle machen anscheinend so ziemlich das gleiche wie wir, außer dass es meist Gruppenreisen sind.
Mit Aerolineas flogen wir in einer Stunde nach El Calafate.
Adios fin del mundo. Ein sehr schönes Ende der Welt!
Im Landeanflug auf El Calafate hatte man schon einen tollen Blick auf das extrem blaue Wasser des riesigen Lago Argentino, den größten See Argentiniens.
Auch hier war es mit 16 Grad ziemlich warm.
Nun hat es das erste Mal nicht geklappt einen Uber zu bestellen. Es muss hier so überlaufen sein. So fuhren wir für 30 Euro mit einem Taxi zu unserer Unterkunft, Hosteria Hainen. Diese Unterkunft war recht hübsch, alles mit Holz verkleidet und das Personal wieder superfreundlich.
Wir gingen gleich um die Ecke in ein Restaurant, wo wir uns auch wie im Wilden Western fühlten.
Danach spürten wir merklich den kälteren Wind und merkten wie schnell es hier richtig kalt werden kann.
Sa. 23.11.2024
Bei 2° gefühlte -1 haben wir uns erst einmal dick eingepackt.
Als erstes sind wir dann eine halbe Stunde und begleitet von drei streunenden Hunden zu unserer Mietwagenfirma Dubrovnik gegangen.
Widererwartend klappte alles ganz gut und wir bekamen einen fast neuen Renault Logan.
Nach dem Frühstück fuhren wir los zum Nationalpark Los Glaciares und brauchten ungefähr eine Stunde.
Am Eingang wurden wir 67 € pro Person Eintritt für 2 Tage los. Das war schnell vergessen in der Sekunde als wir den Perito Moreno Gletscher erblickten. Wir verstanden auch sofort, dass er als der schönste Gletscher weltweit gilt. Wir fuhren mit einem seltsamerweise nicht vollen Katamaran bis ziemlich nah an ihn heran und konnten ihn eine Stunde lang bestaunen. Diese 70 Meter hohe Gletscherzunge war unglaublich beeindruckend. Wir hofften, auch noch beobachten zu können, wenn dicke Eisbrocken abfallen, das sogenannte Kalben. Aber das passierte während der Bootsfahrt nicht.
Danach unternahmen wir kurze einfache Wanderungen mit Blick auf den Gletscher von einer anderen Seite. Das war eigentlich noch besser. Zumal da das Wetter immer besser wurde und man echt nah herankam.
Ich sagte heute Vormittag noch immer wieder, dass ich zu gern einen Condor sehen möchte und dann kamen wir grad an einer Aussichtsplattform an und genau da schwebt ein Condor vorbei. Wow! Er flog immer wieder kreisend über unsere Köpfe und war lange Zeit in unserer Nähe. Was ein toller perfekter Anblick: Gletscher und Condor.
Und das sollte mit unserem Glück noch nicht zuende sein. Tatsächlich waren wir zwei Mal Zeugen beim Kalben. Auch zwischendurch hörte man immer mal wie sich Eisbrocken lösten und ins Wasser krachten.
Supertolle Erlebnisse heute!
Danach fuhren wir zurück nach El Calafate. Dort sahen wir uns einen kleinen Künstlermarkt an und ich kaufte mir dort ein Mate Tee Gefäß traditionell aus Kürbis geschnitzt mit Bombilla bei einem sehr netten Verkäufer für 43 € und er schnitzte noch hinein was ich mir ausgesucht hatte (Tanja El Calafate)
So. 24.11.2024
Heute Früh haben wir es ein wenig langsamer angehen lassen. Als erstes sind wir zu einem sehr nah liegenden Naturreservat, Laguna Nimez, gefahren. Dort sollte man Flamingos und diverse andere Vögel beobachten können. Allerdings haben wir überhaupt keine Flamingos gesehen und die anderen Vögel waren auch nicht so spannend. Wir sind auch nicht so die richtigen Ornithologen. Der Eintritt von 12 € hat sich nicht gelohnt. Wenigstens haben wir einen Fuchs gesehen. Wir spazierten ungefähr eine Stunde dort herum und es war total warm heute.
Danach fuhren wir zu dem direkt danebenliegenden Lago Argentino.
Da dieser von oben viel schöner aussieht, fuhren wir weiter Richtung Nationalpark Los Glaciares und hielten an einigen Aussichtspunkten für den See an. Obwohl das Wetter heute viel besser war, war der See gestern viel schöner und hatte ein viel stärkeres Blau.
So fuhren wir weiter
zum Perito Moreno Gletscher. Diesmal war der Anblick noch überwältigender als gestern, denn wir hatten eine schöne freie Sicht auf die Berge dahinter und konnten das ganze Gletscherfeld sehen. Über 2 Stunden verharrten wir mit Blick auf den Gletscher am Aussichtspunkt und konnten uns gar nicht sattsehen.
Man hörte immer wieder das knallen und knacken des Eises, aber wir konnten keinen Gletscherabbruch sehen. Kurz bevor wir uns auf dem Rückweg machen wollten, sahen wir mehrere Gletscherabbrüche. Sehr spektakulär!
Wir gingen dann den Küstenwanderweg weiter und hielten alle paar Sekunden an um immer wieder auf dem Gletscher zu sehen und wir hatten noch einmal Glück. Es gab wieder einen großen Gletscherabbruch zu sehen.
Gegen 17:30 Uhr sind wir am Parkplatz angekommen und fuhren wieder zurück nach El Calafate.
Da es hier so viele Grillrestaurants, sogenannte Parillas, gibt, gönnten wir uns heute auch eine Grillplatte für 2 in einem hübschen Restaurant mit schönem Ausblick. Das Fleisch war sehr gut und es war von allem was dabei. Von Schwein, Rind, Huhn, Lamm, Wurst, Blutwurst bis hin zum Lammdarm. Wir haben es nicht annähernd geschafft und man musste uns rausrollen.
Zurück im Hotel standen wir bestimmt noch eine Stunde mit dem Rezeptionisten zusammen und lachten so viel gemeinsam. Er sprach kein Englisch und so verständigten wir uns mit unseren Brocken Spanisch und Google Translator und hatten eine Menge Spaß.
