Costa Rica 2022




Costa Rica 2022

09.01. bis 07.02.2022


4 Wochen mit einem Allrad Mietwagen von San José zur Karibikseite, durch die vielseitige Natur mit Vulkanen, Regenwäldern, Dschungel und Klimazonen zur Pazifikseite und zurück nach San José. Mit Übernachtung davor und danach in New York. 



09.01.2022 Flüge / Newark / New York


Nach 3 Jahren Abstinenz ging es endlich wieder über den großen Teich. 

Die diversen Corona Einreiseformalitäten kosteten vorab viel Zeit und Müh, aber so fühlte man sich auch gleich etwas sicherer, die lange Reise zu machen. Da unser Trip jeweils eine Nacht in New York beinhaltete und die Inzidenz dort mit über 1000 sehr hoch war, musste man geimpft und getestet sein. In Costa Rica führten sie grad sogar die 1G Regel ein, also nur noch Geimpfte ab 12 Jahren können Gastronomie, Geschäfte und Nationalparks besuchen. Costa Rica hatte durch ihre härteren Regeln dafür eine ziemlich niedrige Inzidenz.

Um 6:15 Uhr starteten wir also von unserem Heimatflughafen und flogen dann ab Frankfurt mit United in einer Boeing 787 nach Newark. Die 8,5 Std. verliefen in unserer günstigen Economyclass ganz angenehm, denn wir konnten uns eine Dreierreihe zu Zweit teilen. Aber auch so fanden wir es nicht allzu beengend. Es gab zwei Mal etwas zu essen, Wein und Bier incl., die Flugbegleiter freundlich und toll fanden wir die Fenster, die man in sechs Stufen von Tag bis zum Nachtmodus verstellen konnte. Wie erwartet, wurde sehr auf die Maskenpflicht geachtet. Ab 2 Jahren musste jeder eine tragen und man durfte die Maske auch wirklich nur beim Abbeißen ganz kurz abnehmen. Da könnten wir Deutschen uns mal eine Scheibe abschneiden.

Mit halbstündiger Verspätung kamen wir um 14:10 Uhr am Flughafen Newark an, der zwar in New Jersey liegt, trotzdem zu New York gehört und echt überfüllt war.

Mit einem Taxi fuhren wir zu unserem naheliegenden Hotel, das Homes2 Suites By Hilton Newark Airport, legten kurz die Koffer ab und ließen uns ein Taxi bestellen. Wir hatten uns vorgenommen für diesen kurzen Aufenthalt zum State Liberty Park zu fahren, wo man eine tolle Aussicht von New Jersey aus auf Manhattan hat und dann evtl das Eishockey und Footballstadion kurz anzusehen und zum Schluss in New Jersey rumzulaufen und zu essen, da wir extra bei unserem Rückflugaufenthalt ein Hotel direkt in Manhattan gebucht haben.  

Es kam natürlich alles anders. Unsere Taxifahrerin brachte uns zum State Liberty Park, erzählte uns aber andauernd, dass wir von da aus mit der Fähre nach New York fahren sollen. Letztendlich ging aber eh keine Fähre. Nachdem wir sehr erschrocken den Taxipreis von über 70 $ für nicht mal eine halbe Stunde Fahrt zahlten, entschieden wir uns, daß wir erstmal dableiben um nicht mehr mit ihr weiterzufahren. So liefen wir in dem riesigen menschenleeren Park umher bei 3 Grad und Regen und auch weit und breit keine Beförderungsmöglichkeiten. Aber wir hatten wirklich einen tollen Blick auf Manhattan, Ellis Island und die Freiheitsstatue. 



Mittlerweile wurde es langsam dunkler und so konnten wir alles auch schön beleuchtet bewundern. Irgendwann sahen wir einen Polizeiwagen. Wir fragten den netten Polizisten, wo wir ein Taxi oder Bahnhaltestellen finden könnten. Er versuchte uns einen Weg zu erklären. So gingen wir wieder unglaublich lang durch den Park und fanden dann tatsächlich irgendwann eine Bahnhaltestelle, dort fragten wir uns weiter durch. Wir entschieden uns dann letztendlich doch nach Manhattan reinzufahren und schafften es trotz fehlender Karte oder Navi und Umsteigerei erstmal zum neuen World Trade Center zu gelangen, was sehr schön aussah. Draußen standen wir gleich direkt am Freedom Tower. Bei unserem letzten New York Besuch gab es ihn noch nicht. Er sah trotz inzwischen stärkerem Regen, Dunst und Dunkelheit recht beeindruckend aus. 



Wir fragten uns dann wieder weiter durch und so ging unsere Reise mit diversen Subways bis zur 42nd Street mit dem tollen belebten Times Square. Wir verbrachten dort einige Zeit und gönnten uns einen Burger im Hard Rock Café. 



Gegen 21 Uhr starten wir unseren Rückweg nach Newark mit Subways. Für das letzte Stück zum Hotel nahmen wir einen yellow cab. Wir fielen unglaublich müde ins Bett. 

Auch wenn der Tag ganz anders verlief, wir oft lost waren und wir uns lange mehr oder weniger verlaufen hatten, haben wir viel gesehen und New York in kurzer Zeit mit ihren vielen Facetten richtig erlebt. 


10.01.2022 Flug Newark-San José / San José 


Nach einer weiteren kurzen Nacht klingelte um 4:30 Uhr der Wecker. Diesmal konnten wir den Hotelshuttle zum Flughafen nehmen. Nun konnten wir sehen, warum ein Transferaufenthalt in den USA von 2 Std kaum machbar ist. Ein Wahnsinns Chaos beim Einchecken, Menschenmassen, ewige Schlangen an der Security und lange Wege. 

Gegen 8:50 Uhr starteten wir etwa halbstündig verspätet und wir verbrachten in der 737 sehr eingeengt 5 Stunden. Zwei Softdrinks und ein Keks waren inclusive. 

Bei ca 27 Grad Sonnenschein um 12:50 Uhr landeten wir in San José. So schön, nach so langer Zeit diese tropische Wärme zu spüren. 

Und dann war wieder für min. 1 1/2 Std Schlangestehen angesagt. Dann mit dem Shuttle zu unserem Mietwagenanbieter Jumbo. Dort lief alles gut und wir bekamen unseren grauen 4x4 Suzuki Vitara. Und sehr praktisch, statt einem normalen Navi bekamen wir ein mobiles Wifi, sodass wir durchgehend überall Internet hatten. 

Da unser erstes Hotel direkt in San José Downtown lag, mussten wir uns gleich an die lateinamerikanische Fahrweise gewöhnen. Etwa eine halbe Stunde brauchten wir und auch das klappte ganz gut. Wir kamen um 16:15 Uhr im Hotel Fleur de Lys an.  Das ist ein schnuckeliges rosafarbenes viktorianisches Herrenhaus mit einfacher Ausstattung. 

Die Unterkünfte und die Streckenplanung haben wir vorab schon gebucht über den Reiseberater Tourlane. 

Aufgrund Zeitmangels und der unsicheren Corona Lage haben wir diesmal die Hilfe eines Anbieters angenommen.

So hatten wir bei Ankunft im Hotel ein kurzes Meet and Greet mit einem Ansprechpartner. 

Den frühen Abend spazierten wir auf der Haupteinkaufsstraße, der Avenida Central, entlang, die sehr fußnah lag und aßen dort zu Abend.



11.01.2022 San José 


Endlich schliefen wir mal etwas mehr und begangen den Tag mit einem tollen sehr landestypischen Frühstück im Hotel, dem Gallo Pinto. Das ist Reis mit schwarzen Bohnen, Rührei und Kochbanane. Außerdem gab es noch leckere frische Früchte und Toast.



Gestärkt ging es dann auf sightseeing durch San José. Leider war es meist bewölkt und mit 22 Grad recht kühl. Die Stadt hat nicht wirklich viel zu bieten. Die meisten sehenswerten historischen Gebäude benutzt mittlerweile die Regierung oder sind schöne Museen.


Da alles sehr nah beieinander lag, hatten wir auch viel Zeit öfter mal in den vielen Parks zu relaxen und verbrachten länger Zeit bei einem Milchshake in einer Bar in der interessanten Markthalle Mercado Central und schlenderten gemütlich hin und her. Wir unterhielten uns länger mit Einheimischen und bekamen heute einen ganz guten Einblick von der Costa-ricanischen Kultur. 



Die Straßen sind typisch laut, überall boten fliegende Händler schreiend ihre Waren an, Straßenmusiker rundeten den Latinoflair ab.



Alle Leute waren immer sehr freundlich und man fühlte sich gleich wohl. Natürlich gehören auch Obdachlose, die einfach auf den Straßen liegen zum Bild.  

Wir beendeten den Tag früh, denn es war alles gesehen und ab morgen geht die richtige Reise los. 


Fazit zum Hotel Fleur de Lys: ein kleines hübsches Hotel im alten Stil mit der perfekten Lage zur Innenstadt und den Sehenswürdigkeiten. Leider liegt das Hotel zwischen einer Hauptstraße und einer Eisenbahnstrecke. Das Tuten der Züge in der Nacht und das Heulen der Sirenen von Polizei und Feuerwehr sorgen zeitweise für eine Laute und unruhige Nacht. 


12.01.2022 San José nach Talamanca


Heute Morgen klingelte der Wecker schon um 6 Uhr. Nach dem typischen Frühstück (Reis, Bohnen, Backbananen, Früchteteller) ging’s um 08:15 Uhr los ins 220 km entfernte Talamanca. Talamanca liegt an der Karibikküste und soll die attraktivste Region für Touristen sein. Rund 70% der Region bestehen aus Naturparks und Indianerreservarten. Die Fahrt von San José über die westlichen Berge bis zur Küste dauerte rund 4,5 Stunden. Auch wenn es „nur“ 220 km waren, zog sich die Fahrt aufgrund der schlechten Straßen, der vielen Baustellen und dem vielen Verkehr wie Kaugummi. Allerdings konnten wir auch viel sehen auf der Fahrt, weshalb es dann nicht ganz so langweilig war. Die Strecke führte uns durch die Berge mit dichtem Dschungel, ab und zu fuhren wir über einen Fluss und immer wieder führte uns der Weg durch kleine Orte mit bunten Häusern. So haben wir uns Costa Rica vorgestellt.


Unser Hotel, die Namuwoki Lodge am Playa Chiquita, haben wir ohne Probleme gefunden. Die Lodge liegt ca. 100 Meter von der Hauptstraße entfernt mitten im Dschungel. Vom Parkplatz aus gehts über einen leicht gewundenen Pfad vorbei am Restaurant und Pool zu den einzelnen Hütten, die sich im Dschungel verstecken. Wir haben ein großes Haus bezogen, mit drei Schlafzimmern. Ausreichend Platz für uns. Es war nett eingerichtet und sehr ordentlich. Leider schließen die Türen und Fenster nicht richtig womit also mit erhöhtem Insektenaufkommen in der Nacht zu rechnen war.



Nachdem wir uns eingerichtet hatten, packten wir alles für den Strand zusammen und machten uns zu Fuß auf zum Playa Chiquita. Nach ca. 10 Minuten waren wir an einem wirklich tollen Strand. Der Dschungel wuchs bis direkt an den Strand ran, daß Wasser war angenehm warm (ca. 28 Grad) und der Sand butterweich. Nach einem kurzen Spaziergang am Wasser sprangen wir in die Fluten. Leider war aufgrund der hohen Wellen nicht an schwimmen zu denken, Spaß gemacht hat es trotzdem.



Leider versank die Sonne schnell hinterm Wald und der Strand war schattig. Wir entschieden uns dafür noch die anderen Strände in der Nähe anzusehen (Playa Uva und den Strand von Manzanillo). Alle Strände waren traumhaft und jeder für sich besonders. Zum Schluss des Tages aßen wir in einem Restaurant direkt am Strand von Manzanillo mit Blick aufs Meer. Auch hier gab es natürlich Reis mit Bohnen… Morgen machen wir einen Ausflug in ein Indianerreservat und erhalten einen Einblick in das Leben der Indianer hier in Costa Rica und in die Herstellung von Schokolade.



13.01.2022 Indianerreservat und Kindergeburtstag


Heute stand unser Besuch bei den BriBri-Indianern an. Pünktlich um 5:30 Uhr wurden wir durch das heftige Brüllen der Brüllaffen geweckt. Nach einem leckeren Frühstück in unserem Hotel wurden wir um 8 Uhr morgens abgeholt. Natürlich waren wir vor acht Uhr an der Rezeption und konnten so zum ersten Mal die freilebenden Affen von Costa Rica sehen. Die Kapuzineräffchen turnten durch die Bäume von unserem Hotel. 


Kurz vor acht Uhr wurden wir von Glory, unserer freundlichen Begleitung für diesen Tag, abgeholt. Glory ist eine junge Frau, die in dieser Gegend aufgewachsen ist und hier zusammen mit ihrer Familie lebt. In unserem kleinen Bus saß noch die Schwägerin von Glory mit ihrem Sohn. Wie wir schnell erfuhren, hatte Francesco (der Sohn) an dem Tag seinen 13. Geburtstag. Da weder Francesco noch seine Mutter englisch sprachen, erzählte uns Glory, dass abends noch eine kleine Überraschungsparty mit der Familie geplant war und wir könnten gerne mitfeiern, wenn wir möchten. 