Mo. 25.11.2024
Heute Vormittag fuhren wir von El Calafate nach El Chalten. Für diese 280 km brauchten wir ungefähr drei Stunden. Es war aber keineswegs langweilig durch die wunderschöne Steppe Patagoniens zu fahren. Durchweg hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die Natur mit schönen Bergen, Flüssen und Seen mit dem unglaublich milchig blauen Wasser sowie Guanacos und Nandus.
Näherkommend der schneebedeckten Gebirgskette wurde es etwas grauer und regnete ab und zu ein wenig.
Gegen 13 Uhr kamen wir in El Chalten an, informierten uns kurz über die diversen Wanderwege und fuhren durch das beschauliche Minibergdörfchen und
checkten in unserer hübschen Unterkunft Hosteria Fitz Roy ein.
Da es dort Wifi nur in der Lobby gibt, setzten wir und dorthin und überlegten uns welche Wanderwege wir in den kommenden Tagen machen sollten und warteten, dass der inzwischen relativ starke Regen aufhörte.
Zum späteren Nachmittag gingen wir den allerkürzesten Wanderweg, den es hier gibt, den Chorillo del Salto, bis zu einem hübschen Wasserfall. In nicht einmal 10 Minuten erreichten wir diesen.
Als uns ein argentinisches Pärchen fragte ob wir ein Foto von ihnen machen könnten, kamen wir ins Gespräch. Das war dann ein wenig ähnlich wie gestern. Wir standen mit ihnen bis spät am Wasserfall und klönten in einem Spanisch/Englisch/Deutsch Mix. Er lernt gerade Deutsch und möchte gern in Deutschland studieren. Es war sehr spaßig. Wir verstanden uns so gut, dass wir unsere Nummern getauscht haben und die beiden samt Mutter zu ihren Hotel brachten.
Di. 26.11.2024
El Chalten gilt als Trekking-Hauptstadt Patagoniens. Wo man hinsieht, sieht man Wanderer, oft auch in größeren Gruppen. Das bekannteste Gebirge befindet sich hier mit dem imposanten 3405 m hohem Fitz Roy Masslv. Genau das wurde auch für die Outdoor Marke Patagonia als Logo benutzt.
Tatsächlich gut zu erkennen |
Diverse Wanderwege mit verschiedenen Schwierigkeitslevel gibt es hier und die meisten fangen direkt im Ort an.
Wir entschieden uns den längsten, schwierigsten und zugleich wichtigsten Wanderweg zu gehen, den „Laguna de los Tres“. Dazu nehme ich direkt vorweg, dass wir den letzten Kilometer nicht mehr gegangen sind. Dieser wäre extrem anspruchsvoll gewesen und es werden Wanderstöcke empfohlen. Wir fanden es schon schade, da man nur am Ende das Fitz Roy Gebirge mit der Lagune sehen könnte. Aber wir waren schon so kaputt, dass wir es gelassen haben.
Insgesamt sind wir fast ununterbrochen 7 1/2 Stunden gewandert, haben 18,22 km und 450 Höhenmeter hinter uns gelassen.
Das ganze war es aber wert. Trotz anderer Wettervorhersage, war es sehr viel wärmer als erwartet. Wir hatten viel zu viel Kleidung dabei aber das Beste war, dass wir später einen komplett freien Blick auf Fitz Roy und das Gebirge hatten. Das ist oft nicht der Fall. Zu Anfang war er teilweise noch wolkenverhangen aber genau im richtigen Moment, als wir an der perfekten Stelle standen, war alles frei. Der steile anstrengende Anstieg war fast vergessen bei dem unglaublich wunderschönen Anblick.
Aber auch die ganze Wanderung war durchgehend schön mit tollen Blicken in die Natur, schneebedeckten Gipfeln und besonders den schönen Gletscher Piedras Blancas. Seine Gletscherabbrüche hörten wir auch immer wieder mal donnern. Wir wählten extra diesen Wanderweg von einer anderen Seite aus, um ihn zu sehen.
Völlig fertig mit schmerzenden Füßen kamen wir um 17:30 Uhr im Dorf wieder an.
Wir aßen noch schnell in einem nicht ganz so teuren Restaurant und fielen tot ins Bett.
Mi. 27.11.2024
Tatsächlich entschieden wir uns heute auch noch den anderen, genauso langen, Wanderweg Laguna Torre zu wandern.
Laut Wettervorhersage sollte es den ganzen Tag bewölkt sein, trocken und kühler aber wir kamen schon beim ersten sehr steilen Anstieg ordentlich ins schwitzen und der Himmel war meist blau. Die ersten Kilometer waren sehr anstrengend, sehr steil und forderten einige Klettereinheiten.
Ab dem ersten Aussichtspunkt auf das wunderschöne Torre Gebirge wurde der Weg einfacher.
Nach 9 km kamen wir auf die Laguna Torre zu. Aber leider genau in diesem Moment bewölkte es sich, es fing immer mehr an zu regnen und es wurde merklich kühler. Schnell zogen wir unsere Daunen- und Regenjacken an und verharrten frierend mit vielen anderen Wanderern an der Lagune und hofften auf Wetterbesserung. Nach langer Zeit wurde es nur ein wenig besser, aber wir hatten trotzdem einen superschönen Blick auf die Lagune mit dem Gletscher im Hintergrund.
Dann wandern wir die 9 km wieder zurück und es wurde immer wärmer und wärmer. Insgesamt war diese Wanderung erträglicher als gestern und genauso schön. Dafür wurde man von Mücken zerfressen.
Insgesamt sind wir 18,81 km gelaufen, haben 508 Höhenmeter zurückgelegt und waren ungefähr 7 Stunden unterwegs.
Am Abend treffen wir uns mit unseren neuen argentinischen Freunden und aßen gemeinsam Pizza. Wir lachten und quatschen bis spät abends hauptsächlich über die argentinische und die deutsche Kultur.
Do. 28.11.2024
Heute spazierten wir die wenigen möglichen Meter durch das Mini Dörfchen El Chalten, das komplett umringt ist von wunderschönen Gebirgen.
Dann fuhren wir wieder die 280 km zurück nach El Calafate meist auf der bekannten Ruta 40 und konnten uns gar nicht sattsehen an dieser wunderschönen Natur.
Gegen 14 Uhr kamen wir in El Calafate an. Den Ort und das Hotel kannten wir ja schon. So fuhren wir in das Zentrum, spazierten etwas umher und stärkten uns mal wieder mit Kuchen. Wir fuhren dann zurück zum Hotel, ordneten unsere Koffer und brachten das Auto am Abend zurück.