Bei den Indianern angekommen, wurden wir freundlich begrüßt und es ging auch gleich los mit der Führung. Wir hatten Glück, denn unsere Gruppe bestand nur aus uns plus die Schwägerin mit ihrem Sohn. Also alles hübsch übersichtlich.  Zuerst zeigte uns das Oberhaupt der Familie ein paar Werkzeuge, Waffen und tägliche Hilfsmittel der Indianer. Wir hatten viel Spaß dabei. Danach ging’s zur Frau des Häuptlings, die uns zeigte, wie man aus Kakaobohnen Schokolade macht. Schokolade ist für die Indianer hier sehr wichtig und gehört zu jeder Zeremonie dazu. Zuerst mussten wir die Bohnen in einem Topf über dem offenen Feuer umrühren, bis sie ploppten wie Popcorn. Danach wurden die gerösteten Bohnen mit einem Stein zermahlen, gereinigt und dann in eine Art Mixer gegeben. Dann wurde mit viel Muskelkraft das Pulver zu einer Art Mouse zermahlen. Ohne Zugabe von Zucker schmeckte es eher bitter aber sehr intensiv nach Schokolade. Wir rösteten Bananen im Feuer und bestrichen diese dann mit dem Schokoladenmouse. Wir kennen nichts, was geschmacklich damit vergleichbar wäre, aber es war köstlich. Zu diesem Bananen-Snack tranken wir reinen Kakao, ohne Zucker und ohne Milch. War lecker, aber die Variante mit Zucker und Milch war dann doch besser. Natürlich haben wir bei jedem einzelnen Schritt in der Herstellung der Schokolade kräftig mitgeholfen. Beim Rösten, beim Zermahlen, beim Mousse herstellen und natürlich beim Essen. 





Nachdem wir gelernt hatten, wie man Schokolade herstellt, ging’s mit dem Häuptling in den angrenzenden Dschungel-Garten. Hier zeigte er uns welche Pflanzen für was genutzt wurden, klebte uns die Finger zusammen und malte uns den Bart und die Lippen rot an. Es war eine lustige und lehrreiche Führung und zumindest haben wir gelernt mit welchen Blättern wir uns im Dschungel den Hintern abwischen können, wenn’s mal nötig wird.



Der Abschluss bildete ein einfaches aber leckeres Mittagessen. Serviert wurde uns das Hühnchen mit Kochbananen und einer Wurzel, die ähnlich einer Kartoffel schmeckte, in einem gefalteten Bananenblatt als Tellerersatz. Gegessen wurde natürlich mit den Fingern…


Zum Abschluss der Tour hielten wir am BriBri-Wasserfall an, den wir nach wenigen Minuten Fußmarsch erreichten. Wir hatten Zeit für ein erfrischendes Bad unterm Wasserfall und ein paar Fotos.



Auf der Rückfahrt zu unserem Hotel lud uns Glory nochmal dazu ein, abends mit der Familie den 13. Geburtstag ihres Neffen zu feiern. Wir waren etwas verunsichert, weil wir so etwas aus Deutschland nicht kannten, nahmen dann aber die Einladung an und verabredeten uns für den Abend. Wir wollten natürlich nicht mit leeren Händen zu der Feier kommen und fragten, was wir wohl mitbringen könnten. Nach einigem hin und her durften wir Saft (niemand in der Familie trinkt Alkohol) und Eiscreme mitbringen. Wir schenkten Francesco einen kleinen Lederball mit Spider-Man-Gesicht, der scheinbar gut gefiel. Um 17:30 Uhr trafen wir uns mit Glory an der Hauptstraße und wir fuhren gemeinsam mit unserem Auto zu dem Haus ihrer Eltern. Die Eltern besitzen mehrere Hektar Land mit Bergen und Plantagen und Tierhaltung. Wir wurden herumgeführt und es wurde uns alles stolz gezeigt. Im Garten war eine Art Pavillon mit Kochstelle und ausreichend Platz für die gesamte Familie. Nach und nach kam die Familie zusammen und wir wurden von allen freundlich begrüßt. Scheinbar niemand wunderte sich darüber, dass zwischen der Familie zwei Deutsche saßen, die kaum ein Wort spanisch sprachen. Wir hatten einen lustigen und bunten Abend mit leckerem Essen und einer wirklich ausgesprochenen leckeren Geburtstagstorte. Gegen 21 Uhr war die Feier vorbei und wir fuhren das Geburtstagskind und die Mama nach Hause.  





Es war ein sehr spannender Tag mit vielen Einblicken in das Leben der Ureinwohner von Costa Rica und dem Leben und Feiern einer normalen Familie.


Tiersichtungen des Tages: Tucan, Kolibri, Kapuziner-Äffchen, ein kleines Faultier am Straßenrand, Pfeilgiftfrösche in rot und grün. 


14.01.2022 Nationalpark Cahuita und auf den Spuren der Faultiere


Auch heute Morgen ließen es sich unsere Freunde die Brüllaffen nicht nehmen, uns pünktlich zum Sonnenaufgang mit ihrem Gebrüll zu wecken. 


Wir starteten unsere Wanderung in dem wunderschönen Nationalpark Cahuita am Parkeingang Punta Vargas. Der Weg führte 4,8 Kilometer lang durch ein Feucht- und Mangrovengebiet bis hin zum Meer. Dieser Park ist sehr beliebt, weil sich die hier lebenden Tiere häufig zeigen. Wir sind also mit großer Erwartung und dem Kopf nach oben und mit Blick in die Bäume losmarschiert. Schon nach nur wenigen hundert Metern wurden wir fündig. Eine Gruppe von Brüllaffen hing in den Bäumen über uns. Es macht immer wieder Spaß, Affen in der freien Wildbahn zu beobachten. 



Kurze Zeit später haben wir die ersten Kapuziner-Äffchen entdeckt. Mit diesen verrückten Affen sollten wir später noch unseren Spaß haben. Nachdem wir den Dschungel verlassen hatten, standen wir auf einer Lichtung mit einem Haus, wo die Parkranger leben. Ein Ranger winkte uns zu sich rüber und zeigte uns eine Schlange, eine Viper, die im Baum lag. Wir konnten nah ran und tolle Fotos machen. Im Nachhinein fanden wir heraus, dass es eine Greifschwanz-Lanzenotter war, die sehr giftig und auch ziemlich aggressiv ist und man Abstand halten sollte. Na, ist ja gut gegangen.



Hinter der Lichtung lag ein traumhafter Strand mit anthrazitfarbenem Sand und einer tollen Bucht zum schwimmen. 

Nun führte uns der Wanderweg (fast) die gesamte Zeit am Meer entlang. Es war einfach phantastisch. Links von uns der Dschungel, rechts von uns der tolle Strand. Leider ist dieser Wanderweg kein Rundweg. Wir mussten also die gesamte Strecke wieder zurücklaufen. Als Ziel hatten wir uns eine Flussmündung gesetzt, die direkt ins Meer fließt. Zwischendurch hat man immer wieder die Möglichkeit sich auf kleinen Picknick-Plätzen auszuruhen. Als wir auf einen dieser Plätze zukamen, sahen wir schon ein paar Italiener, die eine Gruppe von Kapuziner-Äffchen beobachteten. Diese Gruppe hatte kaum Angst vor uns und kam wirklich nah ran. Eine Mama mit ihrem Baby auf dem Rücken war besonders mutig. Als die anderen Affen uns ablenkten, kam sie von hinten, öffnete den Rucksack eines der Italiener und klaute, trotz Gegenwehr des Besitzers, eine Tüte mit Zwiebelringen. Wir konnten gar nicht so schnell gucken, wie die Tüte aufgerissen wurde und sämtliche Mitglieder der Kapuziner-Äffchen-Familie sich die Zwiebelringe schmecken ließen. Natürlich hatten alle dadurch die Möglichkeit, nah an die Tiere ranzukommen und tolle Fotos zu machen. Aber das ist genau der Grund warum es verboten ist, Nahrung mit in den Park zu nehmen. 




Wir setzten unseren Weg fort in Richtung Flussmündung. Auf dem Weg dorthin kam uns noch ein Waschbär entgegen und schaute uns fragend an. Fast so, als würden wir ihn auf seinem Spaziergang stören. Sehr süß.




Die Flussmündung erwies sich dann letztendlich nur als Flüsschen, hatte aber noch eine spannende Überraschung für uns parat. Wir setzten uns auf einen Baumstamm und machten eine Pause. Mittlerweile waren wir 3,5 Stunden unterwegs. Wir beobachteten zwei junge Männer, die scheinbar ein Tier am Fluss beobachteten. Irgendwann waren wir neugierig und wollten wissen, was sie dort sahen. Es war nur ein weißer Reiher, der am Ufer des Wasser saß. Doch plötzlich entdeckte Tanja mit ihrem geschulten Ranger-Auge etwas seltsames im Wasser. Es war ein ziemlich stattliches Krokodil. Damit hatten wir nicht gerechnet. Später fragten wir auf dem Rückweg einen Ranger nach dem Krokodil. Er bestätigte uns, dass immer wieder mal Salzwasserkrokodile vom Meer in den Fluss schwammen. Als wir das Krokodil anderen Wanderern zeigen wollten, war es plötzlich verschwunden. Mit einem mulmigen Gefühl überquerten wir den Fluss und traten den Rückweg an.


Auf ungefähr halber Strecke machten wir eine Pause an diesem tollen Strand und gingen schwimmen. Einfach herrlich nach einer mehrstündigen Wanderung.  Man muss sich das mal vorstellen… Ein ruhiges Meer mit einer Temperatur von ca. 27/28 Grad, herrlich weicher Sandstrand und in den Palmen dahinter springen Affen von Baum zu Baum. Was will man mehr? Wir verbrachten ungefähr eine Stunde dort, bevor es weiterging. 




Auf der Lichtung stoppten wir nochmal und schauten bei der Schlange vorbei, die immer noch an der gleichen Stelle im Baum lag. Ein paar Meter weiter entdeckten wir erneut eine Schlange dieser Art auf einem Baum sitzend sehr nah am Weg. 



Auf dem Rückweg sahen wir leider keine Affen mehr, hatten aber das große Glück, eine Gruppe von Nasenbären längere Zeit beobachten zu können. Diese flinken Burschen machten im Unterholz Krach wie eine ganze Horde Affen. Alles wurde umgegraben und niedergerissen. Ein Spaß für die ganze Familie. 



Insgesamt waren wir 6,5 Stunden unterwegs und haben, abgesehen von ein paar Ausnahmen, alles an Tieren gesehen, was Costa Rica zu bieten hat. Wir können den Nationalpark Cahuita mit seiner Artenvielfalt und dem tollen Strand jedem empfehlen. Fünf Sterne Plus!!!


Nachdem wir die Wanderung abgeschlossen hatten, kontaktierten wir Glory, unsere Führerin von gestern. Sie hatte uns gestern auf der Party versprochen einen Weg zu zeigen, wo wir garantiert Faultiere in freier Wildbahn sehen würden und der ein absoluter Geheimtipp war. Wir fuhren zu ihr nach Hause, holten sie ab und fuhren dann zu dem besagten Weg. Auf einer Strecke von ca. 1,5 Kilometern sahen wir 11 Faultiere in den Bäumen sitzen. Leider saßen sie so hoch, dass wir sie kaum erkennen konnten. Aber immerhin haben wir mal Faultiere gesehen. Am Ende des Weges holte ein Freund von Glory uns mit seinem Auto ab und fuhr uns zurück zu unserem Wagen. Auf dem Weg hielt er plötzlich am Straßenrand an und Glory zeigte aufgeregt in die Bäume. Und tatsächlich… In ca. 3 Meter Höhe hing ein aktives Faultier im Baum und schaute uns an. Was für ein toller Moment. Es waren noch mehrere Faultiere in den Bäumen Drumherum, aber nur noch ein Weiteres war aktiv. Wir konnten unser Glück kaum glauben.




Zum Abschluss luden wir Glory als Dankeschön zum Abendessen ein. Wir fuhren in ihr Lieblings Restaurant in Puerto Viejo, welches der Mutter eines Freundes gehört. Bei typischen karibischen Essen quatschten wir noch nett und fuhren Glory anschließend nach Hause. 


Tiersichtungen des Tages: Brüllaffen, Kapuziner-Äffchen, 2 sehr giftige Schlangen (Greifschwanz-Lanzenotter), Nasenbären, Waschbär, Krokodil, Montezuma Stirnvogel, Faultiere. 


15.01.2022 Fahrt von Talamanca nach Boca Tapada


In der letzten Nacht regnete es heftig und die Geräusche hielten uns lange wach. Das war ungünstig, weil wir heute unsere Fahrt nach Boca Tapada, unserer dritten Station, antreten mussten. Laut Navi sollten wir für die Strecke von 265 km gut 5,5 Stunden brauchen. Mit einer Pause brauchten wir dann letztendlich 7 Stunden und die letzten 20 km waren eine Schotterpiste. 


Also ging es um 8 Uhr los, vorbei an den uns mittlerweile bekannten Stränden und Orten. Die Route führte uns erstmal wieder in Richtung San José bevor wir dann in Richtung Nicaragua abbogen. Nach einer Weile änderte sich die Umgebung und der Dschungel wich mehr dem Ackerbau. Im Gebiet vor Boca Tapada wird vermehrt Ananas angebaut. Der Weg führte uns durch riesige Plantagen bis hin zum Rio San Carlos.


Hier, in Boca Tapada gibts nur drei Hotels. Alle drei Hotels sind „Umwelthotels“, sogenannte Öko-Lodges. Die Hotels beschäftigen etwa die Hälfte der lokalen Bevölkerung, sie fördern Bildung und Naturbewusstsein der Einheimischen und besitzen ca. 500 ha Regenwaldreservate, wo seltene Tier- und Pflanzenarten leben. 


Unser Hotel, das Pedacito de Cielo, war eines davon und wir fanden es einfach nur großartig. Das Hotel liegt auf einem Hügel mit Ausblick auf den Rio San Carlos. Die kleinen Bungalows bestehen nur aus Holz, innen wie außen, und stehen auf Holzpfählen an einem Hang. Von unserem Balkon aus hatten wir einen schönen Blick auf den Fluss. 




Zur Begrüßung wurden wir vom Besitzer auf einen Balkon geführt, mit Ausblick auf den Fluss und die Baumkronen. Vom ersten Augenblick waren wir von den vielen Tieren überwältigt. In den Baumkronen saßen große grüne Leguane und eine Vielzahl von bunten Vögeln flogen umher. Wir genossen unseren Begrüßungsdrink und beobachteten dabei die Tiere. 





Nachdem wir in unser Häuschen eingezogen waren, machten wir einen kleinen Rundgang übers Hotelgelände und beobachteten ein paar hübsche bunte Vögel. Die Zeit bis zum Abendessen vertrieben wir uns damit auf unserem Balkon zu sitzen und die Fotos der letzten Tage auszusortieren. Um 18:30 Uhr gab es dann Abendessen. Anders als sonst, konnten wir uns unser Essen nicht aussuchen, sondern bekamen ein Menü vorgesetzt. Es bestand aus einer Suppe (wahrscheinlich aus schwarzen Bohnen) als Vorspeise und leckerem Fisch mit Gemüse und Kartoffelbrei als Hauptgang. Den restlichen Abend verbrachten wir wieder mit Fotos und Blog schreiben.


Morgen Früh machen wir erst eine Bootstour und dann zum Nachmittag eine geführte Wanderung durch den Regenwald-Dschungel. Wir sind gespannt…


16.01.2022 Boca Tapada


Nach einem leckeren typisch costa-ricanischem Frühstück ging’s um kurz nach acht Uhr los mit der Bootstour auf dem Rio San Carlos. Dieser breite Fluss ist der Lebensraum für viele verschiedene Vogelarten und auch von Krokodilen. 


Unsere Gruppe bestand nur aus sechs Erwachsenen und zwei Kindern. Unser Kapitän war ein Einheimischer, der hier in der Gegend lebt. Die Fahrt dauerte über vier Stunden. Auch heute hatten wir Glück mit den Tiersichtungen. Da lagen 4 Meter lange Krokodile am Ufer, Brüllaffen hingen in den Bäumen, Leguane sonnten sich und wir sahen unendlich viele unterschiedliche Vogelarten. Vom Reiher und Eisvogel bis hin zum Tukan und dem Kolibri. Unser Kapitän war wirklich klasse. In einem Sprachmix aus spanisch, englisch, deutsch und französisch erklärte er uns alles über die Flora und Fauna. 






Zum Mittag waren wir wieder zurück im Hotel und genossen das typische Mittagessen Casado. Nach eineinhalb Stunden Pause ging’s wieder los. Diesmal stand ein Dschungelspaziergang im Regenwald an. Unser Guide war der Kapitän von heute Morgen. Wie gestern schon beschrieben, besitzt jedes der hier vorhandenen Hotels auch etliche hundert Hektar Land, welches ein Schutzgebiet ist. Der Regenwald, der zu unserem Hotel gehört, war 2 km entfernt und jeder aus der Gruppe (es waren die selben Leute wie auf der Bootstour) fuhr die Strecke mit dem eigenen Auto dorthin. Der Guide fuhr bei uns mit. 


Kaum auf dem Grundstück angekommen, zeigte uns der Guide drei Tukane. Endlich hatten wir mal die Möglichkeit diese hübschen Vögel aus der Nähe zu sehen. Dann starteten wir zu einem zweistündigen Fußmarsch durch den Dschungel. Alle hatten vorher am Hotel Gummistiefel bekommen, weil der Boden doch sehr schlammig war. Alle, nur ich (Markus) nicht. Meine großen Füße passten einfach nicht rein. Also ging’s mit einfachen Wanderschuhen los. Der Guide hat das wirklich toll gemacht. Jede Kleinigkeit hat er uns erklärt, jeden Stein und jedes Blatt umgedreht um einen der giftigen Frösche, eine Bullenameise oder eine Tarantel zu finden. Auch diesmal hatten wir wieder Glück und sahen zwei rote giftige Mini-Frösche und eine Tarantel in ihrem Erdloch. Wir lernten viel über die verschiedenen Bäume und Palmen und der Guide zeigte uns Spuren von einem Tapir, einem Gürteltier und einem Jaguar. Leider haben wir diese Tiere nicht erspäht. 






Beiden Touren haben wirklich Spaß gemacht und waren sehr lehrreich. Dank des aufmerksamen Guide haben wir viele Tiere gesehen und eine Menge gelernt. 


Tiersichtungen des Tages:  Leguane, Gelbwangenamazonen, Tukane und sehr viele andere tropischen Vögel, Brüllaffen, Krokodile, Bullenameise, Blue-Jeans Pfeilgiftfrosch, Tarantel


17.01.2022 Fahrt von Boca Tapada nach La Fortuna, NP Volcan Arenal, Mistico Park


Heute Morgen ging’s wieder um 8 Uhr los zu unserer 4. Etappe La Fortuna. Für die 85 km brauchten wir gut zwei Stunden. 


La Fortuna bedeutet Glück. Und genau das empfindet man, wenn man diesen Bilderbuch Vulkan plötzlich vor sich sieht. Schon lange bevor wir den Ort La Fortuna erreicht hatten, sahen wir in der Ferne diesen wundervollen Vulkan. Dieser Kegelvulkan gehört zu den aktivsten Vulkanen der Erde. Typisch sind die aus ihm heraufsteigenden Wolken, die an Blumenkohl erinnern sollen. Wir hatten morgens bei der Ankunft erstmal Glück und sahen ihn wolkenlos. 



Unser Hotel liegt im Ort La Fortuna. Von hier sind es nur wenige Kilometer zu den Sehenswürdigkeiten der Gegend. Da wir heute Morgen schon um 10 Uhr im Hotel Vista del Cerro eingecheckt hatten, blieb genug Zeit um uns die tolle Gegend schon mal näher anzuschauen. 


Unser erster Anlaufpunkt, und in der Gegend vielleicht die wichtigste Sehenswürdigkeit, war der Nationalpark Volcan Arenal. Dieser Park umschließt den Vulkan Arenal (Kegelvulkan) und seinen älteren Bruder, den Vulkan Chato. Hier kann man sich auf einigen Wanderwegen verschiedene Lavafelder von den letzten Ausbrüchen anschauen oder einfach nur durch den Dschungel laufen und Tiere beobachten. Wir entschieden uns für den Wanderweg Sendero Las Coladas (4 km) der zum Lavastrom von 1992 führte und den Wanderweg zum Aussichtspunkt Mirador Principal. Die Lavafelder haben wir auf Hawaii schon besser gesehen und sie haben uns nicht so sehr beeindruckt. Aber der Ausblick auf den Vulkan Arenal war wahnsinnig beeindruckend. Wir haben selten so einen perfekten Vulkan gesehen. 




Danach haben wir die zum Nationalpark dazugehörigen Peninsula, eine Landzunge im Arenal-See, besucht. Von hier hatten wir den perfekten Ausblick auf den größten Binnensee Costa Ricas und auf den Vulkan. Natürlich mussten wir uns die Aussichtspunkte hart erarbeiten, denn der Wanderweg war teilweise sehr anstrengend. Aber die Mühe hat sich gelohnt und wir wurden mit tollen Bildern belohnt.



Und auch auf dieser Wanderung hatten wir wieder Glück bei den Tiersichtungen. Zum ersten Mal konnten wir eine Gruppe Klammeraffen beobachten. Diese sonst eher scheuen Tiere sieht man nicht so häufig wie die anderen vorhandenen Affenarten. Es war schön zu beobachten, wie sich die Gruppe durch die Baumkronen hangelte. 




Danach hatten wir noch Zeit für eine weitere Sehenswürdigkeit der Gegend. Die Gegend La Fortuna ist dafür bekannt, dass hier zahlreiche Aktivitäten angeboten werden. Hier kann man alles machen, vom Rafting über Abseilen bis hin zum Canopy. Wir entschieden uns für den Mistico Park. Hier überspannen 16 Hängebrücken ca. 3 km Regenwald.





Ein kleiner Wasserfall war ebenso dabei wie der gelegentliche Ausblick auf den Vulkan Arenal.




Wir sahen wieder Nasenbären und Brüllaffen und wir haben eine völlig neue Entdeckung gemacht - Schweine im Regenwald. Die Gruppe von Schweinen, die vom Aussehen her ein bisschen an Wildschweine erinnerte, war zwar recht neugierig, kam aber nicht sehr nah an uns ran. Von daher war es schwierig einen genaueren Blick auf sie zu werfen. Der Abschluss dieses doch ziemlich anstrengenden Wanderwegs bildete der Ausblick auf den Vulkan Arenal im Sonnenuntergang. Es sah aus, als würde der Vulkan explodieren. Wir waren von diesem Anblick schwer beeindruckt und konnten uns gar nicht satt sehen. Ein krönender Abschluss für einen tollen Tag.





Tiersichtungen des Tages:

Klammeraffen, Nasenbären, Brüllaffen, Pekari (eine Art Wildschwein)


18.01.2022 Thermalbad, Fortuna-Wasserfall, Lago Arenal


Heute war der erste Tag in diesem Urlaub mit wirklich miesem Wetter morgens. Also entschieden wir uns spontan noch ein bisschen länger zu schlafen. Statt wie sonst um 6 Uhr aufzustehen, machten wir erst gegen 8:30 Uhr die Augen wieder auf. Nach einem typischen costa-ricanischem Frühstück ging’s wieder los. Denn trotz schlechtem Wetter, kann man hier viel in diesem Gebiet unternehmen.


Wir starteten unserem Tag mit einem Besuch in dem Thermalbad Eco Termales. Da wir in unmittelbarer Nähe zum Vulkan sind, war es klar für uns, dass wir uns ein heisses Bad in der Natur gönnen mussten. Das Wetter passte perfekt dazu. Die Eco Termales ist die goldene Mitte zwischen den Luxus-Bädern für mehr als 100$ Eintritt pro Person und den naturbelassenen heißen Quellen ohne viel Schnickschnack. Es war eine sehr hübsche und gepflegte Anlage inmitten des Regenwaldes. Es gab etliche Becken mit Temperaturen von 27 bis 40,5 Grad. Zu Beginn, als es noch regnete, war das ein sehr schöner Mix von den Temperaturen. Es gab in dem einen Pool Steinliegen und so konnte man sich den Hintern wärmen bei 37 Grad und von oben kühlte der Regen. Wir waren rund vier Stunden dort und machten uns einem richtig entspannten Vormittag. Und sogar das Wetter wurde etwas besser…






Danach ging’s zu einem weiteren Höhepunkt in dieser Gegend rund um den Vulkan Arenal, zum Fortuna Wasserfall. Manche Leute sagen, dies wäre der schönste Wasserfall in Costa Rica. Nun gut, davon wollten wir uns selbst überzeugen. Das Wetter war immer noch nicht perfekt, aber wenigstens regnete es nicht mehr so doll. Nach einer kurzen Wanderung bergab über 499 Treppen, standen wir am Fuße des Fortuna Wasserfalls, der sich 70 Meter in die Tiefe stürzt. Es ist sogar erlaubt dort zu schwimmen. Leider waren für unseren Geschmack viel zu viele Leute dort. Nichtsdestotrotz hatten wir einen phantastischen Blick auf den Wasserfall. Wir kraxelten ein bisschen über die Steine und schauten uns um. Wahrscheinlich wollten wir nur das Unvermeidliche hinauszögern, die 499 Stufen wieder hinaufzulaufen. 




Nach dem Wasserfall hatten wir noch ein bisschen Zeit bis zum Abendessen und wir entschieden uns dafür an den Lago Arenal zu fahren. Wie gestern schon beschrieben, ist dies der größte Binnensee in Costa Rica. Wir fuhren eine knappe Stunde mit dem Auto am See entlang bis zu dem kleinen Ort Nuevo Arenal. Die Gegend ist dafür bekannt, dass sich hier viele Deutsche, Österreicher und Schweizer angesiedelt haben. Zu erkennen an typischen Häusern im österreichischem Stil und an der deutschen Bäckerei. Leider hatte der Ort entgegen unserer Vorstellungen überhaupt nichts zu bieten und so fuhren wir unverrichteter Dinge wieder ab. Den Abend ließen wir in einem leckeren Steakhaus ausklingen.


Tiersichtungen des Tages: Nasenbären, Eule


19.01.2022 Fahrt von La Fortuna nach Bijagua


Heute stand die nächste Etappe auf unserer Rundreise an, der Ort Bijagua am Fuße des Vulkans Tenorio. Für die 83 km brauchten wir 2 Stunden. 


Der Ort Bijagua ist sehr klein und übersichtlich. Außer ein paar kleine Restaurants hat der Ort für Touristen nichts zu bieten. Unser Hotel, die Heliconias Rainforest Lodge, liegt mitten im Regenwald, nicht weit vom Vulkan Tenorio entfernt. Von unserem kleinen Häuschen aus hatten wir einen tollen Ausblick über die Gegend und den Vulkan Miravalles, wenn er sich nicht gerade in Wolken hüllt. 




Zu diesem Hotel gehören 73 ha Regenwald. Hier wurden zwei Wanderwege angelegt, die wir uns beide angeschaut hatten. Der erste Wanderweg war 2,5 Kilometer lang. Die Besonderheit an diesem Weg waren die drei Hängebrücke durch die Baumkronen des Regenwaldes. Leider waren die Brücken viel schmaler als die letzten Hängebrücken und sahen nicht besonders vertrauensvoll aus. Während Tanja wie ein kleiner Affe Spaß auf den Brücken hatte und darauf herum wackelte, hatte ich teilweise Probleme mit der Höhe und schaffte es nur gerade so diese zu überqueren. 




Der zweite Wanderweg, auf der anderen Seite der Lodge war nur 1 km lang. Dieser Weg hatte keine Hängebrücken, dafür aber schlammige und rutschige Wege, die das Vorankommen genauso schwierig machten. Leider haben wir heute keine Tiere entdeckt. 