Zum Abschluss war es mal wieder Zeit für ein leckeres Steak.
Fr. 29.11.2024
Um 9:30 Uhr flogen wir mit Aereolineas Argentinas in 1 Std. 25 min nach Bariloche. Gleich nach dem Start hatten wir einen traumhaften Ausblick auf den riesigen unglaublich türkisfarbenen Lago Argentino.
Um 11 Uhr kamen wir in dem 900 Meter über dem Meeresspiegel hochgelegenen San Carlos de Bariloche bei 12 Grad an.
Bariloche wird die Schweiz Argentiniens genannt. Zum Einen wegen der Seen- und Bergenlandschaft und zum anderen wegen der besten Schokolade Südamerikas.
Am Flughafen holten wir bei Hertz unseren Mietwagen ab wobei wir schwer begeistert waren von der Angestellten, die uns schon Tausend Tipps gab für unseren Aufenthalt. Dafür sah unser kleiner Renault Sandero schon etwas demoliert aus.
Schon auf dem Weg zum Hotel waren wir von der Umgebung begeistert. Schneebedeckte Berge im Hintergrund, eine gelbe Blütenpracht wo man hinsah und hübsche Häuschen und tatsächlich erinnerte alles extremst an die Schweiz, Österreich oder Deutschland. Das wurde noch stärker als wir in der Stadt ankamen. Unser Hotel Carlos 5 war auch sehr gut gelegen.
Wir sind nach dem Einchecken gleich in die sehr volle Innenstadt und mussten erstmal was essen, versuchten uns mit Infos aus dem Visitorcenter, Reiseführer und die Tipps der Dame von Hertz schlau zu machen was wir die nächsten beiden vollen Tage am besten machen sollten. Das gestaltete sich gar nicht so einfach, denn es gibt einfach viel zu viel zu sehen. Außerdem war es heute noch schön warm und sonnig und auch morgen soll es mit 20 Grad so werden. Aber übermorgen soll es kühl und bewölkt sein. Jedenfalls entschlossen wir uns heute zu einem Skilift zu fahren um eine tolle Aussicht auf Bariloche und Umgebung zu haben. Tja durch den vielen Verkehr kamen wir genau 2 Minuten zu spät dort an. Dann fuhren wir wieder zurück und hatten aber immer wieder wunderschöne Aussichten auf den Lago Nahuel Huapi. Wir sahen uns dann etwas die Stadt an mit ihren vielen deutschaussehenden Häusern und den vielen Schokoladenshops.
Auf der Straße konnten oder mussten wir wieder Geld wechseln und gönnten uns ein schönes schweizerisches Käsefondue in einem weihnachtlich geschmückten Restaurant wie zuhause.
Sa. 30.11.2024
Heute befuhren wir den sogenannten Circuito Chico. Das ist ein kleinerer Rundweg in der Nähe von Bariloche. Das Wetter war ideal. Vollkommen blauer Himmel, so dass wir die schönsten Ausblicke hatten. Es war Morgens und Abends schon ziemlich kühl aber sonst meist angenehm warm. Auf diesem Rundweg hielten wir immer mal wieder hier und da an und wanderten kleinere Strecken zu Aussichtspunkten, Buchten oder einfach durch schöne Wälder. Einige Aussichtspunkte konnte man auch sofort ansehen ohne überhaupt zu wandern und auch während der Fahrt hatte man immer eine schöne Aussicht. Die Seen glitzerten in einem wunderschönen Blau, überall die gelben Ginsterblüten und die schneebedeckten Gipfel. Wirklich wunderschön.
Zwischendurch schafften wir es heute mit dem Sessellift beim Cerro Companario auf über 1000 Meter über dem Meeresspiegel zu fahren.
Von oben hatten wir einen unglaublich schönen 360 Grad Ausblick. Dort verweilten wir einige Zeit, relaxten und sahen den tollen Falken bei ihren Flugmanövern zu.
Zum frühen Abend suchten wir das historische Dorf Colonia Suiza auf, die erste europäische Siedlung der Region. Überall wird es einem sehr empfohlen und es soll wie in der Schweiz aussehen. Aber irgendwie hielt sich unsere Begeisterung in Grenzen. Wir sahen eigentlich fast nur kleine Buden und diverse Biergärten, die allerdings geschlossen waren. Einige Restaurants und paar Läden oder Dekorationen erinnerten schon an die Schweiz, aber es war nichts besonderes.
So fuhren wir zurück nach Bariloche und aßen dort Abendbrot.
So. 01.12.2024
Wie vorhergesagt war es heute kühl, regnerisch, bewölkt und sehr windig. Beim Blick auf den See wurde es einem gleich sehr bewusst, wie wichtig das Wetter ist für einen schönen Ausblick, das normalerweise schöne, glatte blaue Wasser war heute richtig wellig und gräulich und die schönen Berge versteckten sich hinter den Wolken, so sah alles insgesamt sehr trostlos aus.
Aber keine Zeit zum Ausruhen. Heute befuhren wir die Panoramastraße Sieben Seen, Ruta De Los Siete Lagos. Glücklicherweise klarte das Wetter ab der Mittagszeit auf, allerdings war es teilweise extrem stürmisch, so dass es auch unheimlich kalt wurde. Dieser Sieben Seen Weg ist ungefähr 200 km lang und man sieht auf diesem Weg, wie der Name schon sagt, sieben verschiedene Seen, aber man fährt auch durchweg durch eine schöne Landschaft.
Wir brauchten von Bariloche bis San Martin de Los Andes ungefähr 7 Stunden. Auch wenn man auf dieser Strecke keine große Wanderung unternimmt, braucht man so lange, da es an jeder Ecke ein schönes Fotomotiv gibt. Jeder See ist auf seine eigenen Weise sehr schön.
Gegen 16:30 Uhr kamen wir in dem hübschen Örtchen San Martin de los Andes an, schauten uns dieses historische Städtchen ein wenig an und stärkten uns mit Pasta bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten.
Auf dem Rückweg hielten wir selten an, und so brauchten wir für die Strecke etwas mehr als drei Stunden und waren gegen 21 Uhr zurück im Hotel.