Morgen gehts dann gleich morgens in den Nationalpark Vulkan Tenorio. Vielleicht haben wir dann wieder mehr Glück bei den Tiersichtungen.


20.01.2022 Nationalpark Vulkan Tenorio & Nachtwanderung durch den Regenwald


Zum Frühstück hatten wir morgens gleich eine nette Begegnung mit einem Tukan, der sich genüsslich eine Banane schmecken ließ, zusammen mit etlichen anderen Vögeln. Nach dieser schönen Vogelbeobachtung und einem leckeren Frühstück ging’s in den Nationalpark.



Vier Vulkankrater ragen aus dem Regenwald heraus; Carmela, Montezuma, Tenorio I und II. Leider hingen heute wieder dicke Wolken über den Vulkanan und wir konnten die Krater so gut wie überhaupt nicht erkennen. 


Aber das Wetter an sich war heute recht schön und so machten wir uns auf den 3-stündigen Wanderweg zu erkunden. Der Park hat mehrere Highlights zu bieten…


Der erste und bestimmt wichtigste Punkt ist der Wasserfall Catarata Celeste mit einer Höhe von 30 Metern. Ungefähr 250 Stufen führten hinab zum Becken des Wasserfalls. Und die Mühe lohnt sich definitiv. Auch bei diesem Wasserfall wird gesagt, dass dies der schönste in ganz Mittelamerika wäre. Also schön war er auf jeden Fall. Wir hatten Glück und hatten ihn bei unseren Ankunft fast für uns alleine. Wenige Minuten später strömten die Gruppen von Touristen die Treppe hinab. 



Der zweite Stopp war ein Aussichtspunkt auf die vier oben beschriebenen Vulkane. Wie gesagt, hingen die Wolken so tief, dass wir die Spitzen kaum sehen konnten. Allerdings muss man dazu sagen, dass sie wahrlich nicht an den Bilderbuchvulkan Arenal ran kamen und deshalb war es nicht ganz so schlimm sie nicht komplett zu sehen.


Der dritte Punkt war die Laguna Azul. Mineralien färben das Wasser in ein hübsches Blau/Türkis. Es war ein toller Kontrast zum Regenwald.



Der vierte Punkt waren die sprudelnden Quellen (Borbollones) im Fluss. Schon bevor wir die Quellen sahen, konnten wir den Schwefelgeruch schon riechen. Auch hier hatte der Fluss eine schöne Färbung und überall blubberte es wie in einem Kochtopf. Hier wären wir gerne baden gegangen. 



Nach einem etwas längeren Abschnitt durch den Regenwald überquerten wir den Rio Celeste. Mineralien färben das Flusswasser Himmelblau (Celeste). Ein wirklich toller Kontrast zum tiefgrünen Regenwald.




Der letzte Punkt war El Tenidero. Hier fließen zwei klare Bäche zusammen und sorgen für eine außergewöhnliche Färbung des Wassers. Ein Ranger am Parkeingang meinte morgens, daß wir heute Glück mit dem Wetter hätten, weil gestern (es regnet häufiger mal) beide Flüsse ganz braun waren. Aber heute wären sie wieder schön… Das konnten wir voll bestätigen. 



Auf dem Rückweg trafen wir auf eine größere Gruppe von Touristen, die mit ihren Kameras in den Wald rein fotografierten. Das ist meistens ein gutes Zeichen. Und tatsächlich… Nicht weit entfernt hing ein Faultier im Baum, schaute zu den blöden Touristen runter und kratzte sich genüsslich den Bauch. Wir konnten das Faultier wirklich sehr gut erkennen und kriegten gar nicht genug. 




Wir brauchten für die Strecke von 2,5 km gute drei Stunden. Der Wanderweg war teilweise nicht einfach zu laufen. Oft war es schlammig und rutschig und steile Stufen und Felsen erschwerten das vorankommen. Aber die Mühen haben sich auf jeden Fall gelohnt. Wir können den Nationalpark Vulkan Tenorio uneingeschränkt empfehlen. 


Da es erst mittags war, als wir den Park verließen, wollten wir in einen weiteren Nationalpark namens Refugio Nacional de Vida Silvestre Caño Negro besuchen. Die Fahrzeit sollte ungefähr 1,5 Stunden dauern. Das hätte gereicht, um uns ein bisschen umzusehen. Hauptsächlich ist der Park ein Eldorado für Vogelfreunde. Leider funktionierte unser mobiles Wlan nicht und so mussten wir mit einer Karte navigieren, die ohne Internet auskam. Das führte dazu, dass wir in die völlig falsche Richtung gelotst wurden über wirklich miese Straßen. Die Zeit bis zum Zielpunkt wurde immer später und so brachen wir die Fahrt nach einer knappen Stunde ab und fuhren zurück zu unserem Hotel. Auf der Fahrt überlegten wir uns, dass wir mal Lust auf eine Nachtwanderung durch den Regenwald hätten. Wir wussten, dass unser Hotel dies anbietet und so buchten wir für den Abend eine aufregende Tour durch den stockdunklen Regenwald. 


Unsere Wanderung startete direkt nach dem Abendessen um 18:30 Uhr. Wir liefen mit unserem Guide jeweils ein Stück der beiden hoteleigenen Wanderwege ab, die wir schon gestern abgelaufen waren. Zuerst gab es vom Guide eine Sicherheitseinweisung, dann bekamen wir ein paar kräftig leuchtende Taschenlampen und los ging’s. 




Alles, was am Tage so harmlos und hübsch in dem Regenwald aussah, wirkte im dunklen plötzlich bedrohlich. Überall bewegte sich etwas, huschte an uns vorbei. Wir gingen langsam und vorsichtig durch den Wald. Wir sprachen nur das nötigste, um mögliche Tiere in der Nähe nicht zu verscheuchen. Jeder von uns Dreien hielt die Augen offen und so dauerte es nicht lange, bis wir die ersten Tierentdeckungen machten. Es sollte klar sein, dass wir nicht nach Affen oder Faultieren Ausschau gehalten haben, sondern die Kreaturen der Nacht gesucht haben. Darunter fallen zum Beispiel Frösche, Spinnen, Insekten und Schlangen.




Zuerst sahen wir ein paar Minifrösche. Hübsche kleine Kerle, die keine Angst vor uns hatten.





Dann entdeckten wir die ersten etwas größeren Spinnen. Irgendwann entdeckten wir eine Wanderspinne, so nannte der Guide sie. Das ist eine Spinne, die kein Netz baut und so auf die Jagd geht und sie ist wirklich groß gewesen. Immer wieder sahen wir auch riesige Insekten auf den Blättern sitzen, aber deutlich weniger als wir erwartet hatten.





Dann entdeckte unser Guide eine kleine Schlange neben dem Weg. Sie war harmlos und der Guide fasste sie sogar an.



Beim zweiten Teil der Wanderung suchten wir nach dem Frosch mit den roten Augen. Eines der bekanntesten Fotomotive aus Costa Rica. Leider hatten wir kein Glück und konnten keinen Frosch entdecken. Dafür haben wir zwei andere Tiere entdeckt und das eine Tier jagte uns einen riesigen Schrecken ein. Das erste Tier war eine Saumfinger-Echse. Laut unserem Guide war das eine seltene Entdeckung. Er lag entspannt auf einem Palmenblatt und ließ sich von uns nicht stören.



Dann ging’s weiter durch den finsteren Wald. Wenn man die Taschenlampe ausschaltete, sah man die eigene Hand vor Augen nicht. Es war wie auf einem Nachttauchgang - man sieht nur das, was man anleuchtet. Unser Guide schritt munter voran und wir hinterher, auf der Suche nach weiteren Tieren. Wir näherten uns einem Highway von Blattschneideameisen, die munter die Blätter hin und her schleppten. Der Guide schaute nach vorne und ging auf die Ameisenstrasse zu, Tanja leuchtete ebenfalls nach vorne und lief hinterher. Nur ich schaute zur Seite und nahm eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahr. Eine große Schlange lag nur ca. 30 cm neben Tanjas Schuh und kroch langsam davon. Weder der Guide noch Tanja hatten sie bemerkt. Ich war total erschrocken und alarmierte die anderen. Der Guide rief gleich, dass wir aufpassen müssten und uns nicht weiter nähern durften. Wir waren auf die gefährlichste und tödlichste Schlange von Costa Rica getroffen, die Fer-De-Lance, mitten im Regenwald, in tiefster Finsternis. Ganz ganz langsam kroch die Schlange ein Stückchen weiter ins Unterholz und rollte sich zusammen. Natürlich wollten wir Fotos machen. Der Guide fing an und näherte sich der Schlange um Fotos zu machen. Dann wollte Tanja ins Gebüsch um ebenfalls ein paar Fotos zu schiessen. Der Guide meinte, sie solle nicht zu nah rangehen, weil die Schlange sich in Angriffsposition gebracht hat und blitzschnell zubeißen könnte. Na toll… Also machte der Guide mit unserem Handy die Fotos für uns. War uns dann doch zu gefährlich. 





So endete ein weiterer aufregender und vielseitiger Tag in Costa Rica. Morgen gehts weiter zu unseren nächsten Etappe.


21.01.2022 Fahrt von Bijagua nach Rincon de la Vieja National Park


Heute ging’s von Bijagua knapp 100 km weiter nach Rincon de la Vieja NP. Für die Strecke brauchten wir, wie immer in den letzten paar Tagen, knapp zwei Stunden. Beeindruckend war, wie sich die Vegetation und die Temperatur in der kurzen Zeit änderte. Wir starteten bei starkem Regen und 21 Grad feuchtem Regendwaldgebiet und kamen bei 33 Grad sehr trockenem Gebiet an. 


Auf halber Strecke machten wir einen Stopp am Catarata Llanos del Cortes. Ich hatte den Wasserfall in der Vorplanung zu unserem Trip im Internet gesehen und er sah nicht nur toll aus - er galt auch noch als Geheimtipp. Nur wenige Minuten vom Highway entfernt, lag dieser hübsche Wasserfall. Aber ein Geheimtipp ist dieser anscheinend schon lange nicht mehr. Um den Wasserfall zu erreichen, mussten wir wieder mal etliche Stufen nach unten. Unten angekommen, standen wir vor einer Wand von amerikanischen Touristen. Alle hatten ein Bier in der Hand und standen bis zu den Knien im Wasser. An einen freien Blick auf den wirklich schönen Wasserfall war nicht zu denken. Wir schauten uns nur kurz um und setzen dann unsere Fahrt fort.  




Kaum in der Nähe unseres Hotels Hacienda Guachipelin angekommen, erwartete uns die nächste Überraschung. Am Eingang des Parks stand ein bewaffneter Pförtner und fragte uns, wohin wir wollten. Wir erklärten, dass wir eine Reservierung für das Hotel hätten. Wir mussten daraufhin unseren Namen bestätigen und durften dann weiterfahren. Wir hatten aufgrund der Beschreibung des Hotels eher erwartet, dass es ein kleines und übersichtliches Hotel sei. Weit gefehlt… Wir kamen an einem wirklich großen Hotelkomplex an. Etliche Touristengruppen liefen uns über den Weg, die meisten Amerikaner. Aber es war trotzdem eine sehr schöne Anlage im Ranch Stil. An der Rezeption wurde uns erklärt, was wir alles auf dem riesigen Gelände des Hotels unternehmen konnten. Da waren mehrere Wasserfälle, heiße Quellen, Wanderwege usw. Wir wussten gar nicht, was wir uns zuerst anschauen sollten. Wir entschieden uns dafür, unseren eigentlichen Plan (heute schon den ersten Wanderweg im Park zu gehen) aufzugeben und blieben auf dem Hotelgelände. Nur zum Verständnis - wir reden hier nicht von einem üblichen Hotelgelände, sondern von mehreren Kilometern in jede Himmelsrichtung. Das Hotel ist so gut besucht, da es das einzige direkt in dem Nationalparks Rincón de la Vieja in Guanacaste ist und daher kann man so viele Natur-Touren auch direkt in der Nähe des Hotels unternehmen. 




Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mussten wir an der Rezeption einen Termin buchen. Wir buchten einen Termin für den Wasserfall Oropendola. Auch hier mussten wir wieder etliche Stufen hinunter klettern und zum krönenden Abschluss auch noch eine freischwingende Hängegleiter überwinden. Belohnt wurden wir mit einem tollen Wasserfall, wo man auch schwimmen konnte. Schwimmen kann man hier übrigens bei jedem Wasserfall auf dem Gelände und das sind einige.




Danach hatten wir einen Termin gebucht bei den heissen Quellen. Das war super. Hier gab es etliche Pools mit verschiedenen Temperaturen und sie waren wunderschön naturbelassen. Zu Beginn rieben wir uns mit heißen Schlamm ein, soll gut für die Haut sein. Der Nachteil war nur, dass wir den Schlamm dann im kühlen Fluss wieder abwaschen mussten. 







Ganz in der Nähe zu den heissen Quellen gab es vier weitere, etwas kleinere, Wasserfälle. Auf einem Weg von 600 Metern konnte man bequem alle erreichen.  Auch diese vier Wasserfälle waren durchaus sehenswert.




Eigentlich wollten wir noch einen weiteren Wanderweg gehen, aber es war mittlerweile schon recht spät geworden und wir hatten unser Zimmer noch nicht bezogen. Außerdem bekamen wir auf 18 Uhr einen Termin zum Abendessen. Also ließen wir die letzte Wanderrunde ausfallen, setzten uns an die Poolbar und sortierten die Fotos der letzten Tage. 


22.01.2022 Rincon de la Vieja National Park


Für heute hatten wir uns viel vorgenommen. Wir wollten die zwei wichtigsten Wanderwege im Nationalpark Rincon de la Vieja ablaufen. Der beliebteste Weg ist der Sendero Las Pailas mit 4,3 Kilometern. Der zweite Wanderweg ist der Poza Rio Blanco mit den beiden Wasserfällen Escondidas & La Cangeja (hin und zurück insgesamt 10 km).