Mo. 02.12.2024
Nach einem frühen Frühstück packten wir noch die restlichen Sachen ein. Da wir heute einen Flug mit der Billigairline Flybondi haben werden, die sogar nur 12 kg Abgabe-Gepäck erlauben, hieß es noch mehr Dinge übereinanderziehen, oder ins Handgepäck quetschen oder dranhängen.
Nach Mietwagenabgabe am Flughafen flogen wir um 10:50 Uhr in Bariloche mit ersteinmal Aerolineas Argentina in 1,40 Std. nach Buenos Aires. Zum Glück war es ein kurzer Flug, denn überall um uns herum turnten Kinder an den Sitzen umher. Überpünktlich sind wir gegen 12:40 Uhr gelandet.
Wir checkten dann bei Flybondi ein und naja… sagen wir mal, es hat sich gelohnt, dass wir alles mögliche übereinander gezogen haben oder das Handgepäck überfüllt haben, denn es wurde tatsächlich jedes Kg zuviel berechnet. Aber der Preis ging mit 2 Euro pro Kilo. So zahlten wir ungefähr 16 € und das Handgepäck hat er sich zum Glück nicht angesehen.
Um 15:35 Uhr sollte unser Weiterflug nach Salta sein und wider Erwarten kamen wir mit nur einer leichten Verspätung in Salta an. Nach den vielen schlechten Vorhersagen über Flybondi hat doch alles ganz gut geklappt. Klar, es war schon supereng und es gab auch nichts gratis. Aber wir waren froh, dass soweit alles in Ordnung war.
Um 18 Uhr sind wir bei warmen 21 Grad und Bewölkung gelandet.
Am Flughafen holten wir unseren Mietwagen von Hertz ab für 50 € pro Tag und fuhren in das Stadtzentrum von Salta 14 km bis zu unserem Hotel. Wir fuhren erst einmal durch eine ärmliche Gegend, die auch nicht ganz ungefährlich aussah, bis wir in der Nähe des Zentrums kamen und es besser wurde. Der Verkehr und auch das Parken läuft ein wenig chaotisch in Salta ab. Nachdem wir in unserem niedlichen Hotel del Antiguo Convento eingecheckt haben gingen wir zum Hauptplatz und waren schwer beeindruckt von der Schönheit der Gebäude im Kolonialstil besonders im Sonnenuntergangslicht.
Wir besichtigten auch gleich die imposante Kathedrale von Salta wo auch das Grab von General Martin Miguel Güemes liegt.
Dann spazierten wir noch durch die vollen Straßen im Zentrum und mischten uns unter das rege Treiben.
Überall wurden Hot Dogs für kleines Geld angeboten. An den Ständen standen die Leute Schlange um für ein bis zwei Euro ein Hotdog mit Getränk zu bekommen. Überhaupt merkte man, dass hier im Norden Argentiniens alles sehr viel günstiger ist als in Patagonien. Am späten Abend aßen wir, die für Salta berühmten, Empanadas sowie ein regionales Gericht aus Maisbrei.
Di. 03.12.2024
Um 10:00 Uhr fuhren wir in Salta los. 183 km waren es bis nach Purmamarca, das mit 2206 m über dem Meeresspiegel 1000 m höher liegt als Salta. Es war wieder einmal eine sehr schöne Fahrt mit einer Sicht auf eine schöne Vegetation und die Gebirge wurden auch immer farbenfroher, als wir unserem Zielort näherkam.
Und dann sahen wir ihn schon - den Berg der sieben Farben. Wunderschön.
Unser sehr schickes und hübsches Hotel (El Manatial del Silencio) lag nur wenige Gehminuten vom besten Aussichtspunkt entfernt. Wir kamen gegen 12:30 Uhr am Hotel an, konnten aber das Zimmer erst ab 15 Uhr beziehen. Wir haben uns dann ersteinmal die Hotelanlage angesehen, die wunderschön war. Ein riesiger Garten mit Pool, Jakuzzi und ein Lama fehlte auch nicht. Natürlich spazierten wir gleich zu dem süßen superwolligen Lama hin aber gestreichelt haben wir es lieber nicht.
Dann gingen wir zum Aussichtspunkt für den Berg der sieben Farben -Cerro de los siete Colores. Der Ausichtspunkt liegt noch ein paar Meter höher. Über eine Treppe mit kleiner Eintrittsgebühr gelangt man auf eine Platform mit einer super Aussicht auf die Farben. Allerdings war der Wind dort kaum auszuhalten, man hatte das Gefühl, dass man sich festhalten muss um nicht wegzufliegen. Im allgemeinen war es heute sehr stürmisch. Aber da oben war es wirklich heftig.
Dann sahen wir uns den Miniort Purmamarca mit seinem Hauptplatz samt alter Kirche und unglaublich vielen Souvenierständen an. Ein total hübscher Ort mit Kakteen und die bunten Berge im Hintergrund. Man kommt sich vor wie in einem alten südamerikanischen Western Film.
Wir kauften an einem Strassengrill Tortillas und relaxten etwas bevor wir dann unser Zimmer bezogen und dann losfuhren um die weitere Umgebung zu erkunden. Das war eine wirklich unglaublich schöne Fahrt. Alle Berge schimmerten in mehreren Farben und überall riesige Kakteen.
Wir hielten hier und da mal für Fotos an und fuhren bis zu dem Ort Humahuaca, der mit über 3000 Meter über dem Meeresspiegel wiederum nochmal 1000 Meter höher liegt. Das haben wir auch schon zu spüren bekommen. Man ist es verlangsamt, leicht schwindlig und es ist schwerer zu atmen. So ungefähr jedenfalls mal mehr mal weniger. Wir kauften uns daher dann tatsächlich die Coca Bonbons, die hier überall an jeder Ecke angeboten werden. Wir würden auch echt sagen, dass es etwas geholfen hatte.
Beim Weiterbummeln durch den Ort fanden wir auch eine hübsche Maske für unsere Sammlung an einem Stand für 5 €.
Dann fuhren wir wieder zurück nach Purmamaca und gingen dort in ein Restaurant. Bestellten eine regionaltypische Fleischplatte für 2 mit Rind, Huhn und Lama und zahlten mit Softgetränken für beide ungefähr 25 €. Man kann echt sagen, dass im Norden das Essen mehr als die Hälfte günstiger ist.
Inzwischen wurde es ganz schön frisch.