Nachdem wir uns mit einer netten Dame am Eingang des Parks unterhalten hatten und sie uns die Wege erklärt hat, haben wir uns dazu entschieden, erst den 10 km Marsch zu absolvieren und dann den entspannteren kürzeren Weg. Als wir der Dame sagten, dass wir beide Wege laufen wollten, schaute sie uns mit einem Lächeln an und wies uns darauf hin, daß der Weg zu den Wasserfällen ziemlich schwierig sei.


Mit der Info ging’s los… Zuerst war der Weg noch gut ausgebaut und einfach zu laufen. Dann, nach nur kurzer Zeit, änderte sich die Vegetation und wir liefen durch einen dichten Wald. Es war nicht der klassische Regenwald, denn dazu war es zu trocken dort. Ab und zu mussten wir einen kleinen Fluss überqueren, umgestürzte Bäume überwinden und schon bald wurde der Weg noch deutlich schwieriger. Gelegentlich konnten wir Gruppen von Affen in den Bäumen beobachten. Eine nette Verschnaufpause. Denn der Weg war irgendwann kein Weg mehr, sondern nur noch ein Trampelpfad bestückt mit Felsen und dicken Wurzeln. Schon der Hinweg kam uns vor wie eine Ewigkeit. Irgendwann ging es dann nur noch bergauf und bergab. Teilweise mussten wir richtig klettern um vorwärts zu kommen. Dann mussten wir uns entscheiden, welchen der beiden Wasserfälle wir uns anschauen wollten. Wir entschieden uns für den Catarata La Cangeja. Kein einfacher Weg runter in die Schlucht zum Wasserfall. Für den Hinweg brauchten wir zwei Stunden (5 km). Wir blieben ca. 15 Minuten am Wasser sitzen und machten eine Pause. Dann ging die Kletterei wieder von vorne los. Für den Rückweg brauchten wir dann, trotz Affenbeobachtungen zwischendurch, nur 1:45 Stunde. Den zweiten Wasserfall haben wir uns aus Zeitmangel nicht mehr angeschaut, denn die Ranger meinten, wenn wir den zweiten Weg noch laufen wollten, müssten wir spätestens um 13 Uhr loslaufen. Das wurde eh schon knapp mit der Zeit. Insgesamt haben wir für den ersten Teil 4 Stunden gebraucht.








Der Sandero Las Pailas sollte ein „einfacher“ Rundweg werden. Wir waren von dem 10 km Kletterweg aber schon so kaputt, dass uns auch dieser Weg sehr schwer vorkam. Dieser Weg führt an mehreren Punkten zu den vulkanischen Aktivitäten in diesem Park. Wir kamen vorbei an Schwefelfeldern, die wir schon von weitem gerochen haben. Wir sahen blubbernde Schlammlöcher, kochende Tümpel und einen Minivulkan. Alles erinnerte uns ein bisschen an Neuseeland und Hawaii. Der Abschluss des Rundweges war ein schmaler Wasserfall, der nicht sonderlich viel Wasser führte. Insgesamt haben wir für die Strecke von 4,3 km gute zwei Stunden gebraucht. Es wäre sicherlich auch schneller gegangen, wenn wir nicht schon so kaputt gewesen wären. 






Den Tag ließen wir im Hotel am Pool ausklingen. Eine Wohltat für die geschundenen Muskeln nach dieser insgesamt 6-stündigen Wanderung. 


23.01.2022 Fahrt von Rincon de la Vieja NP nach Samara


Nach unserem leckeren Frühstück im Hotel, starteten wir eine kleine „Abschiedswanderung“ und schauten uns einen weiteren Wasserfall auf dem riesigen Grundstück des Hotels an, den Catarata Las Chorreras. So früh am Tage hatten wir diesen hübschen kleinen Wasserfall noch ganz für uns alleine. Nur ein einzelner Mitarbeiter des Hotels stand dort ganz alleine im Wald mit Mundschutz und fegte den Waldboden. Nach dem Wasserfall schauten wir uns noch die angrenzenden Blue River Ponds an, die uns aber nicht so überzeugt haben. Ansonsten war sowohl der Wasserfall als auch die Ponds ein toller Ort zum Schwimmen.




Für die 175 km von Rincon nach Samara brauchten wir 2,5 Stunden. Samara war ein ehemaliges beschauliches Fischerdorf welches mittlerweile zu einem der beliebtesten Orte in Costa Rica geworden ist. Der kleine quirlige Ort liegt an einem schönen Strand und darf sich, aufgrund des vorgelagertem Riffs, als einer der sichersten Strände zum Baden und Schnorcheln schimpfen. Im Ort Samara selbst jagt ein Restaurant und eine Bar die nächste und die Leute wirken alle ein bisschen hippiehaft. 


Bevor wir um 14 Uhr das Zimmer beziehen durften, liefen wir zum Strand und schauten uns diesen an. Uns gefiel, was wir sahen und so entschieden wir den restlichen Tag am Strand zu verbringen. Nach dem einchecken zogen wir uns schnell um und liefen zum Strand (ca. 8 Minuten zu Fuß). Wir genossen das herrlich warme Wasser (28 Grad), den blauen Himmel und den weichen Sand. Wir suchten uns einen Platz in der Nähe des Wassers und gingen schwimmen. Blöd nur, dass wir nicht bedacht hatten, dass die Wellen, die immer höher wurden, auch unseren Platz erreichen könnten. Und es kam, wie es kommen musste. Unsere Strandtücher und die Klamotten wurden überspült und waren klitschnass. Zum Glück war die Sonne noch so warm, dass wir alles trocknen konnten und wir waren froh, dass die Handys es überlebt haben. 




Am Abend liefen wir zu Fuß den einen Kilometer in die City und gingen sehr lecker Sushi essen. Der ganze Ort wirkt abends wie ein Partyviertel in Thailand. Viel los auf den Straßen und alles sehr locker. 




In den nächsten zwei Tagen werden wir die umliegenden Strände erkunden und einfach mal nichts tun.


24.01.2022 Samara, Playa Buena Vista & Playa Carrillo


Den heutigen Tag ließen wir für unsere Verhältnisse ruhig angehen. Wir standen später auf als sonst, ließen uns Zeit beim Frühstück und starteten dann langsam zu dem ersten Strand, den wir uns anschauen wollten. Hier in Samara ticken die Uhren halt ein bisschen langsamer.


Der erste Strand auf unserer Liste für heute war der Playa Buena Vista. Der Strand ist dafür bekannt, dass hier vier Meeresschildkrötenarten ihre Eier ablegen. Es ist also kein klassischer Badestrand. Wir hatten schon leichte Schwierigkeiten den Strand überhaupt zu erreichen, weil dieser keine direkt Zufahrt fürs Auto hat und obendrein noch von einem Fluss abgeschnitten wird. Wir haben versucht den Fluss zu durchqueren, aber dann letztendlich aufgegeben und uns nur so ein bisschen umgeschaut.




Danach ging’s zum Playa Carrillo. Ein traumhafter Strand!!! Wir mussten uns nur kurz umsehen und uns war klar, hier bleiben wir heute. Ein wundervoller Platz zum Schwimmen, Sonnen und Chillen. Immer wieder sind wir in die warmen Fluten gesprungen und hatten richtig Spaß.





Nach guten drei Stunden hatten wir einen Sonnenbrand, Durst und Hunger. Leider gab es an dem Strand weit und breit keine Möglichkeit eine dieser zwei Bedürfnisse zu befriedigen. Also entschieden wir uns dafür zurück nach Samara zu fahren, uns ein bisschen den Ort anzuschauen und irgendwo etwas kaltes zu trinken. Wir fanden ein nettes kleines Restaurant direkt am Strand unter schattigen Bäumen. Da ließen wir es uns eine Weile gutgehen. 



Am späten Nachmittag waren wir zurück im Hotel, machten uns frisch und gingen dann zu Fuß zurück in den Ortskern von Samara um den Abend dort zu verbringen. 

Dort haben wir in einem entspannten Restaurant auf Hängestühlen sitzend leckere Meeresfrüchte gegessen.



Die Straßen füllten sich mit Einheimischen stehend vor den Bars mit Getränken in der Hand und wir verbrachten den Abend in einer recht vollen Bar mit toller Livemusik und leckeren Cocktails. 



Das war ein herrlich entspannter Tag. 


25.01.2022 Playas de Nosara und Samara-Beach


Heute wollten wir uns den Nachbarort Nosara und die verschiedenen Strände dort anschauen. Also machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg (38 km - 1 Stunde). Die Straße war durchgehend ungeteert und wir mussten zweimal kleinere Flüsse durchfahren. Sehr abenteuerlich.



Zuerst wollten wir uns das Sibu Wildlife Sanctuary anschauen. Hier werden verletzte und verwaiste Tiere wieder aufgepäppelt und wieder in die Wildnis entlassen. Leider war das große Eisentor verschlossen. Danach ging’s weiter zum Playa Ostional. Dieser Strand mit seinem fast schwarzem Sand ist bekannt dafür, dass hier Meeresschildkröten ihren Nistplatz haben. Den Strand haben wir gefunden, die Schildkröten leider nicht. Dennoch war es ein wundervoller Strand, nur leider konnte man hier aufgrund der Wellen und der Strömung nicht schwimmen. 



Die Strände, die direkt zu Nosara gehören, teilen sich nochmals in drei Strandbereiche auf. In den Playa Guiones, Playa Pelada und Playa Nosara. Im Reiseführer hörte sich der Strand Pelada für uns am besten an und so fuhren wir dorthin. An diesem Strand sollte es Tidepools geben die ideal zum Schwimmen und Schnorcheln sein sollten. Leider stand die Tide wohl zur Zeit ungünstig, denn Pools haben wir keine gefunden. Dennoch war es eine hübsche kleine Bucht.




Da es bereits mittags war entschieden wir uns dafür, wieder zum Hotel zurückzufahren, die Klamotten zu wechseln und den Rest des Tages am Strand von Samara zu verbringen. Genauso haben wir es dann auch gemacht und sind bis zum frühen Abend am Strand geblieben und konnten wieder kaum genug von dem warmen Wasser bekommen. 




Am Abend ging’s, wie die letzten Abende auch, zu Fuß auf der einzigen Hauptstraße, die man sich mit Auto, Moped, Radfahrern und Pferden teilen muß, nach Samara (1 km). Ein Kollege von Tanja hatte uns ein Restaurant empfohlen, wo es die beste Meeresfrüchte-Pasta der Welt geben soll. Das wollten wir testen…

Und können es bestätigen. Das Lokal war ziemlich versteckt und rustikal gemütlich. Wir saßen mit ein paar Einheimischen zwischen frischen Zwiebeln und Kochbananen, die rundherum aufgehängt waren. 



Danach gingen wir wieder in die Bar von gestern zum Cocktailtrinken und beobachteten das bunte Treiben und atmeten unfreiwillig die ein oder andere „Graswolke“ ein. 


Das waren wirklich schöne chillige drei Tage am Pazifik. 


26.01.2022 Fahrt von Samara zum Manuel António Nationalpark


Heute mussten wir die längste Tagesstrecke von unserem Trip durch Costa Rica hinter uns bringen. Wir fuhren die 285 km in 7,5 Stunden (mit zwei Pausen). Die meiste Zeit der Strecke fuhren wir parallel zum Pazifik mit teilweise wundervollen Ausblicken auf die Küste.


Unseren ersten Stopp auf dieser langen Fahrt machten wir zur Mittagszeit in dem Ort Puntarenas. Dieser Ort war mal die wichtigste Hafenstadt Costa Ricas. Wir fuhren zur Paseo de los Turistas, einer langen Strandpromenade, wo neben den vielen Restaurants und Kaffees auch noch der alte Anlegesteg mit dem Zollgebäude und ein paar Silos stehen. Wir schauten uns auf der Promenade kurz um und setzten uns dann in ein kleines Restaurant mit Blick auf den Strand und das Meer. Nach einer knappen Stunde und einem kurzen Bummel am Strand ging’s weiter.



Den nächsten Stopp machten wir dann auf einer Brücke am Ort Tarcoles. Die Hauptattraktion von diesem Ort sind seine Salzwasserkrokodile. Es gibt etliche Anbieter für Touren auf dem Fluss Tarcoles, um die Krokodile aus nächster Nähe zu sehen. Man kann es aber auch billiger haben, wenn man an der richtigen Brücke hält. Am Ortsausgang kann man parken und über einen schmalen Fußweg auf eine Brücke laufen. Von dort aus kann man wunderbar die Krokodile beobachten, die im Wasser treiben oder sich auf einer Sandbank sonnen. Und das kostet nichts. Wir haben die Tiere eine Weile beobachtet, bevor es weiterging.





Ein weiteres Highlight war auf der Weiterfahrt, daß wir endlich zwei freifliegende große rote Aras im Himmel entdeckten.


Unser Hotel, das El Faro Beach Hotel, liegt direkt am Eingang zum Manuel António NP am Hang. Wir dachten, wir hätten schon die tollsten Unterkünfte erlebt, aber die Lage dieses Hotels ist kaum noch zu überbieten. Der Aufstieg vom Parkplatz zu den Zimmern ist mörderisch, aber der Ausblick ist bislang der Beste vom ganzen Urlaub und an unserer Zimmertür wurden wir mit dem lauten Gebrüll der Brüllaffen begrüßt, die wirklich nur ein paar Meter entfernt in den Bäumen saßen. Das Hotel besteht aus zwei Häusern, die hintereinander am Hang stehen, mit jeweils einem Pool zu jedem Haus. Wir wohnen im hinteren Haus, in der dritten Etage und haben dadurch einen perfekten Blick auf die Bucht und das Meer. Als wir das Zimmer zum ersten Mal betraten, war es kurz vor Sonnenuntergang. Wir kamen aus dem Glotzen nicht mehr raus. Wir hatten von unserem Balkon das perfekte Panoramabild. Einfach unbezahlbar. 


Nachdem wir eingezogen waren, genossen wir den Sonnenuntergang und gingen dann in ein benachbartes Restaurant. Morgen gehts auf eine geführte Wanderung durch den kleinsten, aber mit am häufigsten besuchten Nationalpark von Costa Rica. 






27.01.2022 Manuel António Nationalpark 


Dieser Park steht in Costa Rica an zweiter Stelle der am meisten besuchten Parks. Die Hauptattraktion sind die weißen Sandstrände, die ideal zum Schwimmen sind, die vielen hier lebenden Tiere und die verschiedenen Wanderwege mit ihren Panoramaausblicken. 


Für den heutigen Tag hat uns unserer Reiseveranstalter Tourlane eine 4-stündige Tour mit einem Guide gebucht. Um kurz vor acht holte uns ein größerer Bus am Hotel ab. Insgesamt waren wir 11 Personen plus dem sehr netten Guide. Wir hatten zwar damit gerechnet, dass die Gruppe etwas größer sein würde, waren aber doch ein bisschen enttäuscht darüber, dass unsere Befürchtungen wahr wurden. Auch ist der Park bekannt dafür, dass er täglich von Touristen überrannt wird. Und so war es dann auch… Die Fahrt mit dem Bus von unserem Hotel zum Parkeingang dauerte nicht mal eine Minute. Alleine auf dieser kurzen Strecke pilgerten schon hunderte von Touristen in Richtung Park. 


Auch im Park spielte sich immer das Gleiche ab. Wir schlenderten langsam durch den Park, auf der Suche nach Tieren. Umringt wurden wir von etlichen anderen Gruppen mit ihren Guide. Sobald eine Gruppe ein Tier im dichten Dschungel entdeckt hatte, scharten sich die anderen Gruppen um die Entdecker und der Guide baute sein Fernglas auf, damit jeder mal einen Blick dadurch werfen konnte um das Tier auch mal kurz zu sehen. Mal abgesehen davon, dass wir ein paar nette kleine Entdeckungen gemacht haben, hat das alles nicht viel Spaß gemacht. Dennoch waren die Erklärungen von unserem Guide sehr ausführlich und wir haben tatsächlich ab und zu neue Dinge erfahren. 





Unser Guide war so nett und machte Fotos mit seinem Handy durch das Fernglas. So bekam am Ende der Tour jeder die Fotos überspielt. Außerdem konnte er uns manchmal mit den Fotos zeigen, wonach wir Ausschau hielten, wenn wir das Tier trotz Fernglas nicht erkannt hatten. Wir sahen auf dem ersten Teil der Tour (1,5 Stunden Fußmarsch) mehrere Tiere. Wir sahen einen Waschbären, der völlig verwirrt aus dem Gebüsch kam und an unserer Gruppe vorbei wollte, wir sahen mehrere Faultiere, winzige Fledermäuse, die unter Blättern hingen oder an einem Baumstamm, Leguane, Affen, riesige Insekten, Spinnen und Nasenbären. 











Nach eineinhalb Stunden erreichten wir in der Mitte des Parks ein kleines Kaffee. Wir machten eine kurze Pause, bevor es zu den Stränden weiterging. Mal abgesehen davon, dass die Strände wirklich überfüllt waren, waren sie traumhaft. Leider hat das Wetter heute nicht so mitgespielt und die Farben waren etwas gedämpft. Wir bekamen von unserem Guide 30 Minuten Zeit uns umzusehen und schwimmen zu gehen, wer wollte. Hier löste sich die Gruppe langsam auf. Zu Beginn der Tour riet uns der Guide, daß wir später im Park bleiben sollten und ihn nicht zusammen mit der Gruppe verlassen sollte. Der Hintergrund ist der, daß man als Besucher registriert wird und den Park nur einmal betreten darf. Wenn wir ihn verlassen hätten (nach der Tour), hätten wir nicht wieder zurück an die Strände gehen können. Also entschieden wir uns ebenfalls die Gruppe zu verlassen und unser eigenes Ding zu machen. 





Wir machten noch eine kleine Wanderung über einen Rundweg auf einer Halbinsel bevor wir uns an den Strand legten und schwimmen gingen. Nach zwei Stunden packten wir unsere Sachen, aßen noch eine Kleinigkeit im Kaffee und machten uns auf den Rückweg. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mutterseelenallein an unserem Hotelpool mit der phantastischen Aussicht und bewunderten wieder den Sonnenuntergang von unserem Balkon aus.






28.01.2022 Fahrt von Manuel António NP nach Dominical


Heute hatten wir nur einen kurzen Hüpfer vor uns bis zum nächsten Ziel. Die Fahrt dauerte nur ca. 45 Minuten nach Dominical und führte uns die gesamte Zeit an der Pazifikküste lang. 


Der Ort Dominical ist aufgrund seiner hohen Wellen an den naturbelassenen Stränden bei Surfern sehr beliebt. Ganz in der Nähe befindet sich der Nationalpark Marino Ballena, dessen Namen die Wale im gaben. Überwiegend in den Sommermonaten kommen hier nämlich die Buckelwale her um sich zu paaren oder zu kalben. Bei Ebbe ist der Küstensteifen des Parks über eine Sandbank mit der Isla Ballena verbunden und formt, aus der Luft betrachtet, den Umriss einer Walflosse. Einfach unglaublich…



Unser Hotelzimmer konnten wir leider erst um 15 Uhr beziehen. Da wir aber schon morgens um 10 Uhr dort waren, hatten wir reichlich Zeit uns die Gegend anzuschauen. Zuerst wollten wir uns die Auffangstation für verletze Tiere anschauen (Alturas Wildlife Sanctuary). Leider waren für den Tag alle Termine schon ausgebucht. Dann fuhren wir ein paar Kilometer weiter in den Ort Uvita. Hier buchten wir für den nächsten Tag eine Bootstour um Wale zu sehen. Da die Buchung der Tour auch den Eintritt für den Nationalpark beinhaltet, haben wir uns dazu entschieden, uns die Strände in der Nähe unseres Hotels anzuschauen. 


Zuerst schauten wir uns den Playa Hermosa an. Dieser grenzt direkt an den NP Marino Ballena. Ein sehr hübscher Strand.



Danach ging’s weiter zum Playa Dominicalito, der sich angeblich gut zum Schwimmen eignen soll. Wir fanden den Strand so lala…



Deshalb fuhren wir weiter zum Playa Dominical, unserem Hauptstrand. Auch dieser Strand war zwar feinsandig und schön anzusehen, dennoch lagen viele Steine herum und die Brandung war eher für Surfer als für Schwimmer geeignet. Dennoch entschieden wir uns dafür den Nachmittag dort zu verbringen. Wir stellten uns in die Brandung und ließen uns von den Wellen nassspritzen.




Am späten Nachmittag fuhren wir dann die kurze Strecke ins Hotel Villas Rio Mar, bezogen unser hübsches kleines Häuschen und verbrachten den restlichen Tag am Pool. Abends genossen wir das Essen im hoteleigenem Restaurant.





29.01.2022 Whale-Watching und Nationalpark Marino Ballena


Für heute hatten wir eine Bootstour zum Wale-beobachten gebucht. Pünktlich ging es mit einem relativ kleinen Motorboot und 12 Leuten los. Von Dezember bis März kommen die Buckelwale in dieses Gebiet um sich zu paaren oder zu kalben. Die Bootsfahrt war herrlich. Das Wetter war mittlerweile besser geworden (nachts hat es in strömen geregnet) und das Meer war relativ ruhig. Die Tour dauerte insgesamt 4 Stunden.




Eines können wir gleich vorweg nehmen - Wale haben wir heute leider keine gesehen. Dafür haben wir aber, und das ist uns so auch noch nie bei unseren Touren passiert, gleich drei verschiedene Arten von Delphinen gesehen. Zuerst sahen wir eine Gruppe von Fleckendelfine, als Nächstes tauchten die Tümmler-Delfine auf und als Letztes sahen wir die false Orcas, die nennen sich zwar auf Deutsch kleine Schwertwale, sind aber Delfine. Sie sind die größten Delfine und hier ziemlich selten zu sehen. Alle drei Gruppen waren überhaupt nicht scheu und hielten sich ewig an den Booten auf. Mal waren sie links von uns, dann wieder rechts oder sie surften die Wellen vor den Booten. Immer wieder großartig. So war unser Trip nicht komplett umsonst. 






Zusätzlich zeigte uns der Kapitän noch in den Klippen vor der Küste eine Besonderheit, die sich „die Fenster“ nennt. Hier haben Wellen über die Jahre Löcher in die Felsen gewaschen, die aussehen wie Fenster. 



Da wir mit der Bootstour gleichzeitig auch die Eintrittskarten für den Nationalpark Marino Ballena erworben hatten entschieden wir uns dafür, den restlichen Tag an diesen schönen Stränden zu verbringen. Wir verließen nach der Tour kurz den Park um im Ort Uvita etwas zu essen. Danach kehrten wir in den Park zurück und suchten uns ein nettes Plätzchen zum Schwimmen und Sonnen. So verbrachten wir den restlichen Tag mit schwimmen und am Strand chillen. Als wir dort so am Strand lagen, flogen 10 rote Ara-Papageien über uns hinweg. Immer wieder sahen wir sie kurz fliegen und in den Bäumen krächzen. Leider konnten wir kein Foto von ihnen machen. 






Zum Abend hin gab das Meer „die Brücke“ zum Walschwanz frei. Wie oben bereits beschrieben sieht bei Ebbe die Landzunge aus wie eine riesige Walflosse. Wir watteten durch knietiefes Wasser und betraten die Flosse. Da man es nicht als solche erkennen kann, wenn man darauf steht, war es nicht ganz so spektakulär. Auf dem Rückweg schauten wir uns dann einen wundervollen Sonnenuntergang am Strand an. Als wir in einer dunklen Seitenstraße zum Parkplatz gingen, sahen wir auch noch einen Brüllaffen auf Augenhöhe in einer Palme herumkraxeln. 







Da wir vom Strand noch dreckig und nass waren, fuhren wir zurück ins Hotel und gingen dann dort ins Restaurant. Morgen gehts weiter zur Drake Bay, aber nicht mit dem Auto sondern mit einem Boot, wo wir drei Tage bleiben werden.


30.01.2022 Fahrt von Dominical nach Sierpe und mit dem Boot nach Drake Bay


Nach dem Frühstück ging’s zu unserem nächsten Stopp nach Sierpe. Für die 75 km brauchten wir knappe eineinhalb Stunden. Sierpe war aber nicht das eigentliche Ziel an diesem Tag. Unser Hotel, Jinetes de Osa, lag in der Drake Bay, einer kleinen Bucht am Fuße des Nationalparks Corcovado. Leider ist die Bucht nicht mit dem Auto erreichbar (oder zumindest ist die Fahrt dorthin nicht sicher und es wird dringend davon abgeraten) und deshalb ließen wir den Wagen in Sierpe stehen und fuhren dann nochmal eine Stunde mit dem Wasser-Taxi über den Sierpe River bis zu unserem Hotel. Einen Anlegesteg gab es übrigens auch nicht und so mussten wir bei der Ankunft vom Boot ins Wasser springen und die letzten Meter zum Strand zu Fuß gehen. Alles sehr abenteuerlich.



Unser Hotel liegt am Ende der Bucht an einem Hang und bietet einen tollen Ausblick über die Drake Bay. Auch von unserem kleinen Häuschen können wir den Ausblick genießen. Aber da wo ein toller Ausblick ist, gehts meistens auch steil bergauf. Und so ist der Weg zu unserem Zimmer eine echte Qual.





Nachdem wir uns eingerichtet hatten, liefen wir in den Ort um uns mit Getränken einzudecken. Auf dem Rückweg machten wir halt am Strand (der leider nicht besonderes schön war), gingen schwimmen und sonnten uns. Während wir am Strand lagen, konnten wir mindestens 10 rote Aras beobachten, wie sie über uns weggeflogen sind. Das war noch genau das, was uns von Costa Rica gefehlt hatte. Rote Papageien am Strand… 





Den Abend ließen wir bei leckerem Essen in einem Bistro direkt am Hotel ausklingen. Heute mussten wir mal deutlich früher ins Bett, weil morgen früh um 4 Uhr der Wecker klingelt. Dann gehts auf eine Wanderung durch den berühmten Nationalpark Corcovado. 


31.01.2022 Nationalpark Corcovado 


Man sagt, Corcovado sei das grüne Juwel in der Krone von Costa Ricas Nationalparks. Der Park umfasst, was Biologen als eine der artenreichsten Zonen der Welt bezeichnen - acht verschiedene Ökosysteme. Auch heute noch werden hier unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Bis 1978 führte keine Straße auf die Halbinsel de Osa. Somit konnten hier Tiere überleben, die anderswo schon ausgestorben sind. Seit 2014 dürfen Besucher den Park nur noch in Begleitung eines zertifizierten Führers betreten.


Wir hatten für heute eine solche geführte Tour durch das grüne Juwel von Costa Rica gebucht. Der Wecker klingelte um 4 Uhr, Frühstück gab es um 5 Uhr und um 5:30 Uhr ging’s dann los. Der Park verfügt nur über vier Zugänge - zwei davon übers Meer mit dem Boot und zwei im Landesinneren. Wir fuhren 20 Minuten von unserer Bucht mit dem Boot bis zum Park. Das Ein- und Aussteigen war schon sehr abenteuerlich. Die Wellen an den Stränden waren recht hoch und wir mussten immer den richtigen Moment abpassen. Nass wurden wir trotzdem…




Für eine mehrstündige Wanderung war unser Gepäck heute ziemlich schwer. Das lag unter anderem daran, dass wir verschiedene paar Schuhe für den Tag brauchten. Erst Wasserschuhe, dann Wanderschuhe und dann wieder Wasserschuhe… Die Wanderung dauerte 3,5 Stunden und war unerwartet anstrengend. Teilweise mussten wir klettern, auf Holzbrettern kleine Flüsse überqueren oder es ging querfeldein durch den Dschungel. 