Mi. 04.12.2024
Wir haben gelesen, daß man den Aussichtspunkt für den Berg der sieben Farben am besten kurz nach Sonnenaufgang oder ungefähr gegen 8 Uhr besuchen sollte. Allerdings ging es in der letzten Nacht Markus nicht besonders gut und so schliefen wir nicht viel. Trotzdem quälten wir uns früh raus und gingen gleich zu dem Aussichtspunkt wo wir gestern waren. Extra packten wir uns wärmer und windfester ein aber es war total warm. So kamen wir schon etwas verschwitzt am Aussichtspunkt an. Tja wie so oft, haben wir wieder das Buch aufgeschlagen mit dem Titel „der Weg war umsonst“. Die Treppe zum Eingang war abgesperrt. So stockelten wir müde wieder zurück und frühstückten erstmal.
Wir fühlten uns beide nicht so richtig wohl und glaubten, dass es an der Höhe lag aber auch an dem schlechten Schlaf. Deshalb waren wir uns etwas unsicher ob wir das durchziehen sollten, was wir uns für heute vorgenommen hatten. Wir wollten zum viertgrößten Salzsee Südamerikas, den Salinas Grandes. Dieser liegt in 3450 m über dem Meeresspiegel. Um dorthin zu kommen muss man eine kurvenreiche Passstraße fahren und kommt dann sogar auf sagenhafte 4170 m ü.M. Auch durch Markus Vorerkrankungen war das nicht ganz ungefährlich. Aber wir entschieden uns es trotzdem durchzuziehen. Zuerst gingen wir noch zum Marktplatz Purmamacas und kauften süße südamerikanische Krippenfiguren für 8 € und hielten nochmal an einem Aussichtspunkt für den Berg der Sieben Farben an.
Dann befuhren wir die Passstraße, die unglaublich tolle Aussichten auf die Anden mit den farbenfrohen Bergen und Massen an riesigen Kakteen bot.
Die LKWs krochen nur so die steilen Kurven hoch und wir merkten auch immer mehr, wie die Luft dünner wurde. Die Luftröhre schnürte sich immer mehr zu und es war ein komisches Gefühl. Besonders am höchsten Punkt als wir für ein Foto ausgestiegen sind, fand ich es richtig schwer sich überhaupt fortzubewegen. Markus meinte auch für ihn war es wirklich grenzwertig.
Am Salzsee angekommen ging es wieder etwas besser. Man kann den Salzsee nur mit einem Guide, der mit dem Moped vorweg fährt, mit dem Auto befahren. So haben wir es auch gemacht und waren 1 Stunde insgesamt auf dem Salzsee. An zwei Punkten konnten wir für Fotos aussteigen. Der Guide erzählte uns ein paar grundlegende Dinge über den Salzsee und den Salzabbau allerdings auf Spanisch. Komischerweise haben wir dann doch sehr viel verstanden. Es war ein sehr beeindruckendes Erlebnis, an diesem unwirtlichen und wunderschönen Ort zu sein.
Wir wunderten uns ein wenig, dass es nicht noch viel weißer war, aber wir erfuhren, dass es erst im April richtig weiß wird.
Wir machten uns dann auf dem Weg nach Salto und befuhren dann wieder die hohe Paßstraße. Ungefähr 4 Stunden später kamen wir in Salta gegen 19:30 Uhr an. Am Hauptplatz haben wir erst einmal auf der Straße Geld gewechselt und haben in einem Restaurant draußen gegessen. Allerdings wurde man dort immer wieder von Straßenverkäufern, meist kleinen Kindern, angesprochen, irgendwelche Dinge zu kaufen.
Do. 05.12.2024
Heute fuhren wir von Salta in das 160 km entfernte Cachi. Die Strecke bestand hauptsächlich aus Serpentinen mit einer wunderschönen diesmal sehr grünen Vegetation und es ging wieder hinauf bis 3300 m ü. M.
Auf der kurvenreichen Schotterpiste hatten wir durchgehend einen tollen Ausblick.
Perfekt war es auch wie während unserer Fahrt durch die Anden zwischenzeitlich zwei Kondore über uns kreisten.
Auch ein Fuchs stand mitten auf der Straße und kam zu unserem Auto. Aber wir glaubten, dass er nicht ganz gesund war.
Dann fuhren wir gemütlich durch die Hauptattraktion, Parque Nacional de los Cardones.
Das ist ein Nationalpark voll mit den riesigen Kandelaber Kakteen. Die sieht man hier zwar überall, aber in dem Park noch komprimierter und man kann schön zwischen den Kakteen herumspazieren.
Gegen 15 Uhr kamen wir in Cachi an.
Bezogen unser wieder sehr hübsches kleines Hotel, El Cortijo Boutique Hotel und spazierten gleich durch das kleine Dörfchen Cachi.
Das ist ein total beschaulicher verschlafener Ort auch im Kolonialstil wie viele Orte in dieser Gegend. Wir krochen über den vor Hitze glühenden Asphalt, schauten uns die kleine Kirche und ein paar kleine Geschäfte an und entschieden uns gleich schon was zu essen.
Eigentlich ist die ganze Gegend um Salta herum bekannt für das gute Essen, allerdings waren wir beide heute nicht so begeistert. Außer die Empanadas, die waren wieder hervorragend. Ein hübscher Hund half Markus das zähe Rindfleisch zu essen und wollte durchgehend gestreichelt werden.
Diverse Hunde liefen umher, was ja in ganz Argentinien extrem der Fall ist. Aber sie scheinen sich wohl zu fühlen und die Einheimischen sind auch immer gut zu ihnen.
Dann wanderten wir samt Hund bis zu unserem Hotel und verabschiedeten uns von ihm.
Ab 18 Uhr machten wir zwei ganz besondere Dinge und das allererste Mal in diesem Urlaub: Relaxen und im Pool schwimmen. Herrlich war das. Allerdings war es ganz schön frisch als wir nass aus dem Pool kamen. Aber nachdem wir trocken waren, legten wir uns noch gemütlich auf die Liegen.
Fr. 06.12.2024
Nach dem Frühstück fuhren wir noch kurz hoch zum hübschen Friedhof von Cachi mit dem schönen Aussichtspunkt Mirador Norte.
Dann fuhren wir die 160 km von Cachi nach Cafayate. Dieser Serpentinenweg bestand komplett aus schlechten Schotterpisten und so brauchten wir für diese 160 km 4,5 Stunden reine Fahrzeit.