Leider haben wir fast keine Tiere entdeckt. Wir waren etwas enttäuscht, weil es ja hier der artenreichste Nationalpark sein sollte. Wir sahen heute zum ersten Mal einen Ameisenbären, der auf einem Baum saß und etliche wunderschöne Vögel. Auch die roten Papageien sahen wir in den Mandelbäumen sitzen. Das ist immer noch einer der schönsten Anblicke. 








Eine weitere kleine Besonderheit war, dass wir am Strand einen Walkadaver sahen, an dem die Geier sich bedienten. Laut unserem Guide war der junge Buckelwal ca. 12 Meter lang gewesen und ist vor zwei Monaten dort gestrandet. Es stank bestialisch, aber interessant war es trotzdem. 






Nachdem wir die 3,5 Stunden hinter uns gebracht hatten, wanderten wir nochmal 1,5 Stunden (Rundweg) zu einem Wasserfall, wo wir hätten baden können. Aus der Gruppe insgesamt 10 Leute, davon 8 Franzosen) wollte aber niemand baden, also liefen wir dafür einen längeren Weg zurück zum Strand (sehr schlechte Idee), wo wir von unserem Boot wieder abgeholt wurden. Der gesamte Trip mit Wanderung, Wasserfall und Mittagessen hat 6 Stunden gedauert. 





Danach liefen wir zurück ins Hotel, packten den Rucksack um und liefen wieder los. Ziel unserer kleinen Wanderung war der Strand, den uns der Guide auf der Rückfahrt vom Boot aus gezeigt hatte und der ideal zum Schwimmen sein sollte. Anscheinend hatten wir die Zeitangabe falsch verstanden und wanderten mal wieder, noch völlig erschöpft vom Vormittag, munter über einen Trampelpfad an der Küste entlang. Auf diesem Küstenweg kommt man immer wieder an kleinen abgelegenen Buchten vorbei. Leider war keine der Buchten zum Schwimmen oder Sonnen geeignet. Nach einer Stunde konnten wir nicht mehr und drehten um. Wir stoppen auf dem Rückweg am Cocalito Beach und sonnten uns ein bisschen. Auch hier war schwimmen aufgrund der hohen Wellen und der Strömung nicht möglich. 







Am späten Nachmittag schleppten wir uns völlig erschöpft und durchgeschwitzt in unseren kleinen Ort zurück und gingen, dreckig und stinkend, in einer Bar mit Ausblick auf die Bucht, was essen. Mit letzter Kraft ging es dann den Berg hoch zurück zum Hotel wo der Tag früher als gewöhnlich für uns endete. 


01.02.2022 Haie, Wale und Delphine 


Heute, zu unserem letzten Tag am wundervollen Pazifik, hat das Meer nochmal alles an Attraktionen aufgeboten, was man sich nur vorstellen kann. Zum Nationalpark Corcovado gehört auch eine beachtliche Meeresfläche, die ebenfalls als Schutzgebiet erklärt wurde. Da wir gestern die Landseite durchkämmt hatten, war heute die Wasserseite dran.


Unser Schnorcheltrip startete ebenfalls früh am Morgen. Mit den gleichen Leute von gestern ging’s mit einem kleinen Boot zur Isla del Caño. Wie ein großer Wal liegt die Insel 20 km von Drake Bay entfernt. Die Insel wurde damals wohl von dem Indianer als Grabstätte genutzt. Heute gilt das Gebiet rund um die Insel als eines der Besten Tauch- und Schnorchelgebiete von Costa Rica. Getaucht sind wir diesmal nicht, aber wir waren schnorcheln. 



Schon auf der Hinfahrt war Neptun auf unserer Seite und schickte uns morgens zur Begrüßung eine Buckelwal-Mutter mit ihrem Kalb vorbei. Die beiden waren wirklich nah am Boot und vor allem das Kalb inspizierte das Boot genauer. Ein toller Start…






Leider hatten wir in der letzten Nacht ein ziemlich kräftiges Unwetter. Das sorgte dafür, dass das Meer unruhig war und die Sicht unter Wasser arg eingeschränkt war. Auch die Strömung und die Wellen waren an unserem ersten Schnorchelplatz nicht ohne. Das dämpfte ein bisschen die Stimmung. Die hellte aber schnell wieder auf, denn trotz der schlechten Sicht sahen wir mehrere Weißspitzenriffhaie, Schildkröten, große Papageienfische und vieles mehr. Nicht auszudenken was wir alles gesehen hätten, wenn die Sicht gut gewesen wäre. 


Nach einer kleinen Pause mit frischem Obst ging’s weiter zum zweiten Schnorchelplatz. Hier waren die Wellen nicht so hoch und Strömung nicht ganz so extrem stark. Auch hier hatten wir Glück und sahen wieder einen recht stattlichen Weißspitzenriffhai und kurz vor dem Ausstieg noch zwei riesige Stachelrochen. Ein toller Abschluss. 


Aber auf dem Rückweg kam es noch besser… Wieder hatten wir Glück und sahen einen weiteren Buckelwal. Allerdings konnten wir ihn nur kurz sehen, dann zeigte er uns seine Schwanzflosse und tauchte ab. Auf der Suche nach ihm, sprangen plötzlich Delphine neben unserem Boot aus dem Wasser. Und mit springen meinen wir springen und nicht auftauchen. Sie sind so hoch gesprungen, dass sie es locker geschafft hätten über unser Boot zu springen. Mit zwei Booten fuhren wir parallel zueinander und die Delphine hatten sichtlich Spaß daran aus den Bugwellen der Boote in die Luft zu springen. Sie machten eine richtig kleine Show für uns. 








Zum Mittagessen ging es ins gleiche Restaurant wie gestern. Nach dem lunch sind wir an den Strand gegangen und haben ein letztes Mal (für diesen Urlaub) das warme Wasser des Pazifik genossen. Kurz bevor wir den Strand verlassen wollten, belagerten uns zwei Hunde, auf der Suche nach Streicheleinheiten. Da waren sie bei Tanja genau richtig…




Abendessen gab es wie gestern in dem Restaurant mit dem schönen Meerblick. Dort ließen wir bei leckeren Cocktails den Tag ausklingen. Allerdings mussten wir im Dunklen zurück und nur mit Handylicht bestückt. Das war ein wenig abenteuerlich durch die düstere Vegetation zu laufen und trafen auf den ein oder anderen Dschungelbewohner…



02.02.2022 Fahrt von Drake Bay nach San Gerardo de Dota


Auch heute klingelte der Wecker sehr früh, weil wir das Boot nach Sierpe um 07:30 Uhr erwischen mussten. Nach einem schnellen Frühstück ging es dann auch schon los. Der Einstieg ins Boot vom Strand aus war feuchtfröhlich wie immer. Diesmal dauerte die Fahrt nur knapp 50 Minuten.



Nachdem wir unser Auto in Sierpe geholt hatten, ging es wieder auf die Piste. Unser letztes Ziel war das Tal San Gerardo de Dota mit seinem Nebelwald. Für die 173 km brauchten wir 3,5 Stunden, die wir ohne Pause durchgefahren sind. Wichtig zu erwähnen wäre noch der Temperatursturz, den wir erlebt haben. Gestartet sind wir in Sierpe am Pazifik mit 29 Grad und enden tat es im Hochgebirge mit 14 Grad. Es war ziemlich kühl in kurzen Hosen und Flip Flops. 








Das Tal von San Gerardo de Dota wird auch die Schweiz Mittelamerikas genannt; grüne bewaldete Bergrücken, kleine Holzhäuschen mit Forellenteichen im Garten sowie der Rio Savegre beherrschen die Landschaft. 


Unser Hotel, die Suenos del Bosque Lodge, liegt idyllisch am Rio Savegre und die kleinen Holzhäuschen reihen sich an einem kleinen Teich auf. Alles hier, die Gegend und die Art der Häuser, erinnert an Kanada. 






Da wir unser Zimmer erst um 14 Uhr beziehen konnten, nutzen wir die Zeit für ein gemütliches Mittagessen in unserem Hotel. Nachdem wir unser kleines Häuschen bezogen hatten, unternahmen wir eine kleine Wanderung. Von unserem Hotel gehen mehrere Wanderwege los, unter anderem zu einem kleinen Wasserfall mitten im Nebelwald. So ein Nebelwald unterscheidet sich schon deutlich von dem Regenwald, den wir bisher immer gesehen haben. Der Wald sieht aus wie ein Zauberwald aus dem Märchen. Wir schauten uns den Wasserfall an und machten uns wieder auf den Rückweg. 








Kurz bevor wir das Hotel erreichten machten wir eine tolle Entdeckung. Wir konnten einen kurzen Blick auf den Quetzal erhaschen. Diese seltene Vogelart, die ausschließlich in nebeligen Regenwäldern zu finden ist, wurde von den alten, indigenen Völkern wie eine Gottheit verehrt. Der Quetzal wurde wegen seiner bis zu einem Meter langen Schwanzfedern gefangen (aber nicht getötet), die den Priestern als Schmuck dienten. Wir hoffen, dass wir morgen Glück haben und weitere Quetzals sehen können.



Zum Abendessen blieben wir im Hotel, da der kleine Ort nicht besonders viele Möglichkeiten zum Essen bietet. Morgen fahren wir in den benachbarten Nationalpark de Los Quetzales.


03.02.2022 Nationalpark Los Quetzales


Da wir heute keinen Terminstress hatten, starteten wir entspannt in den Tag. Die letzte Nacht war furchtbar kalt. Wir hatten nur 4 Grad. Kein Wunder, befinden wir uns doch auf über 3.000 Metern Höhe im Hochgebirge. 


Nachdem wir entspannt gefrühstückt hatten, fuhren wir knapp 30 Minuten mit dem Auto in den benachbarten Nationalpark Los Quetzales. Hier gibt es ein paar Wanderwege, die man auf der Suche nach dem Quetzal ablaufen kann. Gestern hatten wir ja bei unserer kurzen Wanderung das Glück diesen seltenen Vogel zu sehen. Heute wollten wir ihn uns mal genauer anschauen. 


Die Dame am Eingang des Nationalparks war furchtbar freundlich. Sie erklärte uns die Wanderwege und wir sagten ihr, dass wir auf der Suche nach dem göttlichen Vogel seien. Sie meinte, dass die geführten Quetzal-Touren früh morgens (5 Uhr) beginnen und wir zu spät dran seien für heute. Ohne einen Guide wäre es fast unmöglich einen Quetzal in diesem großen Nationalpark zu Gesicht zu bekommen. Wir besprachen mit ihr unsere Möglichkeiten und entschieden uns dafür eine private Tour am Nachmittag zu buchen. 


Die Tour sollte um 14 Uhr starten und bis dahin hatten wir noch 2,5 Stunden Zeit etwas anderes anzuschauen. Wir entschieden uns dafür, die zwei Wanderwege (4 km und 500 Meter) im Nationalpark abzulaufen. Wie die Dame am Eingang vorhergesagt hatte, sahen wir nichts an Tieren. Wir brauchten für beide Wege knapp 2 Stunden und warteten dann am Parkeingang auf den Guide. 





Pünktlich, wie alle Ticos, erschien er um 14 Uhr. Er erklärte uns, dass normalerweise das Gebiet bei unserem Hotel perfekt wäre um morgens den Quetzal zu beobachten. Aber heute hatten 40 Touristen kein Glück und haben nichts gesehen. Er meinte zu uns, dass wir auf ein Grundstück eines Farmers fahren würden, wo wir wahrscheinlich mehr Glück haben würden. So folgten wir dem Guide mit unserem Auto zu der 15 Minuten entfernten Farm. 


Kaum dort angekommen, sahen wir nach wenigen Minuten 4 Quetzales um uns herumfliegen. Was für wunderschöne Vögel. Die bunten Federn glänzen in der Sonne und die bis zu einem Meter langen Schwanzfedern sehen im Flug aus wie ein Drachenschwanz. Unglaublich… Wir sahen mehrere von den hübschen Männchen und einige der, nicht ganz so auffälligen, Weibchen. Eineinhalb Stunden hatten wir die Chance die Vögel aus nächster Nähe zu beobachten und wir lernten viel vom unserem Guide. Dann zogen sich die Vögel in den Dschungel zurück und die Show war vorbei. Die private Tour hat sich auf jeden Fall gelohnt.









Den Abend verbrachten wir wieder in unserem Hotel und genossen das leckere Essen dort. Morgen gehts zurück nach San José, denn es ist unser letzter Tag. 


04.02.2022 Fahrt von San Gerardo de Dota nach San José 


Heute war unser letzter Tag in diesem wundervollen Land. Das hieß, dass wir ein letztes Mal eine längere Autofahrt vor uns hatten. Für die 102 km brauchten wir 2,5 Stunden und weil wir durch die Städte Cartago und San José durchqueren mussten, war der Verkehr wirklich zähflüssig. Der Temperaturanstieg war auch wieder beeindruckend. Während der Fahrt stieg sie von 14 auf 31 Grad. 


Gegen Mittag hatten wir den Stadtteil Santa Ana in San José erreicht, wo wir in der Nähe des Flughafens unser Hotel hatten. Doch bevor wir einchecken konnten, mussten wir noch in ein offizielles Testzentrum und einen COVID-Test machen lassen - Corona sei dank. Dieser Test wird benötigt, weil wir ja noch einen Tag in New York bleiben. Die Organisation klappte reibungslos und die Tests waren zum Glück negativ. 