Diesmal war die Strecke eher trockner und steiniger.
Zwischendurch fuhren wir durch unheimlich schöne Canyons mit außergewöhnlichen Steinformationen.
Dann ließen wir uns weiter durchschütteln und uns kam der Weg unendlich vor.
Wir hielten dann an einem kleinen und wahrscheinlich auch dem einzigen Straßencafe auf dem Weg an, das Einheimische in ihrem Wohnhaus integriert hatten inklusive Dackel und zwei Lamas. Dort tranken wir eine schöne, frisch gepresste Limonade und aßen leckere Empanadas. Allerdings raubte es uns 45 Minuten der Zeit.
In der Weinhochburg Cafayate kamen wir gegen 15:00 Uhr an.
Dort schauten wir uns die Kirche an, spazierten über den Hauptplatz sowie einen Künstlermarkt und mussten uns natürlich Souvenirs aus Kakteenholz kaufen.
Dann befuhren wir die Ruta 68 quer durch den Nationalpark Quebrada de las Canchos. Toll war es durch diesen wunderschönen Canyon zu fahren. Es gab immer wieder Schilder, die einen auf besondere Felsformationen hinwiesen. Unter anderem konnte man einen Mönch, eine Kröte oder einen Obelisken erkennen.
Die Hauptattraktion war ein Amphitheater, das war wirklich unglaublich. Dieser hübsche Mini Canyon sieht ein bisschen aus wie ein römisches Amphitheater mit einer fast perfekten Akustik. Daher werden hier auch öfter Konzerte gegeben. Es war ein tolles Gefühl, da hinein zu gehen und es spielte ein Musiker auf einer Panflöte und Gitarre. Das hörte sich fantastisch an und zum Glück waren die großen Touristengruppen auch nicht zu sehen und wir waren da ganz alleine. Nur Papageien, die dort nisteten, kreischten ordentlich, als wir dort vorbei gingen.
Der letzte Hauptpunkt war der Garganta del Diablo, also der riesige Rachen des Teufels.
Wir waren froh, dass wir diese wunderschöne Fahrt durch den Canyon zeitlich geschafft haben.
Dann fuhren wir zu unserem von Cafayate außerhalb liegenden Hotel, la Casa del la Bodega. Wie der Name schon sagt, ist dieses kleine schnuckelige Hotel auch gleichzeitig ein Weingut.
So bekamen wir auch als Begrüßungsgetränk gleich einen weißen Torrontes. Wir haben dann auch in diesem Hotel zu Abend gegessen. Wir genossen ein leckeres Steak sowie noch ein Gläschen leckeren Wein.
Sa. 07.12.2024
Als erstes auf unserer Weiterfahrt machten wir eine relativ einfache und kurze Wanderung von einer Stunde durch den wunderschönen Canyon. Hier und da konnte man in engere Schluchten gehen und alles sah superschön aus. Am Ende des Weges sah man dann die Felsformation, mit bunten geraden Schichten, nach dieser der Weg, Los Estratos, benannt wurde.
Danach fuhren wir 200 km bis nach Salta ohne Stops. Die Straße war etwas besser und die Aussicht wie immer schön.
Allerdings wurde es immer bewölkter und kurz vor Salta begann es zu regnen. Dort kamen wir um 14:30 Uhr an, checkten in unser alt bekanntes Hotel ein und gingen zum Zentrum. Es regnete ziemlich doll und durchgehend und es kühlte auch etwas ab.
Das war erstmal relativ egal, da wir heute unbedingt in das MAAM Museum gehen wollten.
Das Museum für Hochgebirgsarchäologie wurde 2004 erbaut um die einzigartige Sammlung zu erforschen und auszustellen von drei geopferten Kindermumien aus der Inkazeit, die auf dem hier naheliegenden Vulkan Llullaillaco gefunden worden.
Es war sehr interessant und natürlich auch irgendwie schrecklich zugleich.
Man durfte keine Fotos machen. Daher hier einige aus dem Internet.
Danach stärkten wir uns mal wieder mit leckeren Kuchen aus Dulce y Leche und Baiser.
Dann ließen wir uns vollregnen und liefen ein bisschen durch die Hauptstraßen, guckten etwas in den Shops rein und suchten nach dem besten Kurs, der uns auf der Straße angeboten wurde um noch etwas Geld zu wechseln.
Nass marschierten wir zurück zum Hotel, packten mal wieder die Koffer und gingen in ein neben unserem Hotel liegenden Restaurant.
So. 08.12.2024
Nachdem wir ausgecheckt und das Auto am Flughafen abgaben, flogen wir um 14:25 Uhr in 1:35 Std von Salta nach Iguazu. Diesmal war es keine 737, sondern eine Embraer der Aerolineas Argentina und dadurch war es für uns angenehmer in einer Zweierreihe zu sitzen. Erst kurz vor der Landung, nachdem sich der Flieger durch die dicke Wolkenschicht arbeitete, konnten wir den riesigen Dschungel von Iguazu sehen.
Um 16 Uhr sind wir bei 24 Grad gelandet. Aber leider soll es weiterhin bewölkt und verregnet bleiben. Trotzdem merkten wir, dass wir wieder einmal in einer anderen Klimazone sind. Es war deutlich schwüler und tropischer. Natürlich auch von der Vegetation her.
Unser Fahrer erwartete uns und brachte uns ins Hotel in Puerto Iguazú, JardÃn de Iguazu.
Allerdings liefen auch paar Dinge durcheinander was die Buchung unserer morgigen Bootsfahrt und Tour zu den Wasserfällen anbelangt. Das erforderte mal wieder einiges am Umorganisieren. Das Hotel war jedenfalls ganz hübsch im Grünen gelegen mit Pool und sehr freundlicher Rezeption. Wir sind dann gleich losgegangen und suchten hungrig nach einem Restaurant. Auf den Hauptstraßen gab es eine Riesenauswahl von Bars und Restaurants, aber insgesamt sah der Ort eher runtergekommener aus. Aber das Essen war gut und günstig.
Auffällig war auch, dass anscheinend hier kaum einer Englisch spricht. Wir kauften uns noch schnell eine wasserfeste Handytasche und gingen etwas früher ins Bettchen.
Mo. 09.12.2024
Um 8 Uhr fuhren wir mit dem Bus zu dem eventuell größten Highlight dieser Reise:
Die IGUAZÚ Wasserfälle!
Während wir an der Kasse zum Nationalpark Eingang anstanden, lasen wir auf einem Schild, daß die Wanderung zum Hauptwasserfall, der Garganta El Diablo (Teufelsrachen) gesperrt ist. Dann hieß es weiter, dass es nicht sicher ist und auch eher wahrscheinlich ist, dass wir die gebuchte Bootstour gar nicht machen können. Wir waren schon ziemlich genervt und enttäuscht.
Zur Erklärung: Man kann sagen, dass wir eigentlich Glück und Pech gleichzeitig hatten während unseres Besuches der Iguazu Wasserfälle. Es gab zur Zeit ungewöhnlich viele Regenfälle für Dezember, die zu starkem Hochwasser des Iguazú Flusses führte.
Das durchschnittliche Wasserfallvolumen beträgt 1,5 Millionen Liter pro Sekunde. Zur Zeit beträgt sie 8.,5 Millionen Liter pro Sekunde.
So war unser Vorteil, dass wir viel heftigere und beeindruckendere Wasserfälle hatten. Die Nachteile allerdings waren, dass wir den Hauptwasserfall Garganta El Diablo gar nicht sehen konnten zum einen weil der Wanderweg gesperrt war und zum anderen war eine so starke Gischt, dass man ihn, aber auch die anderen, nicht oder kaum erkennen konnten. Ein weiterer Vorteil war es, dass vielleicht heute nicht ganz so viel Massen an Touristen den Park besuchten.
Außerdem regnete es teilweise sehr stark. Auch das war ein Vor- sowie Nachteil. Wir hatten ungefähr 25 Grad, normalerweise ist im Dezember um die 45 Grad. Aber der Himmel war grau und somit kaum schöne Fotos möglich.
Um zurückzukommen auf unseren Tag:
Erst kurz bevor die Tour losgehen sollte, wurde uns dann wider Erwartend mitgeteilt, dass die Tour doch stattfinden wird nur ohne Garganta El Diablo.
Während wir auf den Beginn warteten, wurden diverse Sicherheitseinweisungen gezeigt. Da wurde uns überhaupt erst richtig bewusst, was für eine Bootsfahrt uns erwartete. Wir haben uns im Vorfeld gar nicht so genau informiert.
Zuerst ging es mit einem offenem Truck 5 km durch den Regenwald. Passend dazu goss es in Strömen und wir waren während der Fahrt schon klitschnass und sahen außer ein paar Meerschweinarten keine Tiere.
Dann bekamen wir unsere Schwimmwesten und bestiegen das Motorschlauchboot. Dann ging’s eigentlich schon ziemlich sofort richtig ab. Wir rasten über die wilden Stromschnellen, klammerten uns fest, wurden nassgespritzt und hatten eine Menge Spaß. Er fuhr an verschiedene Wasserfälle heran und dann zweimal fast bis ganz unter die Fälle. Man bekam so eine starke Dusche ab, dass man nicht mehr atmen konnte. Wahnsinn.
Dann ging’s mit dem Truck zurück und wir hatten noch viel Zeit die anderen beiden Wanderwege zu laufen. Zuerst gingen wir den unteren, den Paseo Inferior. Auch wenn die Sicht nicht toll war und alles mit blauen Himmel viel besser ausgesehen hätte, war es unglaublich toll so nah an die unfassbaren extrem starken Wasserfälle zu kommen. Die Wege führten teilweise direkt über die reißenden Strömungen und man war sozusagen hautnah dabei. Außerdem ging man durch den Dschungel und wir begegneten immer wieder den süßen Nasenbären, die sich überhaupt nicht stören ließen als sie über das Geländer marschierten.
Später sahen wir auch eine große Affengruppe, die über unsere Köpfe von Ast zu Ast hüpften. Wir sahen aber keine Wasserschweine, Tapire, Krokodile, Schlangen, Pumas oder Jaguare, aber trotzdem ein interessantes Gefühl zu wissen, dass es die alle und noch viel mehr dort gibt.
Nach einer kurzen Mittagspause mit schlechtem Essen für viel Geld gingen wir den oberen Wanderweg, den Paseo Superior. Das war nochmal beeindruckender. Da sah man die Wasserfälle hauptsächlich von oben. Man ging ganz knapp über die herabfallenden Wassermassen. Eigentlich kann man diese Erlebnisse gar nicht in Worte fassen. Es war einfach überwältigend!
Zum Nachmittag regnete es auch nicht mehr so oft. So zogen wir uns immer wieder Regenjacke an und aus. Es war es schon sehr warm und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch.
Um 17 Uhr nahmen wir den Bus zurück in die Stadt und sind da auch gleich was Essen gegangen.
Di. 10.12.2024
Um 08:00 Uhr wurden wir von unserem Fahrer abgeholt und wurden auf die brasilianische Seite des Iguazu Nationalparks gebracht. An der Passkontrolle bildeten sich lange Schlangen. Zum Glück konnten wir mit dem Transferservice schneller an der Grenze vorbei. Wir mussten aber auch zweimal die Pässe zeigen und bei der brasilianischen Seite persönlich ins Häuschen gehen. Die Grenze verläuft durch den Iguazu Fluss und es ist ganz witzig, wenn man über die Brücke fährt, ist sie bis zur Hälfte an der Seite Blau/Weiß für Argentinien lackiert und dann Grün/Gelb für Brasilien und gleichzeitig kann man auch Paraguay sehen.
Am Park sind wir ungefähr nach einer halben Stunde Fahrt angekommen, durften aber erst um 9:30 Uhr rein. Sie geben einen beim Kauf der Karte eine vorgegebene Zeit an um wohl die Menschenmassen etwas zu entzerren. Allerdings konnten wir uns kaum vorstellen wie noch mehr Leute reinpassen sollten. Das war auch das Negative auf der brasilianischen Seite. Es gibt dort nur einen Weg, der zu den Wasserfällen führt mit mehreren kleineren und größeren Plattformen und so tummeln sich alle Leute auf diesem Weg und jeder kämpft um den besten Platz um sich an den Wasserfällen fotografieren zu lassen. Heute war das Wetter viel besser, meist blauer Himmel und kein Regen. Es war dadurch auch noch wärmer als gestern aber trotzdem nicht so heiß.