Um 13 Uhr konnten wir dann endlich im Hotel Posada Nena einchecken. Es ist ein kleines unscheinbares Hotel mitten in Santa Ana, aber sehr familiär und hübsch. Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, schauten wir uns in dem Stadtteil um. Wir fanden einen Food-Place, wo etliche Container zusammengestellt waren und in jedem Container etwas anderes zu essen angeboten wurde. Hier haben wir lecker Mittag gegessen und sind dann nochmal zum Testcenter gelaufen, weil wir immer noch nicht unsere Ergebnisse hatten. Nachdem wir uns die Zertifikate abgeholt hatten, liefen wir zu einem nahegelegenen Park, kauften uns ein Eis und schauten den Ticos beim Basketball zu, während wir in der Sonne unser Eis genossen. 






Dann ging’s zurück ins Hotel zum Koffer packen und alles weitere für morgen vorzubereiten. Zum Abend ging’s dann nochmal zu dem Food-Place und wir aßen in netter Atmosphäre Sushi. 



05.02.2022 Flug von San José nach New York/Newark


Irgendwann ist auch mal der schönste Urlaub wieder vorbei und so mussten wir heute den Rückweg antreten. Wir starteten entspannt in den Tag. Wir schliefen ein bisschen länger als gewöhnlich und frühstückten ganz gemütlich. Dann packten wir unsere Sachen zusammen und bereiteten uns auf den Abflug vor. 



Um 11 Uhr quälten wir uns ein letztes Mal durch den Stadtverkehr von San José. Eine Sache, die wir nicht vermissen werden. Nach einer halben Stunde erreichten wir die Autovermietung Jumbo in der Nähe des Flughafens. Die Übergabe klappte problemlos und um 12 Uhr waren wir am Flughafen. 


Da Tanja im Vorfeld schon fleißig war und uns inklusive Gepäck schon eingecheckt hatte, war der Check-In auch schnell erledigt. Wir hatten mal wieder Glück und hatten eine Dreierreihe für uns alleine. Die Flugzeit von San José nach New York betrug nur 4,5 Stunden. Viel früher als geplant landeten wir um 21 Uhr Ortszeit in Newark/New Jersey. Alles lief reibungslos ab… Die Koffer waren sofort da, wir bekam ohne Wartezeit ein Taxi nach Manhatten (ca. 100 US Dollar) und auch das Einchecken im Hotel war kein Problem. Die Fahrt von Newark zu unserem Hotel Radisson Midtown 5th Street dauerte 40 Minuten. 


Nachdem wir uns eingerichtet hatten, liefen wir nochmal los um uns was zu trinken zu kaufen. Trotz der Kälte von -8 Grad (gefühlte -13 Grad) liefen wir dann doch noch ein bisschen durch die Stadt, weil einige Sehenswürdigkeiten nur wenige Minuten zu Fuß entfernt waren von unserem Hotel. 




Um ein Uhr nachts hatten wir dann alles erledigt und sind erschöpft eingeschlafen.


06.02.2022 New York City und Weiterflug nach Frankfurt 


Um sieben Uhr morgens klingelte der Wecker und die Sonne lachte schon über New York (bei minus 9 Grad). Der perfekte Tag um sich die unglaubliche Stadt noch ein bisschen anzuschauen. Auch wenn wir nicht zum ersten Mal hier waren, fasziniert diese Stadt doch immer wieder aufs Neue. Wir mussten um 15 Uhr in Newark/New Jersey am Flughafen sein, also genug Zeit für ein leckeres amerikanisches Frühstück und ein paar Sehenswürdigkeiten.



Zuerst schlenderten wir die 5 Avenue hinunter in Richtung Empire State Building. Auf halbem Weg machten wir eine Pause um uns leckere Pfannkuchen mit Schokosplittern zu gönnen. Echt amerikanisch!!!



Danach waren es nur noch ein paar Gehminuten bis zum Fuße des Empire State Building. Immer wieder schön. Leider war die Aussichtsplattform noch geschlossen.






Von dort bogen wir ab auf den Broadway und spazierten wieder zurück. Wir suchten das Theater, an dem zur Zeit unser Lieblingsschauspieler Hugh Jackman auftritt. Zu gerne hätten wir ihn mal live gesehen, aber leider reichte die Zeit dafür nicht aus. Dafür hat Tanja die Tür berührt, durch die er jeden Tag geht.


Ach ja, mit einer bekannten Persönlichkeit haben wir auch noch kurz gesprochen - Officer Mahony von der New Yorker Polizei. Wer kennt ihn nicht aus den Police Academy Filmen!? 


Unser nächstes Ziel war das Rockefeller Building mit der Aussichtsplattform „Top of the Rock“. Diese Plattform gilt als die Beste in ganz New York, wegen der tollen Aussicht auf das Empire State Building und auf der anderen Seite auf den Central Park. Nach einer kurzen Wartezeit ging’s hinauf in den 67. Stock. Wie schon geschrieben, dass Wetter war perfekt. Blauer Himmel, wenige Schleierwolken und klare kalte Luft. Obwohl wir soweit oben unter freiem Himmel waren, war es nicht sonderlich kalt. Die Sicht auf Manhattan, Queens, Brooklyn und New Jersey war großartig. Wir machten natürlich mal wieder viel zu viele Fotos und blieben länger auf der Plattform als wir wollten.








Eigentlich sollte unser letztes Ziel für unseren kleinen Spaziergang der Central Park sein. Leider wurde die Zeit knapp und so liefen wir nur bis zum Eingang. Wir hätten gerne noch einen Spaziergang durch den Park gemacht. 



Um Punkt 14 Uhr stand ein gelbes Taxi für uns am Hotel bereit und fuhr uns zum Flughafen Newark. Die Fahrt dauerte wieder knappe 40 Minuten und kostete diesmal 120 US Dollar (keine Ahnung wieso). Auch hier lief heute wieder alles reibungslos. Nach dem Check-In und der Sicherheitskontrolle hatten wir noch viel Zeit. Also setzten wir uns in eine Pizzeria, aßen eine leckere Pizza und schauten American Football (Pro-Bowl). 



Im Flieger hatten wir diesmal richtig viel Glück. Es war so leer, dass wir beide eine Zweiersitzreihe für uns nutzen konnten. Auch die Flugzeit nach Frankfurt war kürzer als ursprünglich geplant (6:20 Stunden). Es war ein sehr entspannter Flug. 



Von Frankfurt ging’s zum Schluss nochmal mit dem Flieger nach Hannover. Pünktlich hoben wir um 9 Uhr Richtung Hannover ab. Die Flugzeit war mit knapp 40 Minuten geplant. Im Landeanflug startete die Maschine plötzlich durch wegen einer Warnung vom Tower wegen vorhandener Scherwinde. Dadurch verlängerte sich unser Flug auf 1:20 Stunde. Nachdem die Schlechtwetterfront durchgezogen war, landeten wir um 10:20 Uhr sicher zuhause. 


Zusammenfassung unserer 4-wöchigen Rundreise 


Das Wichtigste gleich mal vorweg - Costa Rica ist auf jeden Fall eine Reise wert und belegt einen Platz in den Top 5 unserer schönsten Reiseländer. Warum, fassen wir hier mal kurz zusammen.


Die Ticos: die Menschen in Costa Rica sind unglaublich freundlich und hilfsbereit. Wir haben keine einzige Situation erlebt, wo wir unhöflich behandelt wurden. Was einem Deutschen ebenfalls hier auffällt (und womit wir nicht gerechnet haben), ist die gute Organisation und die Überpünktlichkeit. Egal ob wir mit einem Guide verabredet waren oder auf einen Transfer gewartet haben. Alles lief immer wie am Schnürchen. Ein kleiner Punkt, den man beachten sollte, ist die Sprache. In den großen Städten und in den Hotels ist Englisch kein Problem, aber sobald man etwas abseits in ländliche Bereiche kommt, sollte man zumindest ein paar Brocken spanisch sprechen und verstehen. Und wenn es mal nicht klappt mit der Sprache, kommt die Freundlichkeit der Ticos zum Vorschein und man kommt mit Händen und Füßen trotzdem weiter.


Die Landschaft: Costa Rica ist bekanntlich ein ziemlich kleines Land. Um so mehr erstaunt es einen, wie abwechslungsreich dieses Land ist. Egal was man sucht, hier findet man es. Auf der einen Seite die Karibik mit warmen Wasser und schönen Stränden und auf der anderen Seite den Pazifik, der ebenfalls mit warmen Wasser und tollen Strände aufwarten kann. Im Norden und in der Mitte des Landes hat man Berge und Vulkane, alles umringt von wundervollem Dschungel oder Nebelwäldern. In der Nähe der Vulkane befinden sich heiße Quellen, wo man sich nach einer mühevollen Wanderung perfekt entspannen kann. Zu beachten sind die Temperaturschwankungen. Während man auf der Karibik- oder Pazifikküste so um die 30 Grad hat, kann es nach zwei Stunden Autofahrt in die Berge schon ganz anders aussehen. Wir haben erlebt, dass wir bei 31 Grad von der Pazifikküste losgefahren sind und nach kurzer Zeit in den Bergen bei 14 Grad lagen. In der Nacht sank die Temperatur sogar bis auf 4 Grad. Wo wir gerade beim Wetter sind… Wir hatten in den 4 Wochen vor Ort nicht einen Regentag (also kompletten Tag). Nachts hat es öfter mal ordentlich geregnet, aber tagsüber war das Wetter meistens gut, bis auf gelegentliche Schauer. Allerdings waren wir auch zu Beginn der Trockenzeit dort und man sollte natürlich bedenken, dass es in höheren Lagen und in den Nebelwäldern eher mal feucht wird. 


Die Tierwelt: Jeder, der an Costa Rica denkt, assoziiert gewisse Tiere mit diesem wundervollen Land. Da hätten wir den Tukan, das Faultier, den roten Papagei, verschiedene Arten von Affen, Frösche in Neonfarben, Tapire, Nasenbären, Ameisenbären, Spinnen, Schlangen und etliche wunderschöne und seltene Vogelarten, wie zum Beispiel den Quetzal. Das Tolle an der Tierwelt von Costa Rica ist, daß man in den Nationalparks auch meistens Tiere zu sehen bekommt. Wir als Tierfreunde waren natürlich immer auf der Jagd nach Tiersichtungen. Leider haben wir nicht alle Tiere sehen können. Ein Tapir zum Beispiel haben wir leider nie gesehen. Auch nicht die bekannten Frösche mit den roten Augen. Also ein Grund mehr mal wieder nach Costa Rica zu reisen. 


Auch wenn Costa Rica nicht als Tauch-Hotspot bekannt ist, gibt es im Meer viel zu entdecken. Zu gewissen Jahreszeiten kann man Buckelwale beobachten, verschiedene Arten von Delphinen leben vor der Küste und beim Schnorcheln haben wir Haie, Schildkröten und riesige Rochen gesehen. Es ist auf jeden Fall für jeden was dabei. Großer Pluspunkt ist natürlich das angenehm warme Wasser (27 bis 29 Grad) auf beiden Küstenseiten.


Das Essen: Wie wir ja bereits geschrieben haben, bestehen die Grundnahrungsmittel der Ticos aus Reis und Bohnen. Zu jeder denkbaren Mahlzeit kann man in verschiedenen Variationen Reis und Bohnen essen. Aber natürlich kann man hier auch sehr lecker Fisch und Meeresfrüchte essen oder Gerichte wie Burger oder Pizza. Wenn man den Tag mit einem typischen costa-ricanischem Frühstück startet, bekommt man dunklen Reis mit dunklen Bohnen, Eier, Koch-Bananen und jede Menge Früchte serviert und nicht zu vergessen, die frischen Säfte. 


Das Autofahren: Um in Costa Rica ein Auto zu mieten, reicht ein deutscher Führerschein. Es muss kein internationaler Führerschein sein. Allerdings sollte man wissen, worauf man sich einlässt, wenn man die Autovermietung verlässt. Es gibt keine richtigen Verkehrsregeln oder zumindest sind sie meistens nicht offensichtlich. Sollte es doch mal Schilder oder Ampeln geben, bedeutet das nicht, dass sich daran gehalten wird. Man hat ein bisschen das Gefühl beim Fahren, das der stärkere Vorfahrt hat (oder der, der sich traut zuerst loszufahren). In den größeren Orten und in der Hauptstadt San José fährt man am besten eher passiv. Lieber einmal öfter bremsen oder jemanden vorlassen, als auf seine Vorfahrt zu bestehen und einem Unfall zu riskieren. In ländlicheren Regionen, wo der Verkehr deutlich ruhiger ist, gibt es ganz andere Probleme. Plötzlich enden Fahrspuren oder es tun sich mächtige Schlaglöcher vor einem auf. Die fehlenden Straßennamen tun ihr Übriges bei der Suche das richtige Hotel zu finden. Tanken hingegen ist sehr einfach in Costa Rica. Dafür muss man nicht mal sein Auto verlassen. Man fährt an die Tankstelle ran, sagt, welche Sorte Benzin man braucht und hält am Ende nur die Kreditkarte hin.


Unsere Hotels: In Costa Rica gibt es nur sehr selten riesige Hotelbunker geschweige denn All Inclusive. Die Hotels, die wir hatten, waren eher klein, gemütlich und oft sehr familiär. Oft waren die Hotels einfach eingerichtet, aber immer extrem sauber und hübsch eingerichtet. Leider waren wir mit unseren Planung der Reiseroute und den damit verbundenen Hotelbuchungen sehr knapp dran. Hätten wir mehr Zeit gehabt, hätte man noch ausgefallenere Hotels finden können, wie zum Beispiel Baumhäuser im Dschungel. Aber auch so hatten wir wirklich tolle Hotels dabei und waren mit der Auswahl sehr zufrieden. 








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