Ab dem Eingang wurde man mit Bussen in einer halbstündigen Fahrt zu dem Beginn des Wanderweges gefahren und dann begann der Ameisenmarsch. Trotz dass das wirklich ganz schön nervig war, kamen wir nie aus dem Staunen heraus was wir sahen. Ein so unglaublich toller Anblick auf die Wasserfälle. Soweit das Auge reichte, sahen wir Wasserfälle bis die Gischt einem die Sicht nahm. Unglaublich und extremst überwältigend. Aber das sollte noch nicht alles sein, dass man sie nur gut sah. Nein, jede kleine Plattform brachte einen näher herran und man wurde durch die Gischt nass. Man kam dem Garganta El Diablo näher und näher und man wurde nasser und nasser. Dann gab es einen Steg, der einen quer über den Wasserfall brachte und man stand sozusagen mittendrin. Die besonders starke Gischt, die durch die zur Zeit hohen Wassermengen herrschte, versperrte einem die Sicht auf den Teufelsrachen, also das komplette Hufeisen, aber es war einfach unbeschreiblich sowas zu erleben und sozusagen auf diesen tosenden gewaltigen Wassermassen zu stehen. Wir waren bis auf die Knochen klitschnass. Das haben wir alles noch nicht erlebt. Wir hatten tierisches Glück, denn ungefähr 15 Minuten später wurde dieser Steg geschlossen, da der Wasserpegel stark anstieg.
Als letzten Punkt fuhren wir mit einem Lift auf eine weitere Plattform. Von dort hatte man nochmal einen tollen Blick von oben auf die ganze Wasserfallwand. Wir konnten kaum aufhören zu staunen und Fotos und Videos zu machen. Aber irgendwann setzten wir uns dort auf eine Bank, kippten das Wasser aus unseren Schuhen und versuchten etwas in der Sonne zu trocknen. Dann fuhren wir mit dem Bus zum Ausgangspunkt. Dort trafen wir auf mehrere Warane, die auch keine Scheu hatten zwischen den Menschen herumzulaufen. Dann fuhr uns unser Fahrer wieder zurück bis zu unserem Hotel, wo wir gegen 14 Uhr ankamen. Wir sind direkt in die Stadt, weiterhin in unseren klitschnassen Schuhen, gegangen und haben eine leckere Pizza gegessen. Dann zurück zum Hotel. Wir hatten morgens schon auschecken müssen, durften aber unser Gepäck dort lassen. Sie erlaubten es uns, dass wir uns im Poolbereich aufhalten dürfen bis zu unserem Pick up um 18:25 Uhr. Wir versuchten unter anderem unsere Schuhe zu trocknen und etwas dort zu relaxen, das hat dank der anderen Hotelgäste nicht wirklich geklappt hat. Dann zogen wir uns mehr oder weniger in der Hotellobby um, packten dort etwas unsere Koffer und Handgepäck um und fuhren nicht wirklich frisch zum Flughafen. Am Flughafen schlugen wir die Zeit im Hard Rock Café und mit Blogschreiben tot, bis um 22:10 Uhr und mit 25 minütiger Verspätung wir wieder mit einer 737 der Aerolineas Argentina starteten. Wir hatten das erste Mal eine Dreierreihe für uns.
1:50 Stunde brauchten wir vom Dschungel bis zum Großstadtdschungel Buenos Aires und landeten um Mitternacht.
Unser Hotel (Infinito Hotel) befand sich wie zu Anfang unserer Argentinien-Reise im Stadtteil Palermo. Es wirkte etwas schmuddelig war aber wohl, oder hoffentlich, sauber. Der Aufenthalt war eh kurz. Bis wir im Bett waren, war es auch schon wieder halb 2 und so ging ein langer ereignisreicher Tag zu Ende. Der morgige wird allerdings noch länger sein.
Mi. 11.12.2024 und Do 12.12.2024
Wir reizten die Zeit bis zum Checkout um 11 Uhr mit Frühstücken und Koffer richtig packen voll aus. Unser Fahrer zum Flughafen war auf 13:50 Uhr bestellt. Wir konnten die Koffer bis dahin im Hotel lassen. Paar Kleidungsstücke erstmal weggelassen um im 35 Grad warmen Buenos Aires noch etwas herumzulaufen. Wir gingen einige Minuten bis wir zufällig einen Zoo sahen und wunderten uns, dass wir diesen bei unserem zweiwöchigen Buenos Aires Aufenthalt noch gar nicht gesehen hatten. Wir wollten kurz checken was der Eintritt kostet, da wurde uns mitgeteilt dass er umsonst ist, den Grund haben wir nicht verstanden. So spazierten wir dort umher. Anscheinend wird er gerade renoviert oder Ähnliches, denn die meisten Gehege waren leer aber es war nett dort und es liefen auch einige einheimische Tierchen frei umher. So verging die Zeit angenehm und entspannend.
Die Fahrt zum Flughafen dauerte durch den starken Verkehr eine Stunde. Erst während wir in der Schlange am Check in Schalter standen, entschieden wir uns, wie wir überhaupt von Frankfurt nach Hannover reisen wollen. Da wir nach unserer Anreise-Odyssee uns kaum vorstellen konnten, dass wir gleich mit der ersten Möglichkeit nach Frankfurt fliegen könnten, wollten wir bisher darüber noch gar nicht nachdenken. Wir checkten schnell Mietwagen Preise und entschieden uns dann doch einen Standby Flug von Frankfurt nach Hannover zu buchen, den ich im Notfall auch wieder canceln könnte.
Wir kamen dann an die Reihe und konnten es gar nicht glauben. Wir bekamen tatsächlich sogar gleich Sitzplätze zugewiesen für beide Flüge und dann auch noch mit extra viel Beinfreiheit.
Um 18 Uhr flogen wir dann mit dem Jumbo der Lufthansa ab und brauchten 12 1/2 Std. bis Frankfurt und sind eine halbe Stunde früher um 10:30 Uhr bei 2 Grad gelandet.
Unsere letzte Wanderung in diesem Urlaub waren die 500 km von Ankunft- bis zum Abfluggate.
Um 13:10Uhr flogen wir dann mit der kleinen CRJ der Lufthansa ab und landeten um 13:45 Uhr total müde und fertig in Hannover.
Das war’s!
Vielen lieben Dank, dass Ihr uns auf dieser wunderschönen, ereignis- und abwechslungsreichen Reise „gefolgt“ seid. Argentinien ist wirklich eine Reise wert!
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